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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Kahlschlag, aber kein Bauland
Zwischenüberschrift:
Voxtrup: Ärger um gefällte Bäume
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. In Voxtrup gibt es große Aufregung um eine Rodungsaktion am Gut Sandfort. Das Grundstück, auf dem bis 2007 ein Gartenbauunternehmen angesiedelt war, ist fast vollständig abgeräumt worden. Auch stattliche Eichen sollen darunter sein. Die Eigentümerin sagt, sie habe nur für " ein bisschen Ordnung" gesorgt.

" Alle großen Bäume liegen flach!", bedauert Detlef Gerdts, der Leiter des Fachbereichs Umwelt der Stadt Osnabrück. Auf dem Grundstück biete sich ein trauriger Anblick. Er fügt aber hinzu, dass die Rodung wohl nicht gegen geltendes Recht verstoße. Es handelt sich weder um geschützte Bäume noch um Naturdenkmale. Und die Baumschutzsatzung ist in Osnabrück schon lange abgeschafft.

Kritikwürdig wäre es allenfalls, wenn die Rodung im März stattgefunden hätte, was einige Voxtruper behaupten. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz dürfen Bäume wegen der Saftruhe nur bis Ende Februar gefällt werden. Wurde die Säge tatsächlich erst danach angesetzt, könnte die Stadt ein Bußgeld verhängen.

Die Eigentümerin des Grundstücks bestreitet das aber entschieden. Nach ihrer Darstellung handelte es sich um minderwertigen Bewuchs, im Wesentlichen um Tannen, Lärchen, Kiefern, Platanen, Birken und " Gestrüpp". Viele Bäume seien " alt und kaputt" gewesen, in mehreren Fällen hätten Pferde die Rinde angefressen.

" Es muss doch mal ein bisschen Ordnung gemacht werden", erklärte die Eigentümerin auf Anfrage unserer Zeitung. Die Aufregung aus dem Stadtteil sei ihr unverständlich.

In Voxtrup wird schon spekuliert, da wolle jemand Tatsachen schaffen, um das Grundstück für eine Bebauung herzurichten. Die Eigentümerin dementiert solche Absichten.

Politik ist dagegen

Ganz abwegig erscheinen die Mutmaßungen nicht. Entsprechende Versuche habe es mehrfach gegeben, bestätigt Franz Schürings, der Leiter des Fachbereichs Städtebau. Schon in den 90er-Jahren sei der Antrag gestellt worden, einen Bebauungsplan aufzustellen, danach noch einige Male und zuletzt im vergangenen Jahr. Aber die Politiker aus dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hätten das bislang abgelehnt.

Nach dem derzeitigen Flächennutzungsplan ist ein Teil des Geländes als Wald eingetragen. Das sei aber kein Wald, fügt Schürings hinzu. Für das übrige Areal gilt die Festlegung " Fläche für die Landwirtschaft". Die Eigentümerin ist darüber informiert. Auf dem oberen Teil der Fläche würden demnächst Schafe weiden, kündigt sie an, unterhalb davon voraussichtlich Pferde. Auf dem Grundstück, das an die Meller Landstraße grenzt, war bis vor einigen Jahren das Gartenbauunternehmen " Der grüne Garten" untergebracht. Dort fanden auch öffentliche Veranstaltungen statt, etwa die Bonsaitage mit bis zu 2000 Besuchern. Bis Ende 2007 betrieb die Inhaberin Monika Herbst dort auch ihre Postfiliale für Voxtrup damals eine wichtige Anlaufstelle.
Bildtext:
Das ist nicht verboten: Auf einem Grundstück am Gut Sandfort wurden große Bäume gefällt. Viele Voxtruper ärgern sich darüber.
Fotos:
Klaus Lindemann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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