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1.
Erscheinungsdatum:
03.12.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Entsetzt über fremdenfeindliche Kommentare
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
"
Wie
willkommen
sind
die
Flüchtlinge?
"
(Ausgabe
vom
28.
November)
.
"
600
Asylbewerber
werden
erwartet,
und
schon
kommt
unter
den
165
000
Einwohnern
Osnabrücks
Ablehnung
auf.
Mit
der
alten
Parole,
dass
Fremdenfeindlichkeit
in
Deutschland
sich
wegen
der
Nazi-
Schuld
nicht
zieme,
kommen
wir
offensichtlich
nicht
mehr
weit.
Wofür
stehen
diese
600
Menschen,
die
mit
Sicherheit
einen
Weg
hinter
sich
haben,
den
niemand
selbst
erfahren
möchte,
der
aktuell
in
Social
Networks
protestiert?
Flüchtlinge
bringen
nicht
nur
ihre
Fremdheit
und
Bedürftigkeit
mit,
sondern
zeugen
vor
allem
davon,
wie
es
aussieht
in
weiten
Teilen
der
Welt.
Es
ist
diese
Realität,
die
viele
nicht
wahrhaben
wollen.
Und
es
doch
müssen,
weil
das
beschauliche
Osnabrück
nicht
Regel,
sondern
Ausnahme
ist
in
Deutschland
und
Europa,
weil
in
anderen
Städten
unseres
Landes
längst
viel
mehr
Menschen
gestrandet
sind
aus
all
den
armen,
kriegszerrütteten
und
intoleranten
Regionen
als
in
Osnabrück,
und
weil
sie
durch
ihr
Hiersein
tatsächlich
unsere
Gesellschaft
beeinflussen.
Mit
Ablehnung
könnten
wir
den
'
Heile-
Welt-
Zustand'
in
Osnabrück
vielleicht
noch
eine
Weile
aufrechterhalten.
Doch
um
welchen
Preis
für
uns
und
die
anderen?
Denn
dies
wussten
wir
schon
vor
der
Jahrtausendwende:
dass
wir
Menschen
im
'
Westen'
unseren
Lebensstandard
senken
müssen,
damit
alle
nachhaltig
leben
können;
dass
wir
in
der
globalisierten
Welt
nur
gemeinsam
die
immensen
Probleme
lösen
können,
mit
denen
wir
konfrontiert
werden
–
zum
Beispiel
durch
600
Flüchtlinge.
Uns
mit
Antworten
auf
diese
Fragen
auseinanderzusetzen
und
sie
auch
zu
verwirklichen
–
das
wäre
eine
würdige
Adventszeit.
Gelöst
sein
wird
das
Problem
erst,
wenn
es
Flüchtlingsströme
und
andere
Symptome
einer
aus
dem
Gleichgewicht
geratenen
Menschheit
nicht
mehr
gibt."
Kathrin
Rick
Osnabrück
"
Als
ich
am
27.
November
zum
ersten
Mal
von
den
Plänen
las,
600
Flüchtlinge
im
ehemaligen
Bundeswehrkrankenhaus
in
Osnabrück
aufzunehmen,
dachte
ich
spontan,
dass
eine
leer
stehende
Immobilie
so
sinnvoll
genutzt
wird
und
es
anderer-
seits
für
das
gegenseitige
Verständnis
sicher
nur
von
Vorteil
ist,
Menschen,
die
ihre
Heimat
verlassen
mussten,
relativ
zentrale
Wohnmöglichkeiten
anzubieten.
Einen
Tag
später
las
ich
die
fremdenfeindlichen
Kommentare
einiger
Mitbürger
und
war
entsetzt!
Das
bin
ich
noch
immer!
Wie
kann
man
so
ablehnend
gegenüber
Menschen
sein,
die
aus
krisengeschüttelten
Gebieten
dieser
Welt
kommen,
um
hier
Ruhe
zu
finden
und
sich
einfach
sicher
zu
fühlen?
Wie
arrogant
zu
glauben,
dass
all
diese
Frauen,
Männer,
Kinder
ausschließlich
gerne
zu
uns
kommen!
In
den
meisten
Fällen
haben
sie
gar
keine
andere
Wahl,
da
ein
Verbleib
in
ihrer
Heimat
den
sicheren
Tod
bedeutet.
Und
wie
kommen
Bürger
dieser
Stadt,
in
der
es
sich
so
gut
leben
lässt,
auf
die
abstruse
Idee,
die
Aufnahme
von
Flüchtlingen
würde
zugleich
teure
Gerichtsverhandlungen
nach
sich
ziehen?
Sind
es
nicht
vielfach
Deutsche,
die
vor
Gericht
stehen,
weil
sie
sich
in
ihrer
eigenen
Stadt
nicht
benehmen
können?
Wer
regt
sich
dann
über
verschwendete
Steuergelder
auf?
Dieter
Graumann,
der
ehemalige
Präsident
des
Zentralrats
der
Juden
in
Deutschland,
fordert,
dass
,
ein
reiches
Land
wie
Deutschland
mehr
Menschen
aufnimmt′.
In
diesem
Zusammenhang
erwähnt
er
die
deutsche
Geschichte,
,
in
der
viele
aus
politischen
Gründen
flüchten
mussten′.
Ich
kann
mich
seiner
Meinung
nur
anschließen
und
hoffe,
dass
es
in
unserer
Friedensstadt
mehr
bejahende
als
ablehnende
Stimmen
gibt
und
die
zu
uns
kommenden
Menschen
aufrichtig
willkommen
geheißen
werden.
Ansonsten
leben
wir
hier
nicht
das,
was
mit
dem
Wort
,
Frieden′
allgemein
verbunden
wird."
Birgit
Bernstorff
Osnabrück
Bildtext:
Vielerorts
werden
Notunterkünfte
für
die
Flüchtlingsströme
eingerichtet
–
wie
hier
in
einer
Übungshalle
der
Landesfeuerwehrschule
Baden-
Württemberg
in
Bruchsal.
Foto:
dpa
Autor:
Kathrin Rick, Birgit Bernstorff