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1.
Erscheinungsdatum:
26.11.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Autokorso durch den Adventstrubel
Zwischenüberschrift:
Die Große Straße im Lichterglanz um 1960
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stromzähler
kamen
mächtig
ins
Rotieren,
wenn
vor
50
Jahren
in
der
Großen
Straße
die
Adventsbeleuchtung
eingeschaltet
wurde.
Die
feier
liche
Weihnachtsstimmung
drohte
häufig
zu
kippen,
wenn
die
Rechnung
ins
Haus
flatterte.
Im
Gefolge
der
ersten
Ölkrise
1973
wurde
der
"
überflüssige
Stromverbrauch"
durch
die
Weihnachtsbeleuchtung
zum
Politikum
–
und
führte
dazu,
dass
auch
in
Osnabrück
die
meisten
Lichterketten
dunkel
blieben.
Auf
dieser
historischen
Aufnahme
strahlt
die
Große
Straße
allerdings
noch
in
ungebrochenem
"
Lampenfieber"
.
Hell
erleuchtete
Sterne
mitten
über
der
Straße
sollen
den
Menschen
den
Weg
in
die
Konsumtempel
weisen.
Das
ist
allerdings
etwas
schwierig,
denn
die
Mittelstraße
ist
für
Fußgänger
ein
gefährliches
Pflaster.
Sie
gehört
noch
den
Autos.
Und
vielleicht
auch
noch
der
Straßenbahn.
Genau
lässt
sich
das
nicht
bestimmen,
denn
die
auf
dem
Foto
erkennbaren
Schienen
wurden
nicht
sofort
nach
der
Einstellung
des
Straßenbahnbetriebs
1960
entfernt.
Die
Große
Straße
gab
es
schon,
als
in
Osnabrück
noch
kein
einziges
Haus
stand.
Zuerst
war
sie
nur
ein
schlechter
Karrenweg
durch
die
sumpfigen
Haseauen.
Zur
Zeit
Karls
des
Großen
entwickelte
sie
sich
zu
einer
Nord-
Süd-
Handelsverbindung.
Mit
dem
Größerwerden
der
Siedlung
blieb
sie
Jahrhunderte
lang
eine
bescheidene
Ackerbürgergasse,
die
seit
1633
den
heutigen
Namen
trägt.
Doch
um
1900
kam
sie
groß
heraus
und
machte
als
Flaniermeile
mit
prächtigen
Auslagen
in
großen
Schaufenstern
ihrem
Namen
Ehre.
Man
ging
auf
den
"
Bummel"
,
um
zu
sehen
und
gesehen
zu
werden.
Schon
in
der
Zwischenkriegszeit
kam
es
zu
Verkehrsproblemen.
Der
Fußgängerverkehr
war
auf
den
relativ
schmalen
Bürgersteigen
so
dicht
geworden,
dass
die
Polizei
1926
eine
Entzerrung
der
Gehrichtungen
anordnete.
Wer
Richtung
Neumarkt
wollte,
musste
den
Bürgersteig
auf
der
westlichen
Seite
nutzen,
wer
zum
Nikolaiort
wollte,
wurde
auf
die
Seite
des
Kaufhauses
Alsberg,
später
L
+
T,
verwiesen.
Noch
bis
in
die
Nachkriegszeit
hinein
waren
Pfeile
und
die
Aufforderung
"
Rechts
gehen!
"
vor
L
+
T
auf
dem
Pflaster
zu
erkennen.
Die
zunehmende
Motorisierung
in
den
1950er-
Jahren
verschärfte
die
Probleme.
Als
erste
Maßnahme
machte
man
die
Große
Straße
zur
Einbahnstraße.
1972
schließlich
wurde
sie
bis
zum
Nikolaiort
zur
Fußgängerzone
umgestaltet.
Viele
Einzelhändler
sprachen
sich
dagegen
aus,
da
sie
sich
Sorgen
um
ihre
Erreichbarkeit
machten.
Wie
wir
heute
wissen,
waren
diese
Sorgen
unbegründet.
Wohl
niemand
würde
sich
den
Autoverkehr
in
die
Großen
Straße
zurückwünschen,
wie
ihn
die
Aufnahme
aus
der
Zeit
um
1960
zeigt
–
so
nett
anzusehen
die
"
Oldtimer-
Parade"
aus
heutiger
Sicht
auch
ist.
Angeführt
wird
der
Autokorso
von
einem
BMW
der
Baureihe
501/
502.
Die
zwischen
1952
und
1964
gebauten
"
Barockengel"
mit
aufregendem
V-
8-
Motor
waren
wie
der
Mercedes
300
eine
Ikone
des
nachkriegsdeutschen
Wirtschaftswunders.
Dahinter
folgt
ein
Borgward
Hansa,
der
zwischen
1949
und
1954
in
Bremen
vom
Band
lief,
schließlich
ein
VW
Käfer
und
ein
DKW-
Zweitakter
"
Meisterklasse"
.
Das
Eckhaus
zum
Jürgens
ort
links
im
Bild
war
Sitz
des
Hauptpostamts,
bis
1957
der
Neubau
der
Post
an
der
Wittekindstraße/
Ecke
Möserstraße
fertiggestellt
war.
Der
instandgesetzte
dunkle
Vorkriegsbau
bekam
Ende
der
1950er-
Jahre
eine
helle
neue
Fassade
und
wurde
Sitz
des
Bekleidungshauses
Osterhaus.
Der
"
Herren-
und
Knaben-
Ausstatter"
existierte
bis
2002,
seitdem
sind
dort
die
beiden
zum
Douglas-
Konzern
gehörenden
Firmen
Thalia
und
Christ
Mieter.
Nach
rechts
schließt
sich
die
denkmalgeschützte
Fassade
des
Barockhauses
von
1790
an,
das
nacheinander
die
Bäckerei
Gösling,
den
Weinhandel
Dütting
(ab
1802)
,
den
Schuhhandel
Markus
(ab
1926)
,
den
Schuhhandel
Schröder
("
Salamander-
Schröder"
,
bis
2005)
erlebte
und
aktuell
den
DM-
Drogeriemarkt
beherbergt.
Ein
Haus
weiter,
Große
Straße
61,
war
über
viele
Jahrzehnte
das
"
Haus
der
Dame"
Köhne,
bevor
es
1987
zur
"
Markthalle"
wurde.
Seit
1997
ist
das
Haus
wieder
Textilstandort
mit
"
New
Yorker"
(bis
2012)
und
aktuell
"
Vero
Moda"
sowie
"
Jack
and
Jones"
.
Bildtexte:
Im
vorweihnachtlichen
"
Lampenfieber"
präsentiert
sich
die
Große
Straße
um
1960
dem
Fotografen
Kurt
Löckmann.
Der
Blick
geht
in
Richtung
Nikolaiort.
Den
Wandel
in
der
Lichttechnik
und
im
Zeitgeschmack
aber
auch
den
Wechsel
der
Namen
an
den
Geschäftshaus-
Fassaden
zeigt
zum
Vergleich
das
heutige
Bild.
Nur
L
+
T,
am
rechten
Bildrand,
ist
geblieben.
Foto:
Archiv
Kulturgeschichtliches
Museum;
veröffentlicht
in:
Matthias
Rickling,
Osnabrück
1949–1979,
Sutton
2013,
Gert
Westdörp
Autor:
Joachim Dierks