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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Repräsentative Häuser für die Chefetage
Zwischenüberschrift:
Gebäude in der Ziegelstraße stehen unter Denkmalschutz und sind nahezu unverändert erhalten
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Eine Häuserzeile für die Werksleitung: In der Ziegelstraße baute das Osnabrücker Kupfer und Drahtwerk 1923 die sogenannte " Drei-Häuser-Gruppe", ein repräsentatives Wohnensemble für leitende Angestellte und Direktoren des Werks. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz und sind daher bis heute nahezu unverändert erhalten.

Das im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts gegründete Osnabrücker Kupfer und Drahtwerk (OKD), heute Kabelmetal, zeichnete sich durch eine gewisse Stringenz in Bezug auf die architektonische Gestaltung ihrer Bauwerke aus. Alle Bauten, die das prosperierende Industrieunternehmen bis zum Zweiten Weltkrieg errichtete, wurden mit eindrucksvollen Mauerwerksgiebeln aus Ziegeln versehen. Darin äußerte sich einerseits der Wunsch der Industriellen nach einheitlichem, repräsentativem Äußeren, ermöglichte den Arbeitern und Angestellten darüber hinaus die Möglichkeit zur Identifikation mit ihrem Arbeitsplatz.

Auch die Wohnhäuser für Werksangehörige an der Liebigstraße und die " Drei-Häuser-Gruppe" für die Direktoren des OKD an der Ziegelstraße wurden in ähnlichem Stil aus Backsteinen erbaut, was offenbar das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken sollte.

Allerdings konnte die Führungsriege bezüglich der Lage und der Gestaltung ihrer Häuser durchaus Privilegien in Anspruch nehmen. Als Verbindungsglied zwischen der Stadt und dem expandierenden Firmengelände wurden die Häuser an der Ziegelstraße gebaut und mit wesentlich aufwendigeren Fassaden versehen. Erker, Balkone, Mauerwerksverzierungen, Sprossenfenster und die großzügig gestalteten Staffelgiebel mit den schneckenhausartigen Voluten geben den zweistöckigen Häusern mit ausgebautem Dachgeschoss ein markantes Gesicht.

Auffällig ist die Hierarchie der Gebäudeteile untereinander, die dem Rang der Bewohner in der Firma entsprach: Der Werksdirektor wohnte in dem Blockteil mit dem höchsten Giebel, der technische Leiter in einem mit zwei kleinen Giebeln, der kaufmännische Direktor in einem Teil mit einem mittelgroßen Giebel.

Im Winter kann man sich die " Drei-Häuser-Gruppe" fast wie in den Tagen ihrer Entstehung anschauen, derweil der Block im Sommer begrünt ist: Mehrere Wilde Weinstöcke sorgen für üppigen Bewuchs, der die Fassade verhüllt. " Darum hätte es die Denkmalpflege gern, wenn wir den Wein eliminieren würden", erklärt die Eigentümerin eines Teils des Wohnblocks.

Allerdings gehe von Wildem Wein, im Gegensatz zu Efeu, der mit seinen Luftwurzeln das Mauerwerk beschädigt, keine Bedrohung der Bausubstanz aus. Daher wollten die Bewohner auf die in ihren Augen attraktive Begrünung auch nicht verzichten.
Bildtexte:
Im Winter ist die " Drei-Häuser-Gruppe" fast wie 1923 zu sehen, im Sommer wächst dort der Wein.
Architekturserie: Villenbauten Ziegelstraße in Osnabrück. 18.03.2014, Osnabrück;
Fotos:
Michael Gründel
Autor:
Tom Bullmann


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