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1.
Erscheinungsdatum:
01.04.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aprilscherz!
!
Überschrift:
Griesert gibt einen aus: Streusalz für alle
Zwischenüberschrift:
Stadt muss nach mildem Winter das Lager leeren – Heute große Verteilaktion vor dem Dom
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Winter
ist
ausgefallen,
und
das
städtische
Streusalzlager
ist
zum
Bersten
voll.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
hat
deshalb
eine
unkonventionelle
–
wenn
auch
nicht
unumstrittene
–
Anweisung
gegeben:
Das
Taumittel
wird
heute
gratis
an
die
Bürger
verteilt.
Vor
dem
Dom
bot
sich
am
Montag
ein
ungewöhnliches
Bild:
Lkw
um
Lkw
fuhr
vor
dem
Gotteshaus
vor
und
kippte
das
schneeweiße
Salz
auf
dem
Platz
ab.
Insgesamt
1000
Tonnen
wurden
innerhalb
von
dreieinhalb
Stunden
vom
Salzlager
im
Hafen
ins
Zentrum
gekarrt.
Mit
seinem
Bagger
schichtete
Vorarbeiter
Christoph
Grabowski
vom
Osnabrücker
Servicebetrieb
das
Salz
geschickt
zu
einem
veritablen
Berg
auf.
Mitarbeiter
des
OS-
Teams
bewachten
das
"
weiße
Gold"
während
der
Nachtstunden.
Damit
ist
alles
bereit:
Jeder
Bürger
aus
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
kann
sich
heute
ab
10
Uhr
seinen
persönlichen
Anteil
am
kommunalen
Salz-
Schatz
sichern.
Maximal
sieben
Kilogramm
des
"
kristallinen
Auftaumediums
auf
Natriumchlorid-
Basis"
,
wie
Streusalz
im
Behördendeutsch
heißt,
werden
pro
Person
abgegeben.
Ein
Behältnis
muss
selbst
mitgebracht
werden.
"
Geeignet
ist
zum
Beispiel
ein
kleiner
Eimer
mit
Deckel
oder
auch
eine
große,
stabile
Plastiktüte"
,
sagt
Axel
Raue
vom
Osnabrücker
Servicetrieb
(OSB)
.
Wer
einen
Salz-
Anteil
bekommen
wolle,
müsse
außerdem
seinen
Personalausweis
oder
Reisepass
mitbringen,
um
nachzuweisen,
dass
er
entweder
in
der
Stadt
oder
im
Landkreis
Osnabrück
wohnt.
"
Ein
Notar
wird
darüber
wachen,
dass
alles
mit
rechten
Dingen
zugeht"
,
kündigt
Raue
an,
"
Salz-
Touristen
aus
Nordrhein-
Westfalen
haben
keine
Chance."
Auch
für
Bürger
aus
Lotte-
Wersen
könne
aus
rechtlichen
Gründen
"
leider
Gottes"
keine
Ausnahme
gemacht
werden,
betont
der
OSB-
Chef.
Die
Idee
zur
Verteilung
stammt
von
Wolfgang
Griesert.
"
Das
volle
Streusalzlager
hat
uns
vor
ein
großes
Problem
gestellt"
,
resümierte
der
Oberbürgermeister
gestern,
als
er
die
Arbeiten
auf
dem
Domhof
höchstpersönlich
beaufsichtigte.
Zwar
habe
Taumittel
kein
Ablaufdatum
und
könne
theoretisch
auch
noch
in
einigen
Jahren
verwendet
werden.
Doch
die
Stadt
habe
die
Lehren
aus
der
Streusalz-
Knappheit
des
Rekordwinters
2009/
10
gezogen
und
seither
einen
festen
Liefervertrag
mit
einem
Anbieter
aus
dem
slowenischen
Bergbaurevier
Retsre
Lirpa
abgeschlossen
–
zu
knallharten
Bedingungen,
die
Rathaus-
Insider
hinter
vorgehaltener
Hand
von
einem
"
lupenreinen
Knebelvertrag"
sprechen
lassen.
"
Pünktlich
am
2.
Juni
wird
uns
die
Firma
1000
Tonnen
frisches
Streusalz
liefern"
,
berichtete
Griesert,
"
wenn
das
Lager
dann
nicht
leer
ist,
kippen
die
uns
das
einfach
auf
den
Hof."
Storniert
werden
könne
die
Bestellung
nicht.
"
Sonst
würde
eine
Konventionalstrafe
in
einer
derart
astronomischen
Höhe
fällig,
dass
wir
als
Ausgleich
den
Schlossgarten
an
einen
Investor
verkaufen
und
zur
Bebauung
freigeben
müssten."
Dass
die
Verteil-
Aktion
auf
dem
Domhof
stattfinde
und
nicht
etwa
direkt
vor
dem
Salzlager
des
OSB,
habe
im
Übrigen
Sicherheitsgründe:
Das
Betriebsgelände
im
Hafen
sei
für
den
zu
erwartenden
Ansturm
nicht
ausgelegt.
Grieserts
Vorschlag,
das
Salz
an
die
Osnabrücker
zu
verschenken,
ist
vom
Verwaltungsausschuss
mehrheitlich
abgenickt
worden.
Dennoch
wird
das
Stadtoberhaupt
auch
mit
harscher
Kritik
konfrontiert
–
unter
anderem
aus
seinem
eigenen
Verwaltungsapparat.
"
Wir
versuchen
seit
Jahren,
den
Bürgern
zu
erklären,
warum
sie
im
Winter
auf
Streusalz
verzichten
müssen"
,
ärgerte
sich
Detlef
Gerdts,
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt,
"
und
jetzt
verschenken
wir
es
an
sie
und
ermuntern
sie
geradezu,
sich
über
das
Verbot
hinwegzusetzen."
Der
Oberbürgermeister
war
gestern
bemüht,
seinen
Chef-
Umweltschützer
zu
beschwichtigen.
An
der
Vorschrift,
dass
Salz
aus
ökologischen
Gründen
im
Stadtgebiet
von
Privatleuten
nicht
gestreut
werden
dürfe,
werde
sich
nichts
ändern,
versicherte
Griesert.
Doch
es
gebe
ja
schließlich
auch
kein
Verkaufsverbot
für
Streusalz
–
und
insofern
könne
auch
nicht
von
einem
Verschenk-
Verbot
ausgegangen
werden.
Im
Übrigen
dürfe
in
vielen
Kommunen
im
Landkreis
Salz
gestreut
werden.
"
Und
die
Bürger
aus
dem
Umland
laden
wir
ja
ebenfalls
ein."
Griesert
bedauerte
in
diesem
Zusammenhang
ausdrücklich,
dass
es
der
Kreis
abgelehnt
habe,
sich
an
den
Kosten
für
die
Aktion
zu
beteiligen.
"
Aber
das
kennen
wir
ja
schon"
,
sagte
der
OB
mit
säuerlichem
Unterton.
Mit
der
Aktion
hadert
indessen
nicht
nur
Umweltschützer
Gerdts,
sondern
auch
Greenpeace-
Aktivist
Tobias
Demircioglu
aus
Georgsmarienhütte.
Bei
der
Stadt
habe
er
einen
spontanen
Flashmob
der
Greenpeace-
Jugend
angemeldet,
der
die
heutige
Salz-
Verteilung
kritisch
begleiten
solle,
schreibt
Demircioglu
in
einer
Pressemitteilung.
"
Die
jungen
Aktivisten
werden
einen
überdimensionalen
Salzstreuer
schwenken
und
damit
eine
gepfefferte
Antwort
auf
die
unverantwortlichen
Salzpläne
geben."
Außerdem
werde
in
den
nächsten
Tagen
in
der
Lagerhalle
das
Gründungstreffen
einer
"
Osnabrücker
Initiative
gegen
Streusalz"
stattfinden.
Bildtext:
Geschafft!
Christoph
Grabowski
vom
Osnabrücker
Servicebetrieb
legte
gestern
mit
der
Schaufel
letzte
Hand
an.
Zuvor
hatten
er
und
seine
Kollegen
vor
dem
Dom
einen
veritablen
Streusalzberg
aufgeschichtet.
Foto:
Antonio
Rodriguez
Autor:
apr