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1.
Erscheinungsdatum:
22.03.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der Preis der Erfrischung
"Verkäufer schöpfen Zahlungsbereitschaft ab"
Zwischenüberschrift:
Wie teuer ist ein Liter Wasser in Osnabrück?
Ein Osnabrücker Marketing-Experte erklärt die Preisdifferenzen zwischen unterschiedlichen Wässern
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wenn
der
Osnabrücker
morgens
zum
Kaffee
Leitungswasser
trinkt,
kostet
ihn
das
pro
Liter
rund
einen
Cent.
Beim
abendlichen
Kinobesuch
zahlt
er
für
das
Mineralwasser
stolze
8,
20
Euro
pro
Liter,
also
820-
mal
so
viel
wie
für
die
Erfrischung
am
Morgen.
Zum
Tag
des
Wassers
fragen
wir
daher:
Wie
teuer
kann
ein
Liter
Wasser
in
Osnabrück
sein?
Heute,
am
UN-
Weltwassertag,
beschäftigen
sich
in
Osnabrück
200
Jugendliche
mit
dem
Recht
auf
Wasser.
Im
Gegensatz
zu
Entwicklungsländern
ist
es
in
Osnabrück
kein
Problem,
sauberes
Trinkwasser
zu
bekommen.
Bei
einem
Streifzug
durch
die
Stadt
fällt
allerdings
auf:
Die
Unterschiede
beim
Preis
für
die
beliebte
Erfrischung
sind
gewaltig.
Leitungswasser
Schon
beim
Leitungswasser
gibt
es
kleine
Differenzen:
In
der
eigenen
Wohnung
zum
Beispiel
kostet
ein
Liter
kühles
Nass
aus
der
Leitung
weniger
als
einen
Cent.
Im
eigenen
Haus
ist
das
etwas
mehr.
Das
liegt
daran,
dass
für
ein
Einfamilienhaus
mehr
Wasser
von
den
Stadtwerken
bereitgehalten
wird
als
für
eine
kleinere
Wohnung,
sagt
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer.
Für
einen
Liter
Mineralwasser
im
Restaurant
zahlt
der
Verbraucher
dagegen
sechs
bis
sieben
Euro.
Rechtfertigt
die
Qualität
diese
Preisspanne?
"
Trinkwasser
ist
das
bestkontrollierte
Lebensmittel
und
in
keiner
Weise
schlechter
als
Mineralwasser"
,
sagt
Hörmeyer.
An
vielen
Osnabrücker
Schulen
stehen
daher
Trinkwasserbrunnen.
Gefördert
und
gefiltert
wird
das
für
die
Stadt
in
drei
Wasserwerken
im
Umland
aus
dem
Grundwasser.
Die
Stiftung
Warentest
hat
in
einer
Mineralwasser-
Studie
im
vergangenen
Jahr
festgestellt:
"
Nur
wenige
Mineralwässer
sind
mineralstoffreich."
Vor
allem
bei
stillem
Wasser
"
besteht
oft
kein
Unterschied
zum
Trinkwasser"
.
Wer
sich
Sorgen
um
Bleileitungen
macht,
die
möglicherweise
noch
in
alten
Gebäuden
verbaut
sind,
kann
beim
Vermieter
nachfragen.
Durch
Blei
gefährdet
sind
vor
allem
Säuglinge
und
Kleinkinder,
deren
geistige
Entwicklung
beeinträchtigt
werden
kann.
Familien
können
das
Wasser
aus
solchen
Rohren
beim
Landkreis
kostenlos
überprüfen
lassen.
Ansonsten
gebe
es
bei
fachgerecht
verbauten
Rohren
selten
Probleme,
sagt
Landkreis-
Sprecher
Burkhard
Riepenhoff.
Wenn
ein
Wasserhahn
länger
nicht
benutzt
wurde,
sollte
man
das
Wasser
am
besten
etwas
länger
laufen
lassen.
Wer
es
ganz
genau
wissen
möchte,
kann
sein
Leitungswasser
auch
im
Labor
testen
lassen:
Für
74,
50
Euro
bieten
beispielsweise
die
Stadtwerke
auf
ihrer
Internetseite
an,
das
Trinkwasser
etwa
auf
Nitrat-
,
Kalium-
und
Calcium-
Gehalt
hin
zu
überprüfen.
Mineralwasser
Mit
einem
Pro-
Kopf-
Verbrauch
von
140
Litern
im
vergangenen
Jahr
ist
Mineralwasser
weiterhin
der
beliebteste
Durstlöscher
der
Deutschen.
Das
berichtet
die
Branchenorganisation
Verband
Deutscher
Mineralwasserbrunnen.
Die
Preisunterschiede
dieses
Grundnahrungsmittels
sind
allerdings
riesig,
wie
ein
Blick
auf
die
Preisschilder
in
der
Stadt
zeigt:
Supermarktwasser
Wer
sich
in
der
Mittagspause
noch
schnell
ein
Getränk
kaufen
will,
zahlt
bei
günstigen
Wässern
umgerechnet
13
Cent
pro
Liter.
Dabei
handelt
es
sich
um
die
Eigenmarken
der
Supermärkte.
Im
Edeka
an
der
Johannisstraße
stehen
die
Regale
außerdem
voll
mit
Markenwässern.
Auf
den
Liter
umgerechnet,
kostet
da
Steinsieker
59
Cent,
Vittel
schon
66,
und
Vilsa
und
Gerolsteiner
sind
für
79
Cent
pro
Liter
zu
haben.
An
der
Spitze
stehen
Evian
und
Apollinaris.
Die
kosten
99
Cent
pro
Liter.
Regionales
Wasser
Da
ist
"
Avanus"
,
das
Mineralwasser
eines
regionalen
Anbieters,
der
das
kostbare
Nass
aus
einer
Quelle
bei
Belm
bezieht,
mit
40
Cent
pro
Liter
im
Biosupermarkt
noch
vergleichsweise
günstig.
Avanus
steht
beispielsweise
im
Kreishaus
und
in
den
Niels-
Stensen-
Kliniken
auf
den
Konferenztischen.
Ist
das
Produkt
besser
als
Leitungswasser?
Das
will
Firmenchef
Norbert
Klenke
nicht
beurteilen.
"
Das
muss
jeder
für
sich
selbst
entscheiden."
Was
er
aber
für
sein
Mineralwasser
festgestellt
habe:
"
Es
schmeckt
den
Leuten
besser."
Restaurantwasser
Guter
Geschmack
ist
auch
in
den
Restaurants
der
Stadt
wichtig:
Im
Rampendahl
kostet
das
Wasser
zum
Mittagessen
gute
6
Euro
pro
Liter.
Gleiches
gilt
für
das
Vapiano.
Im
Rosendahls
sind
es
für
Gerolsteiner
über
9
Euro.
Günstiger
ist
es
bei
McDonald′s
am
Nikolaiort,
wenn
auch
noch
teuer
im
Vergleich
zum
Hamburger
für
einen
Euro:
Für
einen
Liter
Bon
aqua
zahlt
man
dort
4,
78
Euro.
Hotelwasser
Der
Reisende
im
Hotel
Remarque
muss
dagegen
nicht
ganz
so
tief
in
die
Tasche
greifen:
In
jedem
Zimmer
steht
eine
Flasche
Gerolsteiner,
die
4
Euro
pro
Liter
kostet,
und
Wasser
der
Marke
Fachingen
für
umgerechnet
6
Euro.
Teuer
wird
es,
wenn
der
Gast
Nachschub
wünscht:
Wer
sich
die
Flasche
Gerolsteiner
aus
der
Küche
aufs
Zimmer
liefern
lässt,
zahlt
7,
87
Euro
pro
Liter.
Obendrauf
kommen
5
Euro
für
den
Zimmerservice.
VfL-
Stadionwasser
Wer
am
Samstag
den
Besuch
im
Stadion
dem
Kino
vorzieht
und
statt
Bier
Mineralwasser
trinken
möchte,
zahlt
6
Euro
für
den
Liter.
Wenn
es
besonders
heiß
ist,
gibt′s
den
Liter
Salvus
aber
schon
für
2
Euro,
sagt
Holger
Eiken
vom
VfL
Osnabrück.
Flughafenwasser
Obwohl
der
Flughafen
als
Ort
überteuerter
Getränke
verschrien
ist,
kostet
der
Liter
Bonaqua
im
FMO-
Wartebereich
nach
der
Sicherheitskontrolle,
vor
der
man
sich
aller
Flüssigkeiten
im
Handgepäck
entledigen
muss,
"
nur"
5,
10
Euro
pro
Liter.
Hollywoodwasser
Und
wer
genug
Geld
übrig
hat,
um
über
65
Euro
für
den
Liter
Gänsewein
in
Swarovski-
verzierter
Flasche
hinzulegen,
kann
online
das
Hollywood-
Wasser
"
Bling
H2O"
bestellen.
Manche
Websites
geben
sogar
einen
Preis
von
123
Euro
pro
Flasche
an.
Auch
das
angeblich
reinste
Wasser
der
Welt,
"
Cloud
Juice"
,
das
laut
Etikett
aus
exakt
9750
tasmanischen
Regentropfen
bestehen
soll
(Kostenpunkt:
26
Euro
pro
Flasche)
,
findet
sich
weit
oben
auf
den
Listen
der
extravagantesten
Wässer.
Laut
dem
australischen
Firmeninhaber
Duncan
McFie
gibt
es
das
Getränk
aktuell
aber
nicht
in
Deutschland
zu
kaufen.
Osnabrück.
Wovon
hängt
es
ab,
wie
viel
ein
Kunde
für
einen
Liter
Wasser
bezahlt
und
wie
viel
der
Händler
verlangt?
Wir
haben
mit
dem
Osnabrücker
Marketing-
Experten
Prof.
Bernhard
Baumgartner
darüber
gesprochen.
Warum
kaufen
die
Verbraucher
Mineralwasser,
wenn
Leitungswasser
eine
ähnliche
Qualität
hat
und
viel
günstiger
ist?
Da
kann
ich
nur
spekulieren.
Es
ist
möglich,
dass
Kunden
beim
Mineralwasser
tatsächlich
einen
besseren
Geschmack
wahrnehmen
als
bei
Leitungswasser.
Es
ist
aber
auch
möglich,
dass
diese
Wahrnehmung
mit
der
Marke
oder
einer
hochwertig
anmutenden
Verpackung
zusammenhängt.
Man
spricht
hier
auch
von
Ausstrahlungseffekten:
Bestimmte
Eigenschaften
werden
positiver
wahrgenommen,
wenn
andere
hochwertige
Eigenschaften,
wie
die
Markenbezeichnung,
vorhanden
sind.
Außerdem
könnte
es
eine
Rolle
spielen,
dass
Verbraucher
nicht
an
eine
gute
Qualität
von
Leitungswasser
glauben
und
gesundheitliche
Schäden,
etwa
durch
Rückstände
aus
Rohren,
befürchten.
In
einigen
Fällen
könnten
sogar
soziale
Einflussfaktoren
eine
Rolle
spielen:
Gästen
wird
man,
auch
wenn
man
selbst
Leitungswasser
trinkt,
doch
eher
ein
hochwertigeres
Mineralwasser
anbieten.
Woher
kommen
die
großen
Unterschiede
bei
den
Preisen
für
Mineralwasser?
Die
Preise
sollen
mindestens
die
Kosten
decken.
Ein
Liter
Mineralwasser,
der
zum
Beispiel
in
Frankreich
abgefüllt
und
dann
transportiert
wird,
verursacht
höhere
Kosten
als
ein
Liter
Leitungswasser.
Darüber
hinaus
will
der
Händler
auch
etwas
verdienen.
Die
Höhe
der
Handelsmargen
für
Mineralwasser
ist
mir
nicht
bekannt.
Im
Hotel
dürften
durch
Lagerung
und
Service
auch
etwas
höhere
Kosten
entstehen
als
im
Supermarkt.
Dies
wird
die
Preis
unterschiede
aber
nur
zu
einem
kleinen
Teil
erklären
können.
Welche
Gründe
spielen
noch
eine
Rolle?
Hersteller
und
Händler
orientieren
sich
vor
allem
auch
an
der
Preissensibilität
und
der
Zahlungsbereitschaft
der
Kunden.
Einige
Hersteller
verfolgen
eine
sogenannte
Qualitätsstrategie.
Sie
zielen
darauf
ab,
dass
Kunden
eine
besonders
hohe
Qualität
ihrer
Marke
wahrnehmen.
Die
Anbieter,
die
diese
Strategie
verfolgen,
versuchen
das
zum
Beispiel
mit
Werbung,
hochwertig
wirkender
Verpackung
und
Gütesiegeln,
wie
Testergebnissen
von
Lebensmittelinstituten.
Außerdem
bemühen
sie
sich
um
Verkaufsstellen,
die
als
hochwertig
gelten.
Einen
Einfluss
hat
dabei
natürlich
die
Marke.
Viele
Konsumenten
sind
bereit,
für
bekannte
Marken,
denen
sie
eine
hohe
Qualität
zusprechen,
mehr
Geld
auszugeben.
Andere
Anbieter,
die
eine
Strategie
der
Preisführerschaft
verfolgen,
betreiben
wenig
Werbung
und
verwenden
einfachere
Verpackungen,
um
die
Kosten
niedrig
zu
halten
und
ihr
Produkt
mit
einem
geringen
Preis
anbieten
zu
können.
Wenn
doch
geworben
wird,
wird
nicht
die
Qualität,
sondern
der
günstige
Preis
betont.
Warum
kostet
die
gleiche
Marke
im
Restaurant
so
viel
mehr
als
im
Supermarkt?
Bei
Mineralwasser
ist
zu
beachten,
dass
der
Endpreis,
den
der
Kunde
zahlt,
vom
Verkäufer,
also
vom
Laden-
oder
Restaurantbetreiber,
festgelegt
wird
und
nicht
vom
Hersteller.
Der
Verkäufer
betreibt
hier
eine
sogenannte
Preisdifferenzierung.
Während
ein
Gast
für
eine
Flasche
Mineralwasser
in
einem
Restaurant
auch
fünf
Euro
oder
mehr
ausgibt,
würde
ein
solcher
Preis
im
Supermarkt
nie
akzeptiert.
Die
Verkäufer
wissen
das
und
verlangen
daher
auch
unterschiedliche
Preise.
Sie
schöpfen
die
Zahlungsbereitschaft
der
Kunden
ab.
Darüber
hi
naus
entstehen
dem
Restaurantbetreiber
natürlich
für
den
Service
auch
höhere
Kosten,
bis
die
Flasche
Wasser
am
Tisch
steht,
als
einem
Supermarkt
für
eine
verkaufte
Flasche
Wasser
entstehen.
Bildtext:
Marketing-
Experte
Bernhard
Baumgartner.
Foto:
privat
Autor:
Stefanie Witte