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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Angst vor sinkender Lebensqualität
Zwischenüberschrift:
Kleingartenverein empfindet geplante Weststraße als Bedrohung
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Nach eigenen Worten sorgen die Mitglieder des Kleingartenvereins Natruper Tor für das Bunte an Osnabrücks grünem Finger am Westerberg. Doch durch die geplante Weststraße fürchten sie um den Verlust ihrer Gärten und Lebensqualität.
Jürgen Moehrkes Gartenbank steht auf der Fahrbahn Richtung Hellern. Vielleicht auch auf dem Bürgersteig. So genau weiß das von den Gartenfreunden hier keiner. Klar ist ihnen aber: Auf der Bank am Gartenteich wird Moehrke nicht mehr sitzen. Seine 400-Quadratmeter-Parzelle ist nämlich eingeebnet, sollte die Trasse der sogenannten Westumgehung wie geplant gebaut werden.
" Ich habe den Garten vor sechs Jahren übernommen und sowohl Kraft als auch Geld hineingesteckt", erzählt Moehrke bei einem Gang durch das bunte, duftende Kleinidyll. " Nach dem Einzug in die Etage ist das jetzt unser Auslauf." Und der Urlaubsersatz. Mit der Rente reiche es nämlich nur so gerade. Manche meinten, wenn die Trasse komme, könne er sich doch mit einem Buch in den Botanischen Garten setzen. " Das ist aber nicht dasselbe", sagt Moehrke. In seinem Garten mit Gurken und Tomaten, den Kröten, Molchen und dem Hausigel, da gehe es um Lebensqualität.
" Von 48 Parzellen bleiben in diesem Abschnitt 20 über", sagt Wolfgang Kinzer, der erste Vorsitzende des Kleingartenvereins Natruper Tor. Er zeigt auf die Gärten östlich des Güntkebaches, jenes Rinnsals, an dem die umstrittene Straße entlangführen soll.
Zu den " Überbleibenden" gehört Karl-Heinz Woyciechowski. Er schaut dann auf eine meterhohe Lärmschutzwand. " Mit dem Straßenverkehr werden auch die Vögel weg sein", vermutet er. Ob er bleiben werde, habe er noch nicht geklärt.
Die Frage nach Ersatzland ist offen, sagt Kleingartenchef Kinzer. Laut dem Bundeskleingartengesetz sei das vorgesehen. " Aber vonseiten der Stadt war bei mir noch keiner." Zudem: Die meisten Leute, die vielleicht ihre Gärten verlieren würden, seien zu alt, um noch einmal von vorne anzufangen.
Offen bleibt aber auch eine andere Frage. Seit Jahrzehnten gibt es die Planung der Stadt, eine sogenannte Westumgehung zu bauen. Warum haben sich die rund 50 Kleingärtner hier trotzdem niedergelassen? " In 60 Jahren haben es die Politiker nicht gebacken bekommen. Wir mussten davon ausgehen, dass nichts mehr passieren wird", antwortet Vereinskassierer Adrian Redman.
Sein Garten ist von der geplanten Trasse gar nicht betroffen. Doch er rege sich als Osnabrücker Bürger auf. Die Stadt wolle bis 2050 CO 2 - frei sein, aber mit dieser Straße werde der Klimakiller doch produziert. " Das Ding ist eine echte Bedrohung", meint Redman zur Weststraße. Seiner Ansicht nach verschiebe man für zehn Millionen Euro die Route von der Gluckstraße um 75 Meter. Als Entlastung funktioniert die Westumgehung nur, wenn es den Weiterbau der A 33-Nord
und Verbesserungen bei weiteren Straßen im Stadtgebiet gibt, erklärt Redman im Eifer.
Gartenbesitzer Jürgen Moehrke lehnt sich derweil gelassen auf seinem Stuhl zurück. " Zweifel habe ich kaum noch. Ich bin überzeugt, dass die Straße nicht kommt."
Bildtext:
Einig gegen die geplante Weststraße: Adrian Redman, Wolfgang Kinzer, Karl-Heinz Alexander Woyciechowski und Günter Brinkmann (von links) vom Kleingartenverein Natruper Tor.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
steb


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