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1.
Erscheinungsdatum:
22.11.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Johannisstraße: Viel Stress, weniger Geld
"Uns tut die Johannisstraße leid"
Zwischenüberschrift:
Pächter der Johannisbeere verabschieden sich – Viel Stress, weniger Einnahmen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Probleme
an
der
Johannisstraße
nehmen
immer
mehr
zu.
Das
jedenfalls
meinen
die
Betreiber
der
Bierkneipe
Johannisbeere,
die
zum
Ende
des
Jahres,
spätestens
aber
zum
April
2015
ihren
Betrieb
schließen.
Die
Bauarbeiten,
vor
allem
aber
auch
die
zunehmende
Gewalt
und
Vermüllung
an
der
Straße
lassen
sie
an
einer
positiven
Zukunft
zweifeln.
"
Uns
tut
die
Johannisstraße
leid"
,
sagen
sie.
Osnabrück.
Sie
haben
die
Nase
voll
und
werden
der
Johannisstraße
Ende
des
Jahres,
spätestens
aber
im
April
den
Rücken
kehren
–
die
Betreiber
der
Kneipe
Johannisbeere
geben
auf.
Sie
kapitulieren
vor
zunehmender
Gewalt
und
abnehmender
Kundschaft.
"
Wenn
wir
den
Laden
hier
dichtmachen,
fallen
wir
nicht
ins
Bodenlose"
,
sagen
Jenny
Weitzmann
und
Kamil
Alarslan.
Die
beiden
haben
vorgesorgt
und
werden
durch
die
Aufgabe
der
Johannisbeere
nicht
arbeitslos.
"
Menschlich
gesehen
würden
wir
gerne
weitermachen.
Aber
wir
sind
Kaufleute,
und
aus
wirtschaftlicher
Sicht
ist
das
hier
nicht
mehr
interessant."
Seit
fast
fünf
Jahren
stehen
sie
in
der
Johannisbeere
hinter
der
Theke.
"
Es
war
eine
schöne
Zeit,
bis
auf
die
letzten
anderthalb
Jahre.
Das
war
Hardcore"
,
sagt
Alarslan.
Sie
hätten
den
Laden
renoviert
und
sich
eine
neue
Stammkundschaft
aufgebaut,
die
ihnen
nun
aber
nach
und
nach
wieder
wegbreche.
Verantwortlich
dafür
machen
Weitzmann
und
Alarslan
die
Bauarbeiten
am
Neumarkt
und
die
zunehmende
Gettoisierung
der
Johannisstraße.
Drogenabhängige,
Alkoholiker
und
gewaltbereite
Jugendliche
nähmen
die
Straße
immer
mehr
in
Besitz.
Durch
den
Staub
und
den
Dreck
am
Neumarkt
kämen
immer
weniger
Gäste.
Die
Absage
von
Straßenfesten
trage
ihren
Teil
zur
negativen
wirtschaftlichen
Entwicklung
bei.
Und
wenn
demnächst
das
Einkaufscenter
gebaut
werde,
sei
die
Johannisstraße
komplett
vom
Publikumsverkehr
aus
Richtung
Neumarkt
abgeschnitten.
"
Es
mag
ja
sein,
dass
die
Johannisstraße
eine
Zukunft
hat.
Das
aber
im
besten
Fall
wohl
erst
in
vier
bis
fünf
Jahren,
wenn
die
Bauprojekte
verwirklicht
sind"
,
schätzt
Alarslan
die
Zukunft
ein.
Einen
so
langen
Atem
haben
die
beiden
Kneipiers
nicht.
Großes
Gewaltpotenzial
Aber
es
sind
nicht
nur
die
Bauarbeiten,
die
den
beiden
zu
schaffen
machen.
"
Das
Gewaltpotenzial
in
der
Johannisstraße
vertreibt
die
Gäste"
,
sagt
Alarslan.
Mittlerweile
sei
es
so
weit,
dass
er
Mitarbeiterinnen
entweder
selbst
nach
Hause
bringe
oder
so
lange
nach
Geschäftsschluss
mit
ihnen
warte,
bis
das
bestellte
Taxi
vor
der
Tür
vorfahre.
Stammgäste
würden
von
ihnen
zum
Bus
gebracht.
Auch
handgreifliche
Auseinandersetzungen
sind
den
beiden
nicht
fremd.
Nachhaltig
in
Erinnerung
gebleiben
ist
ihnen
ein
Zwischenfall
vor
etwa
sechs
Wochen,
bei
dem
mehrere
junge
Männer
vor
vier
Mädchen
in
unmittelbarer
Nähe
zur
Johannisbeere
ihr
Geschlechtsteil
entblößten.
Die
jungen
Frauen
flüchteten
sich
in
die
Gaststätte.
Alarslan
und
einige
Stammgäste
wollten
die
Exhibitionisten
zur
Rede
stellen,
es
kam
zu
einer
ausgewachsenen
Schlägerei,
in
deren
Nachgang
auch
noch
der
Besitzer
eines
benachbarten
Kiosk
mit
einem
Messer
angegriffen
wurde,
wie
Weitzmann
und
Alarslan
berichten.
Die
Polizei
habe
nur
sehr
verzögert
auf
den
Alarm
reagiert,
beklagen
sich
die
beiden.
Auch
sei
das
polizeiliche
Eingreifen
für
die
Täter
in
ihren
Augen
bislang
folgenlos
geblieben,
da
diese
wieder
in
der
Johannisstraße
unterwegs
seien.
Ein
Sprecher
der
Polizei
bestätigt
den
Vorgang,
weist
aber
gleichzeitig
darauf
hin,
dass
die
Untersuchungen
schwierig
seien,
weil
sich
den
Beamten
vor
Ort
eine
"
undurchsichtige"
Situation
geboten
habe.
Zudem
seien
die
betroffenen
Mädchen
bislang
unbekannt.
Auch
wollten
offensichtlich
nicht
alle
Zeugen
ihren
Eindruck
des
Geschehens
vor
der
Polizei
zu
Protokoll
geben.
Spritzen
auf
der
Toilette
Die
Toilettenbenutzung
in
der
Johannisbeere
ist
nur
noch
den
Gästen
vorbehalten.
"
Wie
lassen
niemand
anders
mehr
auf
unsere
Toiletten"
,
sagt
Weitzmann.
Zu
oft
seien
die
Örtlichkeiten
verdreckt
worden.
Vor
allem
aber
hätten
Drogenabhängige
die
Räume
genutzt,
um
sich
einen
Schuss
zu
setzen.
"
Wir
haben
schon
so
viele
Spritzen
gefunden.
Das
geht
alles
nicht
mehr."
Weitzmann
und
Alarslan
sind
sich
bewusst,
dass
ihre
Sicht
auf
die
Johannisstraße
zumindest
in
Teilen
eine
andere
ist
als
die
anderer
Geschäftsleute.
"
Wir
erleben
eben
auch
die
Situation
nach
Geschäftsschluss.
Dann
wird
es
hier
richtig
finster."
Sie
hätten
Erfahrungen
mit
einer
Gaststätte
in
Schinkel.
Dort
gebe
es
die
Probleme
nicht.
"
Was
dem
Schinkel
nachgesagt
wird,
findet
hier
statt."
Es
sei
wie
ein
Virus,
der
langsam
die
Johannisstraße
hochkrieche.
Die
beiden
Gastronomen
fühlen
sich
von
Stadt
und
Polizei
im
Stich
gelassen.
Völliges
Unverständnis
erntet
bei
ihnen
der
Vorschlag,
die
Geschäftsleute
sollten
sich
an
einer
Aufstockung
des
OS-
Teams
finanziell
beteiligen.
Bei
Umsatzeinbußen
von
bis
zu
40
Prozent
für
die
beiden
ein
völlig
unmögliches
Ansinnen.
Sie
hätten
mit
dem
Thema
Johannisstraße
abgeschlossen,
sagen
Weitzmann
und
Alarslan.
Ihr
Blick
zurück
ist
frei
von
Groll.
"
Wir
hatten
hier
auch
schöne
Jahre,
aber
das
ist
nun
vorbei.
Jetzt
sehen
wir
hier
für
uns
keine
Zukunft
mehr.
Damit
können
wir
leben.
Uns
tut
es
nur
leid
um
die
Johannisstraße
und
alle
Geschäftsleute,
die
hier
weitermachen
müssen."
Problemfall
Johannisstraße:
Lesen
Sie
mehr
zum
Thema
unter
www.
noz.de/
johannisstrasse
und
diskutieren
Sie
mit
unter
www.noz.de
Bildtexte:
Die
Johannisbeere
macht
spätestens
im
April
nächsten
Jahres
dicht.
Die
Betreiber
sehen
in
der
Johannisstraße
keine
Perspektive
mehr.
Leerstände,
Graffiti,
Dreck
und
Müll
–
die
unansehnlichen
Ecken
in
der
Johannisstraße
nehmen
zu.
Fotos:
Gert
Westdörp
Autor:
Dietmar Kröger