User Online: 3 |
Timeout: 14:54Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
19.11.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Durch die Keimzelle des Stadtteils
Zwischenüberschrift:
Die kleine, kurvige Straße "Die Eversburg" hat in ihrer Geschichte viel erlebt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Eine
kleine
kurvige
Straße,
heutzutage
bei
Autofahrern
wegen
ihrer
kräftigen
Aufpflasterungen
nicht
sonderlich
beliebt
–
aber
das
ist
im
Sinne
der
Verkehrsberuhigung
durchaus
so
gewollt
–,
hat
im
Laufe
ihrer
Geschichte
eine
wichtige
Rolle
gespielt.
Die
Straße
"
Die
Eversburg"
stellte
im
19.
Jahrhundert
den
täglichen
Weg
dar,
den
die
angeworbenen
Harzer
Bergleute
von
ihren
Wohnquartieren
in
der
"
Colonie
Eversheide"
zu
ihrer
Arbeitsstelle
Piesberg
nahmen.
Gegen
Ende
des
Zweiten
Weltkrieges
rollten
über
"
Die
Eversburg"
dann
die
ersten
Panzer
der
britischen
Besatzer
in
die
Stadt.
In
den
frühen
Morgenstunden
des
3.
April
1945
hatte
die
Spitze
des
3.
Royal
Tank
Regiment,
aus
dem
Raum
Lengerich/
Tecklenburg
vorrückend,
Eversburg
erreicht.
Da
andere
Hase-
und
Kanalbrücken
zerstört
waren,
nahmen
die
Soldaten
Seiner
Majestät
über
Landwehrstraße
und
"
Die
Eversburg"
den
Weg
zur
Römerbrücke,
Baujahr
1718,
die
wahrscheinlich
aufgrund
ihrer
massiven
Bauweise
nicht
wie
andere
Brücken
gesprengt
worden
war.
Sie
bildeten
hier
einen
Brückenkopf,
von
dem
aus
die
weitere
Einkreisung
Osnabrücks
am
Piesberg
vorbei
zur
Oldenburger
Landstraße
erfolgen
konnte.
Der
Straßenname
"
Die
Eversburg"
deutet
an,
dass
die
Straße
direkt
über
das
Domänengebiet
der
früheren
Eversburg
führt.
Die
heute
etwas
unmotiviert
erscheinende
Krümmung
des
Straßenverlaufs
ist
auf
die
damalige
Umgrenzung
des
Wasserschlosses
und
auf
das
Gräftensystem
zurückzuführen,
das
vom
Landwehrbach
gespeist
wurde.
Eben
dieser
Landwehrbach
ist
auf
der
alten
Fotografie
rechts
gut
zu
erkennen,
während
er
sich
heute
im
dichten
Ufergehölz
weitgehend
versteckt.
Im
Bildvordergrund
unterquert
der
Bach
"
Die
Eversburg"
,
um
dann
der
Straße
"
Am
Mühlenholz"
zu
folgen
und
in
die
Hase
zu
münden.
1223
hatte
das
Osnabrücker
Domkapitel
den
Meierhof
in
der
Feldmark
Eversfeld
erworben.
Er
wurde
zur
Sommerresidenz
der
Dompröpste
hergerichtet,
aber
gegen
die
häufigen
Übergriffe
des
Grafen
von
Tecklenburg
auch
zu
einer
wehrhaften
Burganlage
ausgebaut.
1383
ist
eine
Wasserburg
Eversburg
erstmals
erwähnt.
Nach
einer
Periode
des
Verfalls
stieg
die
Eversburg
nach
dem
Dreißigjährigen
Krieg
zu
neuem
Glanz
auf.
1701
entstand
die
noch
heute
erhaltene
Burgkapelle.
Das
großzügige
Herrenhaus
stand
nördlich
der
Kapelle.
Dompropst
Ferdinand
von
Kerssenbrock
(1676–1754)
war
in
der
langen
Reihe
von
Domherren,
die
hier
residierten,
wohl
derjenige
mit
dem
größten
Einfluss
–
und
einem
starken
Repräsentationsbedürfnis.
Das
wuchs
abermals,
als
Fürstbischof
Clemens
August,
Erzbischof
zu
Köln,
Bischof
zu
Paderborn,
Regensburg,
Münster
und
Osnabrück,
ihn
1747
zu
seinem
Osnabrücker
Statthalter
ernannte.
Von
Kerssenbrock
eiferte
in
seiner
Lebensführung
seinem
Herrn
und
Fürsten
nach.
Die
Residenz
Eversburg
galt
als
"
Klein-
Versailles"
,
ausgestattet
mit
158
Gemälden
bekannter
italienischer
und
niederländischer
Meister
wie
Tizian,
Rembrandt
und
Breughel.
Nach
von
Kerssenbrocks
Tod
ging
die
Glanzzeit
der
Eversburg
ihrem
Ende
entgegen.
In
den
napoleonischen
Kriegen
mehrfach
ausgeplündert,
verfiel
das
Herrenhaus
zusehends,
sodass
es
1840
eingerissen
wurde.
Die
Burgkapelle
blieb
Pfarrkirche
für
die
wachsende
katholische
Gemeinde,
bis
sie
1923
durch
den
Neubau
der
Liebfrauenkirche
abgelöst
wurde.
Erinnerungsposten
an
die
barocke
Glanzzeit
ist
neben
der
Kapelle
und
der
Römerbrücke
die
Anlage
der
Petrus
allee
(heute
Rad-
und
Fußweg
parallel
zur
Klöckner
straße)
,
die
direkt
auf
das
Wasserschloss
zulief.
Und
schließlich
gehörte
als
Wirtschaftsgebäude
jener
Hof
dazu,
der
heute
die
Ausflugsgaststätte
"
Zur
alten
Eversburg"
beherbergt.
Das
Bauland
für
die
Wohnhäuser
an
der
Straße
"
Die
Eversburg"
verkauften
die
letzten
Eigentümer
dieses
Wirtschaftshofes,
die
Familie
Goldkamp.
Die
auf
den
Fotos
zu
erkennenden
Wohnhäuser
stammen
aus
den
1930er-
Jahren.
In
Nummer
7
(zweites
Haus
von
links)
wohnte
Malermeister
Meyer.
Haus
Nummer
11
(drittes
Haus
von
links)
war
die
Villa
des
Eierkistenfabrikanten
Saeger.
Carl
Saeger
fertigte
seine
patentierten
Holzkisten
mit
Wellpappeinsätzen
nach
1910
an
der
Straße
"
Im
Rowenhardt"
in
Büren,
nur
wenige
Hundert
Meter
westlich
der
Villa.
Mit
eigenen
Pferdewagen
wurden
die
Produkte
zum
Eversburger
Bahnhof
gebracht.
Von
dort
gingen
sie
überwiegend
zu
den
großen
Gütern
rechts
der
Elbe.
Mit
dem
Aufkommen
der
heute
bekannten
Eierkartons
schwand
die
Nachfrage
nach
den
soliden
Mehrwegbehältern
für
jeweils
360
oder
500
Eier.
Der
Enkel
des
Firmengründers,
Erhard
Saeger,
betrieb
die
in
eine
Kartonagenfabrik
umgewandelte
Firma
bis
1992.
Bildtexte:
Vermutlich
um
1975
entstand
dieses
Foto
der
Straße
"
Die
Eversburg"
.
Im
Zuge
der
Kanalisation
ist
die
Stromversorgung
in
die
Erde
gelegt
worden,
die
alten
Masten
mit
den
Isolatoren
stehen
aber
noch.
Hinten
rechts
ist
die
katholische
Liebfrauen
kirche
zu
erkennen.
Die
heutige
Wohnstraße
dient
auch
als
Zubringer
zur
Liebfrauenkirche,
zur
Kindertagesstätte
und
zum
Gemeindezentrum.
Fotos:
NOZ-
Archiv,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks