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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Die Stadt will am falschen Ende sparen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zu den Artikeln " Schließt die Stadt das Galerie-Café?" (Ausgabe vom 29. November) und " Eine mögliche Maßnahme" (Ausgabe vom 31. Oktober).
" Das Galerie-Café ist natürlich nicht nur ' ein Café' das auch Kunst zeigt'. Diese Darstellung verkürzt die besondere Qualität dieser Kultureinrichtung. Das Konzept [. . .] ist ein ganz besonderes: Die Stadt bietet regionalen Künstler einen attraktiven Ausstellungsbereich' der für die regionale Künstlerförderung und für die Kunststudenten der Universität wichtig ist. Außerdem betreibt die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück (HHO) die Bewirtschaftung des Cafés und gibt Behinderten damit eine Beschäftigungschance. Gerade die Kombination ist es' die den Charme des Galerie-Cafés ausmacht.
Kunst im öffentlichen Raum wird durch diesen Kürzungsvorschlag beschnitten' und Künstlerprojekte wie ' Artists in residence'' in dem Künstler ihr Atelier in das Galerie-Café verlegen und Kunst in den urbanen Raum hineintragen' werden damit unmöglich. Einen Ausstellungsbereich ohne sinnvolles Alternativangebot zu schließen birgt die Gefahr' dass Künstler aus Osnabrück abwandern und die Kunstszene verarmt. Auch im Gesamt-Ensemble des Heger-Tor-Viertels ist das Galerie-Café ein wichtiger Baustein' wie schon vor Jahren die Wirtschaftsgruppe Heger-Tor-Viertel ausdrücklich betont hat.
Das Galerie-Café schließen bedeutet Einsparen am falschen Ende. Besser wäre es' wenn sich Stadt und HHO zusammensetzen und einen Lösungsweg suchen. Es gilt' ein zukunftsorientiertes Konzept zu entwickeln' das der Förderung der regionalen Kunstszene dient und das Galerie-Café überlebensfähig macht. Nur so kann man Kulturpolitik machen' nicht auf dem Wege des Rotstifts."
Klaus Thorwesten
Lioba Meyer
Verein der freien Kultur-
träger Osnabrück VKO
Enorme Bedeutung
" Die Absicht der Stadt Osnabrück' das Stadtgalerie-Café als Ausstellungsort aus Sparzwängen aufzugeben' trifft unsere Gesellschaft zu einem Zeitpunkt' in dem beinahe täglich die Inklusion behinderter Menschen' vornehmlich Kinder' in der Presse und Öffentlichkeit thematisiert wird. Dass das Stadtgalerie-Café Inklusion seit Jahren auf hohem Niveau erfolgreich zwischen Künstlern' Gästen' zahlreichen ehrenamtlichen und behinderten Servicemitarbeitern der Heilpädagogischen Hilfe lebt' wird meines Erachtens in diesem Zusammenhang nicht dargestellt.
Die enorme Bedeutung des Stadtgalerie-Cafés für Menschen mit Behinderungen als ein Ort' an dem sie ohne Zwang sie selbst sein können' sich angenommen und gebraucht fühlen und nicht ' unter sich' bleiben müssen' an dem Inklusion also in der reinsten Form als Paradebeispiel gelebt wird' scheint nicht im Bewusstsein der Entscheidungsträger zu sein.
Unverständlich ist mir' dass einerseits aus gutem Grund frühzeitig die Inklusion von Kindern' beispielsweise in Schulen' mit viel Verve vorangetrieben wird' wenn es aber andererseits um erfolgreiche Eingliederung in das Berufsleben und die Einbindung von Menschen mit Behinderungen in unsere Gesellschaft direkt im Herzen unserer Stadt geht' diese Form der ' Inklusion' nicht ausreichend attraktiv zu sein scheint und somit dem Sparzwang zum Opfer fallen soll. Wo bleibt hier die echte Bereitschaft' für Menschen mit Behinderung einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft bestehen zu lassen beziehungsweise zu erhalten?"
Christina Jaax
Osnabrück
Ort gelebter Inklusion
" Die NOZ hat in einem umfassenden Artikel völlig zu Recht darauf hingewiesen' wie sehr das Stadtgalerie-Café der Kunstszene in Osnabrück fehlen würde. Nicht aus dem Blick geraten darf aber dabei' dass durch den Entzug der Förderung ein gravierender ' Kollateralschaden' entstehen würde: Aufgrund einer Vereinbarung mit der Stadt wird das Café gemeinsam mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO) betrieben' als Ort der Kunstförderung und als Ort gelebter Inklusion.
Die HHO beschäftigt in diesem Café mitten in der historischen Altstadt viele Menschen mit Behinderung' in der Küche ebenso wie im Service. Für diese Menschen ist das nicht einfach nur ein Job' sondern eine einmalige Möglichkeit' mitten in der Stadt und damit mitten in der Gesellschaft zu arbeiten und nicht in separaten Werkstätten. Dass diese Menschen hier Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen tanken' muss nicht näher ausgeführt werden.
Die Förderstiftung der HHO hat viel investiert' damit behinderte Menschen wie selbstverständlich mitten in der Stadt arbeiten können' zum Beispiel durch die Anschaffung eines einfach zu bedienenden Kassensystems. Es wäre ein unwiederbringlicher Verlust also nicht nur für die Kunstszene der Stadt Osnabrück' sondern auch für die behinderten Menschen' wenn sie durch die Schließung des Stadtgalerie-Cafés die Möglichkeit verlieren würden' mitten in der Stadt und damit mitten in der Gesellschaft zu arbeiten. Ein Stück gelebter Inklusion in Osnabrück würde zerstört das sollten die Verantwortlichen im Rat nicht aus dem Blick verlieren."
Antonius Fahnemann
Vorstandsvorsitzender
der Förderstiftung
der HHO
Osnabrück
Mangelnde Fantasie
" Sind Sie eigentlich schon einmal selbst im Stadtgalerie-Café gewesen? Ich bin dort regelmäßig' schaue mir Kunst an' trinke einen Kaffee. Man trifft dort in einer angenehmen Atmosphäre nette Menschen' besonders auch diejenigen' die dort mit großem Engagement ehrenamtliche Arbeit leisten. Jetzt sollen die Stadtgalerie und das Café ' geopfert' werden.
Es gibt in Osnabrück wenige vergleichbare Orte' an denen man sich zwanglos trifft' die dabei einen nachhaltigen sozialen Zweck verfolgen und nicht in erster Linie dem Konsum und exklusiver Selbstdarstellung dienen.
Das wenige Geld' das hier eingespart werden soll' könnte an anderer Stelle sicher sinnvoller eingespart werden. Der Schaden' der hier für das Osnabrücker Kulturleben entsteht' ist für das Image der Stadt unter finanziellen Aspekten nicht groß aber unnötig und nicht sozial zukunftsorientiert. Das Signal' das die Stadt hier offenbar bewusst setzt' zeugt von mangelnder sozialer Fantasie der verantwortlichen Entscheider."
Dr. Michael Kröger
Osnabrück
Noch nicht beschlossen
" Mit Befremden haben die Mitglieder des Seniorenbeirats der Stadt [. . .] gelesen' dass es 2016 ' keine Seniorenwochen' mehr geben soll als Überschrift und ohne Fragezeichen! Nach unserem Kenntnisstand gibt es dazu noch keine stadtpolitische Diskussion und noch weniger einen entsprechenden Ratsbeschluss.
Wir protestieren energisch gegen die Art und Weise der Berichterstattung' die einem späteren Ratsbeschluss vorgreift und zu Gerüchten über einen angeblich schon beschlossenen Wegfall der seit 41 Jahren existierenden Seniorenwochen beiträgt. Und das nach einer erneut intensiv vorbereiteten' sozial noch verträglicheren Organisation und Durchführung der diesjährigen Seniorenwochen!"
Seniorenbeirat der Stadt
Osnabrück
Elfriede Schroeder
Vorsitzende
Bildtext:
Das Stadtgalerie-Café in der Osnabrücker Altstadt steht auf der jüngsten Sparliste der Verwaltung 2016 könnte Schluss sein.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
Klaus Thorwesten, Lioba Meyer, Christina Jaax, Antonius Fahnemann, Dr. Michael Kröger, Elfriede Schroeder


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