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1.
Erscheinungsdatum:
17.11.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Offener Brief an die Kulturdezernentin
Zwischenüberschrift:
Künstler protestieren gegen geplante Schließung der Stadtgalerie – Neue Ausstellung eröffnet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Am
Freitagabend
war
die
Stadtgalerie
voll.
Die
neue
Ausstellung
mit
Oliver
Scharfbier
startete.
Doch
am
heutigen
Montag
überreichen
Künstler
Kulturdezernentin
Rita
Maria
Rzyski
einen
offenen
Brief.
Der
Inhalt:
Protest
gegen
die
geplante
Schließung
der
Galerie.
"
Als
Künstlerinnen
und
Künstler
aus
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
fordern
wir
die
Verantwortlichen
aus
Politik
und
Verwaltung
auf,
die
Kürzungspläne
zurückzunehmen"
,
lautet
die
zentrale
Forderung
des
Schreibens,
das
die
Künstlerin
und
Kuratorin
Elisabeth
Lumme
als
Initiatorin
des
Protestes
verfasst
hat.
Der
Hintergrund:
Im
Kulturbudget
sollen
im
Zuge
von
Einsparungen
im
Haushalt
der
Stadt
jene
35
000
Euro
gestrichen
werden,
die
derzeit
pro
Jahr
für
die
Stadtgalerie
ausgegeben
werden.
"
Wir
wollen
die
Stadtgalerie
nicht
kampflos
aufgeben"
,
sagte
Lumme
auf
Anfrage
zu
dem
offenen
Brief.
Das
Anliegen
findet
in
der
regionalen
Kulturszene
breite
Unterstützung.
Hiltrud
Schäfer,
selbst
Künstlerin
und
Vorsitzende
des
Freundeskreises
der
Kunsthalle
Osnabrück
e.
V.,
appelliert
dringend,
den
Etat
für
die
Stadtgalerie
zu
erhalten.
"
Das
ist
ein
Standbein
der
regionalen
Künstlerförderung."
Mit
dem
Prinzip
von
Kunsthallen-
Leiterin
Julia
Draganovic,
Kuratoren
auf
Zeit
für
die
Stadtgalerie
zu
benennen,
habe
der
Ort
wieder
eine
Perspektive
entwickelt;
gerade
die
Reihe
"
Artist
in
Residence"
habe
sehr
gut
funktioniert.
"
So
könnte
die
Stadtgalerie
wieder
zum
Kommunikationspunkt
für
Künstler
werden"
,
sagte
sie.
Das
sieht
auch
Elisabeth
Lumme
so.
Das
Engagement
der
Bartniks
habe
gezeigt,
wie
Projektarbeit
in
der
Galerie
gelingen
könne
.
Zufrieden
äußern
sich
die
Kuratoren
Manila
und
Jakob
Bartnik.
"
Nach
einem
Jahr
als
Kuratoren
haben
wir
festgestellt,
dass
es
sich
lohnt,
sich
über
neue
künstlerische
Konzepte
Gedanken
zu
machen"
,
sagt
Manila
Bartnik.
Und
natürlich
ist
es
unerlässlich,
regionale
Künstler
zu
fördern.
Von
einer
Schließung
der
Stadtgalerie
wäre
das
Paar
nicht
betroffen:
Ende
des
Jahres
endet
der
Kuratoren-
Vertrag.
Das
sehen
auch
manche
Künstler
so,
bei
denen
die
Stadtgalerie
nicht
auf
einhelligen
Beifall
stößt.
"
Als
Ort
der
Künstlerförderung
funktioniert
die
Galerie
nur
bedingt"
,
sagt
Elisabeth
Lumme.
Künstlerin
Eva
Preckwinkel,
kürzlich
noch
als
Artist
in
Residence
vor
Ort,
findet:
"
In
der
Galerie
hat
die
Kunst
keine
Schnitte
mehr."
Viele
der
Besucher
hätten
sich
nicht
für
die
in
einen
Seitenraum
abgedrängte
künstlerische
Arbeit
interessiert.
Zumindest
am
Freitagabend
war
das
anders.
Da
wurde
die
Ausstellung
mit
Arbeiten
von
Oliver
Scharfbier
eröffnet.
Currypulver
mit
Eitempera,
Waldmeisterwodka,
Honigsenf,
Ramazotti,
Cappuccino,
Rote-
Beete-
Saft:
Der
Künstler
benutzt
Lebensmittel.
Daher
hatte
Oliver
Scharfbier
seiner
Ausstellung
auch
den
Titel
"
EatDrinkPaint"
gegeben.
Eine
Woche
lang
verwertete
der
gebürtige
Hamburger
im
Stadtgalerie-
Café
die
dort
anfallenden
Reste.
Jetzt
werden
die
Resultate
ausgestellt.
"
Ich
habe
in
einer
Stress-
Atmosphäre
gearbeitet,
denn
der
Raum
war
offen,
jeder
Besucher
konnte
hereinkommen
und
mir
über
die
Schulter
schauen"
,
erklärt
Scharfbier.
Die
maximale
Verwertung
von
Resten,
die
im
Café
anfallen,
hatte
sich
der
Künstler
zum
Ziel
gesetzt.
So
entstanden
Werke
des
gesteuerten
Zufalls.
Er
benutzte
Farben,
die
aus
Getränken,
Pasten
und
Pülverchen
bestehen.
Neben
den
Studien
im
hinteren
Raum,
bei
denen
er
seine
Technik
ausprobierte,
befinden
sich
die
Werke
im
Hauptraum.
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtext:
Kunst
aus
lauter
Resten:
Oliver
Schafbier
zeigt
in
der
Stadtgalerie
seine
von
Ort
gefertigten
Werke.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Kommentar
Mut
zum
Schnitt
Die
Kontroverse
um
die
drohende
Schließung
der
Stadtgalerie
folgt
bekannten
Mustern.
Erst
der
Kürzungsvorschlag,
dann
die
Künstlerproteste,
schließlich
offener
Brief,
Gesprächsrunden
und
so
weiter.
Welcher
Schritt
führt
aus
dieser
Spirale?
Sicher
die
Entscheidung,
zwischen
Budget
und
Ort
zu
unterscheiden.
Brauchen
Künstler
weiter
die
Stadtgalerie?
Zweifel
sind
angebracht.
Osnabrücks
Kunstszene
liebt
diesen
Ort
eigentlich
nicht.
Kunst
im
Café:
Das
klingt
ohnehin
nach
Kulturpolitik
von
gestern.
Für
die
Künstlerförderung
in
Osnabrück
ist
das
Budget
wichtiger
als
der
Ort.
Deshalb
sollte
die
Debatte
nicht
eingefahrenen
Erregungsmustern
folgen,
sondern
dazu
führen,
das
Budget
dadurch
zu
erhalten,
dass
die
Konzepte
erneuert
werden.
Warum
sollte
Künstlerförderung
nur
in
der
Stadtgalerie
stattfinden
können?
Die
Macher
sollten
auf
die
Suche
gehen
–
nach
alternativen
Orten
und
neuen
Modellen.
Das
würde
übrigens
auch
die
Kunstszene
aus
mancher
Routine
reißen.
Autor:
Stefan Lüddemann, Ralf Döring, Tom Bullmann