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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wohnraum für Flüchtlinge gesucht
 
Vom Hotel zum Flüchtlingshaus?
Zwischenüberschrift:
Stadt sucht weitere Unterkünfte – Auch ehemaliges Behördenhaus in der Diskussion
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt Osnabrück braucht dringend weiteren Wohnraum für Asylbewerber. Zur Diskussion stehen das Nord-Hotel und ein ehemaliges Verwaltungshaus. Es könnte 200 Plätze bieten, ist aber gerade deswegen in den politischen Gremien umstritten.

Osnabrück. Auf der Suche nach neuem Wohnraum für Flüchtlinge hat die Stadt derzeit zwei Gebäude im Visier: das Nordhotel und ein ehemaliges Verwaltungsgebäude. Letzteres würde 200 Plätze bieten, ist aber wegen seiner Größe politisch umstritten.

Die Pläne wurden vor der Osterpause in nicht öffentlicher Sitzung dem Sozial- und Gesundheitsausschuss vorgestellt. Ende April soll die Verwaltung nach Informationen unserer Zeitung dem Rat eine Beschlussvorlage präsentieren.

Die Stadt muss dringend neue Unterkünfte für Flüchtlinge bereitstellen. Nach Schätzungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge geht das niedersächsische Innenministerium von mehr als 13 000 Asylanträgen in diesem Jahr aus. Hinzu kämen Asylfolgeanträge. Zum Vergleich: 2008 gab es noch 1710 Asylanträge, Ende 2013 fast 11 000.

Auf der Suche nach Wohnraum wurde der Stadt das Nord-Hotel angeboten, das zum Verkauf steht. Es böte in zwei Wohnungen und Einzelzimmern Platz für bis zu 25 Menschen. " Der Standort ist zentral gelegen und bietet eine gute Infrastruktur für Flüchtlinge", heißt es in dem Bericht für den Ausschuss.

Anmieten könnte die Stadt das Behördenhaus an der Pagenstecherstraße/ Ecke Wachsbleiche, knapp 200 Meter entfernt vom Nord-Hotel. Eine Firma plant eine Grundsanierung des ehemaligen Behördenhauses und bietet an, das Gebäude nach den Wünschen der Stadt in Wohnungen und Einzelzimmer aufzuteilen. Dort könnten 200 Plätze entstehen.

Im Gewerbegebiet

Die Verwaltung weist schon in ihrer Vorlage darauf hin, dass bei einem Objekt dieser Größe die im Flüchtlingskonzept angestrebte dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen durchkreuzt würde. Um das Haus nicht allein mit Asylbewerbern zu belegen, könnten Gespräche " mit weiteren Interessenten" geführt werden, schreibt die Verwaltung.

Da auch das Studentenwerk immer Wohnraum für die Studierenden an Universität und Hochschule sucht, hat die Verwaltung ihre Fühler in diese Richtung ausgestreckt, ist dabei aber nicht auf Begeisterung gestoßen.

Wenig begeistert zeigten sich auch die Mitglieder des Sozialausschusses über eine in diesem Gebäude entstehende Konzentration von Flüchtlingen. Zudem gibt es noch eine weitere Frage zu klären: Das Grundstück liegt in einem Gewerbegebiet. Ob eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge als Ausnahme zugelassen werden kann, ist unklar. Der Investor scheint aber an einer Vermietung an die Stadt interessiert zu sein und will nach Auskunft der Verwaltung eine Bauanfrage stellen.

Bisher 309 Plätze

Parallel dazu sucht die Stadt weiterhin privaten Wohnraum für Flüchtlinge, die aus den Gemeinschaftsunterkünften ausziehen dürfen. 50 Personen konnte die Stadt in den letzten Monaten unterbringen. Die Sozialverwaltung passt dabei die Kostenübernahme der Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt an: Im Jahr 2005 durfte eine 50 Quadratmeter große Wohnung für eine Einzelperson 331 Euro Kaltmiete kosten, inzwischen liegt die Kaltmiete bei 375 Euro.

Aktuell hat die Stadt Osnabrück 309 Plätze für Flüchtlinge an der Atterstraße (100), Bremer Straße (75), Meller Straße (24), An der Petersburg (55) und Heiligenweg (55). Im Oktober sollen 54 Plätze in der Landwehrkaserne dazukommen.
Bildtexte:
Das Nord-Hotel an der Hansastraße/ Ecke Wachsbleiche ist als Flüchtlingsunterkunft im Gespräch.
Ein Investor bietet der Stadt dieses Haus an der Pagenstecherstraße/ Ecke Wachsbleiche zur Vermietung an. Dort könnten 200 Plätze für Flüchtlinge entstehen.
Fotos:
Jörn Martens, Elvira Parton

Kommentar
Ungewöhnliche Idee

Die Lage scheint paradox: Auf der einen Seite werden viele der in Osnabrück aufgenommenen Flüchtlinge wieder abgeschoben, weil sie über ein anderes Land nach Deutschland gekommen sind. Auf der anderen Seite wird in diesem Jahr mit einem erheblichen Anstieg an Flüchtlingen gerechnet, sodass die Kommunen mehr Wohnraum zur Verfügung stellen müssen.

Die Stadt hat dabei wenig Spielraum, weil sie nur ausführendes Organ ist. Da ist es verständlich, dass sie angesichts des ohnehin schon recht angespannten Marktes für preiswerten Wohnraum alle Möglichkeiten prüft, wo Flüchtlinge untergebracht werden können.

Mit der Anmietung des Comba-Hauses könnte die Stadt 200 Plätze bieten und erst mal durchatmen. Zunächst sind das nur Pläne, die von politischer Seite zum Teil sehr kritisch gesehen werden, und das völlig zu Recht. Eine solche Flüchtlingsunterkunft wäre schlicht zu groß.

Bei all den Überlegungen tauchte auch die Idee auf, Flüchtlinge und Studenten zusammen im Comba-Haus wohnen zu lassen. Warum nicht einmal ungewöhnliche Ideen durchspielen?
Autor:
Ulrike Schmidt


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