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1.
Erscheinungsdatum:
23.04.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Unverbauter Blick zum Piesberg
Zwischenüberschrift:
Die Artilleriekaserne wurde 1902 auf der Nordseite des Westerbergs errichtet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
1902
baute
die
Stadt
Osnabrück
im
Auftrag
der
preußischen
Militärverwaltung
eine
neue
Artilleriekaserne
mitten
in
die
Natur.
Die
Nordflanke
des
Westerbergs
in
der
linken
Bildhälfte,
wo
heute
Zelterstraße,
Gmünder
Straße,
Zum
Schlehenbusch
und
so
weiter
ruhiges
Wohnen
ohne
Artilleriegeschütz-
Donner
gewährleisten,
war
reine
Ackerfläche.
Der
Blick
geht
aus
der
Kaserne
über
die
Artilleriestraße
hinweg
zum
Piesberg.
Die
Sedanstraße
hieß
bis
1906
Atterscher
Weg
und
war
auch
auf
diesem
Foto
aus
dem
Jahr
1915
noch
ein
unbefestigter,
unbebauter
Weg,
der
etwa
in
Bildmitte
den
Abhang
säumt.
Über
ihn
marschierten
die
Truppen
zum
Übungsgelände
Atterheide,
wenn
sie
nicht
vorher
rechts
abbogen
zur
Netterheide.
Denn
auch
dort
war
Manövergebiet,
zumindest
bis
1911,
bis
dann
die
Flieger
kamen.
Die
Häuserreihe
im
Hintergrund
dürfte
den
Verlauf
der
Natruper
Straße
und,
weiter
links,
der
Wersener
Straße
markieren.
Der
Schornstein,
der
aus
der
Häusergruppe
links
herausragt,
könnte
zu
der
Firma
Rode
&
Frömbling
gehören,
die
dort
nach
1911
Stärke
aus
Reis
fabrizierte.
Der
Piesberg
wendet
uns
großflächig
helle
Abbau-
Flanken
zu.
Diese
Bereiche
des
Steinbruchs
sind
längst
ausgebeutet,
wurden
nach
dem
letzten
Krieg
zur
Mülldeponie
umgewandelt,
und
auch
die
ist
schon
lange
renaturiert,
sodass
wir
heute
den
Piesberg
aus
Sicht
der
Stadt
überwiegend
grün
erleben.
Garnisonsstadt
Osnabrück
ist
seit
dem
Ende
der
Franzosenzeit
und
der
Zugehörigkeit
zum
Königreich
Hannover
Garni
son
sstadt.
Als
nach
1871
im
jungen
Kaiserreich
dem
Militär
bald
eine
größere
Rolle
zukam,
reichten
die
Innenstadtkasernen
am
Ledenhof,
im
Schloss
und
am
Dominikanerkloster
nicht
mehr
aus.
Ab
1898
entstand
auf
dem
Westerberg
die
Caprivi-
Kaserne
für
das
erste
Bataillon
des
Infanterieregiments
78,
benannt
nach
General
Caprivi,
der
sich
als
Generalstabschef
im
Krieg
1870/
71
hervorgetan
hatte
und
später
preußischer
Ministerpräsident
und
als
Nachfolger
Bismarcks
Reichskanzler
wurde.
Auch
Artillerie
und
Kavallerie
meldeten
Platzbedarf
an,
und
so
kam
es
ab
1900
zum
Bau
der
Artilleriekaserne
zwischen
Artillerie-
und
Barbarastraße.
Die
heilige
Barbara
wird
als
Märtyrerin
verehrt,
sie
hatte
sich
im
Angesicht
von
Verfolgung
und
Tod
der
Legende
nach
als
besonders
wehr-
und
standhaft
erwiesen.
Deshalb
gilt
sie
all
jenen
Berufsständen
als
Schutzpatronin,
bei
denen
es
mitunter
heiß
und
gefährlich
zugeht:
den
Bergleuten,
Hüttenarbeitern,
Geologen
und
Glockengießern,
aber
auch
den
Schmieden,
Dachdeckern,
Elektrikern,
Kampfmittelbeseitigern,
Feuerwehrleuten
und
nicht
zuletzt
den
Artilleristen.
Insofern
war
die
neue
Kaserne
zwischen
Artillerie-
,
Barbara-
und
Sedan
straße,
Letztere
an
die
französische
Ortschaft
erinnernd,
bei
der
die
Preußen
1870
einen
entscheidenden
Schlachtensieg
errangen,
gut
aufgehoben.
Gefangener
de
Gaulle
Auf
dem
historischen
Foto
ist
zu
erkennen,
dass
die
Einfriedungsmauer
den
Sicherheitsanforderungen
offenbar
nicht
genügte.
Vor
der
Mauer
ist
ein
übermannshoher
Stacheldrahtzaun
gespannt.
Nicht
etwa
wegen
der
Gefahr
von
Terroranschlägen
von
außen,
wie
es
die
britische
Garnison
in
den
1970er-
und
1980er-
Jahren
handhaben
musste,
sondern
um
Fluchten
aus
dem
Kasernen-
Innern
zu
verhindern.
Von
September
1914
bis
zur
Kapitulation
1918
diente
die
General-
von-
Stein-
Kaserne,
wie
sie
später
nach
dem
Artilleriegeneral
und
Kriegsminister
benannt
wurde,
als
Lager
für
gefangene
Offiziere
der
Kriegsgegner
(wir
berichteten
ausführlich
darüber
in
unserer
Serie
"
100
Jahre
Erster
Weltkrieg"
).
Da
die
deutsche
Stammbelegung
an
der
Front
stand,
bot
die
Kaserne
Platz
für
bis
zu
500
Gefangene,
vom
Leutnant
bis
zum
General.
Auch
der
spätere
französische
Staatspräsident
de
Gaulle
gehörte
1916
zu
den
Internierten.
Nach
1945
hielt
die
britische
Besatzungsarmee
Einzug,
aus
der
Von-
Stein-
Kaserne
wurden
die
"
Woolwich
Barracks"
.
1957
übergaben
die
Engländer
einen
Teil
des
Geländes
an
die
Bundeswehr.
Bis
zur
Fertigstellung
der
General-
Martini-
Kaserne
am
Hauswörmannsweg
machten
Voraus-
Einheiten
der
Fernmelder
hier
Quartier.
Im
Jahr
2009
endete
die
militärische
Nutzung.
Das
Land
Niedersachsen
übernahm
das
5,
5
Hektar
große
Gelände
als
Erweiterung
für
beide
Osnabrücker
Hochschulen
und
Bindeglied
zwischen
den
bestehenden
Einrichtungen
an
Albrecht-
und
Caprivistraße
und
dem
zukünftigen
Wissenschaftspark
nördlich
der
Sedanstraße.
Mensa
und
Hörsaalgebäude
des
neuen
Hochschulcampus
sind
bereits
in
Nutzung.
Bildtexte:
Stacheldraht
zusätzlich
zur
gemauerten
Einfriedung
der
Artilleriekaserne
deutet
auf
dem
Bild
von
1915
an,
dass
hier
während
des
Ersten
Weltkriegs
Kriegsgefangene
interniert
waren.
Grün
kommt
das
begehrte
Wohnviertel
im
Norden
des
Westerbergs
heutzutage
daher.
Foto:
Staatsarchiv
Dep3bIII
Nr.589,
Jörn
Martens
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22SM. Martinistr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein