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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mäßige Noten für Schulessen
 
Nur wenige Schüler essen in der Schule
Zwischenüberschrift:
Studie: Zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse und kaum Zeit zum Genießen
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück/ Berlin. Nudeln, Pizza, Pfannkuchen, Pommes frites mit diesen Gerichten werden zwar Kinder glücklich, nicht aber die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie sähe lieber Fisch, Gemüse, Obst und Vollkornprodukte auf dem Teller liegen und hat entsprechende Standards formuliert. Doch laut einer neuen Studie ist das Schulessen oft weit davon entfernt.
So erfüllen nur 6, 5 Prozent der untersuchten Speisepläne die DGE-Vorgaben, wie das Hamburger Institut für Angewandte Wissenschaften herausfand. Zu selten finden Fisch, Gemüse und Rohkost ihren Weg auf den Teller, Fleisch dafür umso häufiger. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hatten die Wissenschaftler 760 Speisepläne untersucht und 3500 Schulleiter und 12 000 Schüler befragt. Die Ergebnisse wurden beim Bundeskongress Schulverpflegung am Dienstag in Berlin veröffentlicht.
Nachholbedarf gibt es demnach auch in Sachen Kennzeichnung: In 40 Prozent der Fälle etwa können die Schüler nicht erkennen, von welchem Tier das Fleisch auf ihrem Teller stammt. Verbesserungsbedarf sieht die Untersuchung zudem bei der Essensauswahl. So wird in jeder zweiten Grundschule nur ein Menü zum Mittag angeboten. Bei den weiterführenden Schulen sind es noch 25 Prozent. Laut Kultusministerkonferenz werden 2, 4 Millionen Schüler ganztags unterrichtet fast ein Drittel aller Kinder von der Grundschule bis zur Mittelstufe. Und der Trend zur Ganztagsschule hält an. Entsprechend wichtig ist ein ausgewogenes Mittagessen.
Angesichts der eher mäßigen Noten für das Essen an deutschen Schulen hat Ernährungsminister Christian Schmidt eine Qualitätsoffensive angekündigt und gefordert, dass die DGE-Qualitätsstandards flächendeckend " Beachtung finden" sollten. " Nudeln, Pizza und Pommes, das will ich niemandem austreiben", sagte Schmidt. Doch gebe es Beispiele dafür, wie Essen schmackhaft und gleichzeitig gesund zubereitet werden kann. " Man neigt dazu, den Unterschied in der Verpflegung eher in der Größe der Portionen als in der Zusammensetzung der Gerichte zu sehen. Kinder sind keine jungen Erwachsenen."
Und was sagen die befragten Schüler? Die sehen das alles nicht so eng wie die Prüfer. 54 Prozent der Grundschüler finden das Schulessen sehr gut oder gut, auch an den weiterführenden Schulen nimmt die Zufriedenheit nur wenig ab. Doch fehlt den Schülern die Zeit, das Essen zu genießen: Nur in 39 Prozent der Schulen dauert die Mittagspause länger als 46 Minuten.
Bildtext:
Was auf den Teller kommt: Schüler bewerten ihr Essen im Durchschnitt gut.
Quelle:
Bundeskongress Schulverpflegung
Foto:
dpa

Osnabrück/ Berlin. In kaum einem Bundesland essen die Schüler so selten in der Schule wie in Niedersachsen. Nach einer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Auftrag gegebenen Studie nimmt nicht einmal jeder dritte Grund- und jeder fünfte Sekundarschüler (18 Prozent) an gemeinsamen Mahlzeiten in der Schulkantine teil.
Dabei besuchen 38 Prozent der Schüler in Niedersachsen nach Angaben des Landeskultusministeriums eine Ganztagsschule. Zum Vergleich: In Bremen nehmen 94 Prozent der Grundschüler und 34 Prozent der Sekundarschüler das Angebot wahr, in der Schule zu essen. Hier gibt es Nachbesserungsbedarf in Niedersachsen. " Was nützt uns die Qualität, wenn sie keiner isst?", fragte die Leiterin der Studie, Ulrike Arens-Azevedo, bei der Präsentation. " In diesem Punkt gibt es deutlich etwas zu verbessern."
Ansatzpunkte dafür liefern Arens-Azevedo und ihr Team gleich mit. So könnten sich Niedersachsens Schulen stärker an den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (GDE) orientieren, in denen Empfehlungen zur Menüzusammenstellung, zur Essenszeit, Raumgestaltung, Hygiene und Produktkennzeichnungen aufgeführt werden. Jedoch: Nur 43 Prozent aller Schulträger, die sich an der Untersuchung beteiligten, waren diese bekannt.
Sollten die GDE-Standards übernommen werden, müssten die Schulen auch die Pausenzeiten anders organisieren. Denn aktuell gönnen zwei von drei Schulen in Niedersachsen ihren Schülern nicht die von der GDE empfohlene Mittagspause von 46 bis 60 Minuten. Immerhin: Mit durchschnittlich 2, 93 Euro an Grundschulen und 2, 92 Euro in Sekundarstufen liegt der Preis pro Mittagessen in den niedersächsischen Schulen nur unwesentlich über dem Bundesdurchschnitt.
Autor:
Karsten Frei


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