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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Architektur verneigt sich vor der Natur
Zwischenüberschrift:
Das Verwaltungsgebäude der Deutschen Bundesstiftung Umwelt An der Bornau
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Allein schon die von der Straße aus sichtbare halbrunde, im Sommer überwucherte Glasfassade wirkt erfrischend kühn im Osnabrücker Stadtbild. Doch das Büro-Gebäude und Gelände der Deutschen Bundesstiftung Umwelt verdienen unbedingt einen näheren Blick.
Denn zum einen wurde auf dem länglichen Dreieck " An der Bornau" zwischen Pagenstecher- und Natruper Straße eine parkähnliche, leicht bewegte Landschaftsinsel sorgfältig durchgestaltet. Zum anderen ist an und in der DBU das Gestaltungselement des Runden viel konsequenter durchgehalten worden, als es auf den ersten Blick scheint.
Das hufeisenförmige Gebäude, 1995 vom Architekten Erich Schneider-Wessling geschaffen, umhüllt respektvoll eine Gruppe alter Buchen. Als symbolische Verneigung vor der Natur, die in einer Stadt in der Regel immer noch den Kürzeren zieht. Innen im Gebäude ziehen kreisende, schwingende Bewegungen in den Fluren in den Bann. Denn Kern von den fünf Gebäudezylindern sind die fünf runden, das Gründach überragenden Lichttürme und kreisrunde Treppenhäuser mit Wendeltreppen.
Weil sich aber das Runde immer wieder zum Hufeisen strecken muss, schlängeln sich die Flure mit ihren Büros in sanften Kurven und Bögen mal nach links und mal nach rechts.
Wer die filigranen, durchbrochenen Umläufe an der Außenfassade betrachtet und das Gitterwerk der metallischen Streben, um die sich die momentan noch kahlen Rankenstämme wickeln, wer zeitgleich das zarte Astwerk der blattlosen Bäume rund ums Haus betrachtet, dem wird schlagartig klar: Auch hier verneigt sich Architektur vor den vorgegebenen Strukturen der Natur. Hier ist das Massive, Wuchtige eines Gebäudes in die Gesetzmäßigkeiten seiner Umgebung aufgelöst worden: in Zweig, Stamm, Hügelrundung und so viel Lichtdurchlässigkeit und Lichtspiegelung wie möglich. Besonders im Dunkeln wirkt das beleuchtete DBU-Gebäude wie ein, pardon, elegantes Gewächshaus, mit den Lichttürmen als beweglichen Radarschirmen für die Mitteilungen der Nacht.
Und das Faszinierende ist: Das mimetische Zusammenspiel von Natur und Architektur, von Farben, Formen und Materialien funktioniert im Winter wie im Sommer. Was jetzt erdfarben fahl aussieht, verwandelt sich im Frühling zu üppig wucherndem Grün. Dieses Haus spielt mit Erfolg Natur und ist doch ein faszinierendes Gesamtkunstwerk.
Bildtexte:
Ein Flügel des DBU-Verwaltungsgebäudes.
Osnabrück: Serie Architektur mit dem Gebäude der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
Christine Adam


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