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1.
Erscheinungsdatum:
21.11.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stillleben von Felix Nussbaum
Erste Schau zu Stillleben Felix Nussbaums
Zwischenüberschrift:
"Welt der Dinge": Osnabrücker Museum zeigt 50 zum Teil selten präsentierte Bilder
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Felix
Nussbaum
hat
immerhin
70
Stillleben
gemalt.
Das
Osnabrücker
Felix-
Nussbaum-
Haus
zeigt
jetzt
die
erste
Ausstellung
zu
dieser
Bildgattung.
Osnabrück.
Er
hat
Krüge
vor
vergitterten
Fenstern
gemalt,
Zitronen
und
Handtücher,
seine
Atelierecke:
Eine
stille
Welt
ist
sie
jedoch
niemals
gewesen,
"
Nussbaums
Welt
der
Dinge"
.
Das
Osnabrücker
Felix-
Nussbaum-
Haus
fokussiert
in
seiner
neuen
Ausstellung
erstmals
die
Stillleben
des
Malers
als
Zeugnisse
des
Exils.
Zwei
Bücher,
eine
Pampelmuse,
der
umgestürzte
Krug,
dazu
Farben
in
den
dezent
gesetzten
Komplementärkontrasten
von
Rot
und
Grün
sowie
Gelb
und
Dunkelblau
–
Felix
Nussbaums
"
Stillleben
mit
Pampelmuse"
von
1940
könnte
als
mittelformatiges
Gemälde
im
Kammerton
durchgehen,
wäre
da
nicht
der
Zeitungsausriss
mit
der
Schlagzeile
"
Tempête
sur
l′Europe"
,
Sturm
über
Europa.
Nussbaum
gibt
seinem
Bild
damit
eine
Überschrift.
Und
die
macht
klar,
was
das
Ensemble
der
Dinge
meint
–
die
Sehnsucht
nach
einem
Refugium,
das
es
kurz
nach
Ausbruch
des
Zweiten
Weltkrieges
nirgendwo
mehr
gibt.
Im
Felix-
Nussbaum-
Haus
möchte
Kuratorin
Anne
Sibylle
Schwetter
den
Maler
Felix
Nussbaum
(1904–1944)
als
Künstler
neu
kenntlich
machen.
Ob
"
Selbstbildnis
mit
Judenpass"
oder
"
Triumph
des
Todes"
–
die
Leitbilder
eines
Lebenswerkes
als
Chiffre
von
Verfolgung
und
Holocaust
sind
zwar
weiterhin
in
dem
Museum
zu
sehen,
allerdings
an
anderem
Ort.
Der
große
Saal
im
Obergeschoss
gehört
rund
50
Stillleben,
darunter
knapp
40
von
Nussbaum.
Das
Thema
ist
nicht
zufällig
gewählt,
auch
wenn
110.
Geburtstag
und
70.
Todesjahr
reichlich
gekünstelte
Anlässe
liefern.
Das
bessere
Argument:
Immerhin
knapp
70
von
456
bekannten
Gemälden
Nussbaums
gehören
der
Bildgattung
des
Stilllebens
an.
Die
Ausstellung
versammelt
Beispiele
aus
der
Zeit
von
1927
bis
1943.
Felix
Nussbaum
wird
so
als
Künstler
neu
sichtbar,
allerdings
auch
als
ein
Künstler,
der
in
seinen
Werkphasen
unter
spürbaren
Einflüssen
stand.
1927
malt
er
den
"
Wäschekorb"
mit
Anklängen
an
Vincent
van
Gogh,
später
Masken,
die
er
als
Motive
bei
dem
Belgier
James
Ensor
vorgeformt
fand
oder
bei
den
deutschen
Expressionisten.
Das
Nussbaum-
Haus
hinterlegt
Nussbaums
Bilderstrecke
mit
Stillleben
anderer
Künstler.
Was
als
Dialog
konzipiert
worden
ist,
verflacht
allerdings
in
der
Ausstellung
zu
einer
Dreingabe
von
gerade
einmal
zwei
Handvoll
Bildern
anderer
Künstler.
Zwei
Gemälde
von
Karl
Schmidt-
Rottluff,
Werke
des
hierzulande
eher
unbekannten
Niederländers
Dick
Ket,
das
gerade
einmal
postkartengroße
Aquarell
"
Bibelots"
von
James
Ensor:
Das
sind
Stichpunkte
zu
einem
Kontext,
der
in
Wirklichkeit
keiner
ist.
Felix
Nussbaums
Werk
erhält
so
keinen
wirklichen
künstlerischen
Widerpart,
der
versprochene
Dialog
bleibt
weitgehend
aus.
Dabei
gibt
es
auch
in
der
Kunst
des
20.
Jahrhunderts
starke
Stillleben-
Positionen,
von
den
Maskenbildern
der
"
Brücke"
-
Maler
bis
zu
den
vielen
Stillleben
der
Neuen
Sachlichkeit
oder
den
mythisch
aufgeladenen
Bildern
Max
Beckmanns.
Immerhin
eines
seiner
Bilder,
das
"
Stillleben
mit
grüner
Katze"
,
soll
im
Januar
noch
nachkommen.
Derzeit
hängt
es
in
der
Hamburger
Kunsthalle
als
Teil
einer
Ausstellung,
die
den
Stillleben
Beckmanns
gewidmet
ist.
Die
Konsequenz:
Da
die
Bilder
Nussbaums
doch
wieder
unter
sich
und
ohne
wirklich
starke
Gegengewichte
bleiben,
hält
sich
auch
der
Erkenntniswert
der
Präsentation
in
Grenzen.
Das
liegt
sicher
auch
an
dem
mit
40
000
Euro
überschaubaren
Ausstellungsbudget.
So
bleibt
diese
Schau
leider
ohne
Katalog.
Den
hätte
es
aber
geben
müssen,
um
die
Auseinandersetzung
mit
Nussbaums
Werk
voranzubringen.
Dafür
wurde
am
Rande
der
Pressekonferenz
zur
Ausstellung
immerhin
bekannt,
dass
das
Museum
die
letzten
Wochen
Nussbaums
in
Auschwitz
weiter
aufklären
und
2015
dazu
eine
Ausstellung
präsentieren
möchte.
Wie
die
"
Neue
Osnabrücker
Zeitung"
berichtet
hatte,
muss
Felix
Nussbaum
nach
dem
bisher
angenommenen
Todesdatum
2.
August
1944
noch
wochenlang
gelebt
haben.
Dies
belegt
der
Eintrag
in
einer
Krankenakte
des
Todeslagers.
Einstweilen
lenkt
die
aktuelle
Ausstellung
den
Blick
des
Besuchers
auf
selten
gezeigte
Bilder
Nussbaums,
etwa
das
Stillleben
"
Kartoffeln"
von
1943
oder
die
Zeichnung
"
Küche
im
Versteck"
aus
dem
gleichen
Jahr.
Nussbaum
malt
banale
Dinge
wie
einige
Kartoffeln
so
dunkel
und
bedrängend,
dass
sie
wie
Schicksalsboten
erscheinen.
Oder
er
zeichnet
mit
den
zusammengewürfelten
Gegenständen
der
improvisierten
Küche
indirekt
das
ganze
Elend
des
unbehausten
Exildaseins.
Damit
gelangen
Nussbaum
beachtliche
Bilder.
Wie
sehr
der
Künstler
seine
Bildsprache
allerdings
auch
schon
früh
definiert
hatte,
belegt
der
"
Krug
am
Fenster"
von
1926.
Der
einsame
Krug,
die
zerbrochene
Fensterscheibe:
Die
Bildchiffren
des
Leids
verdanken
sich
nicht
nur
persönlichem
Exilerleben,
sondern
auch
künstlerischen
Einflüssen,
gerade
aus
der
Neuen
Sachlichkeit.
Dieses
Beziehungsgeflecht
bleibt
nun
allerdings
weitgehend
unaufgeklärt,
der
Besucher
mit
Felix
Nussbaum
allein.
Da
wäre
mehr
möglich
gewesen.
Osnabrück,
Felix-
Nussbaum-
Haus:
Nussbaums
Welt
der
Dinge.
Stillleben
von
Felix
Nussbaum
und
Gästen.
21.
November
2014
bis
8.
März
2015.
Di.–Fr.,
11–18
Uhr,
Sa.,
So.,
10–18
Uhr.
www.osnabrueck.de/
fnh
Bilder
der
Ausstellung
auf
www.noz.de/
kultur
Hintergründe
zu
Felix
Nussbaum
auf
www.noz.de/
kultur
Bildtexte:
Entdeckungem
im
Werk
Felix
Nussbaum:
die
Ausstellung
"
Nussbaums
Welt
der
Dinge"
versammelt
Stillleben
des
Künstlers.
"
Stillleben
mit
Gliederpuppe"
.
Schmidt-
Rottluffs
"
Blaues
Fenster"
.
Foto:
Hermann
Pentermann
Repro:
Stadt
Osnabrück,
Brücke
Museum
Autor:
Stefan Lüddemann