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1.
Erscheinungsdatum:
05.03.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Im Stil der Neorenaissance
Zwischenüberschrift:
Die Hebammenlehranstalt am Gertrudenberg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
So
schön
und
so
herrschaftlich
–
das
kann
doch
nur
ein
Schloss
sein!
Diesen
Eindruck
haben
viele,
die
zum
ersten
Mal
auf
die
Hebammenlehranstalt
am
Gertrudenberg
aufmerksam
werden.
Sogar
Remarque
hat
der
ehemaligen
Geburtsklinik
ein
Denkmal
gesetzt.
Dabei
wäre
das
Baudenkmal
im
Stil
der
Neorenaissance
in
den
90er-
Jahren
beinahe
abgerissen
worden.
Als
Provinzial-
Hebammenlehranstalt
ging
das
markante
Gebäude
vor
110
Jahren
in
Betrieb.
Für
50
werdende
Mütter
und
16
Patientinnen
mit
"
Frauenleiden"
standen
Betten
zur
Verfügung.
Wer
zwischen
1904
und
1925
in
Osnabrück
geboren
wurde,
tat
seine
ersten
Atemzüge
mit
großer
Wahrscheinlichkeit
in
diesen
Mauern.
Doch
dann
verlagerte
sich
das
Geschehen
an
die
Caprivistraße.
In
der
neuen
Entbindungsanstalt
(heute
Sitz
des
Konservatoriums)
spielte
die
Ausbildung
der
Hebammen
nur
noch
eine
untergeordnete
Rolle.
Ins
nicht
mehr
benötigte
Renaissanceschlösschen
an
der
Knollstraße
zog
1926
die
Verwaltung
des
Osnabrücker
Kupfer-
und
Drahtwerks
(später
kabelmetal,
heute
KME)
und
blieb,
bis
in
den
80er-
Jahren
ein
neues
Bürogebäude
komfortablere
Arbeitsbedingungen
bot.
Die
Hebammenlehranstalt,
deren
Bausubstanz
zu
diesem
Zeitpunkt
nicht
mehr
im
allerbesten
Zustand
war,
stand
eine
Weile
leer.
1989
sickerte
durch,
dass
KME
auf
einen
Abbruch
drängte.
Dafür
hätte
zunächst
der
Denkmalschutz
aufgehoben
werden
müssen.
"
Wirtschaftliche
Unzumutbarkeit"
führte
die
Geschäftsleitung
an,
auf
dem
Areal
sollte
ein
Parkplatz
entstehen.
Dem
Abbruchantrag
folgte
ein
langer
Rechtsstreit,
Gutachten
und
Gegengutachten
beschäftigten
die
Juristen.
1999
bestätigte
das
Verwaltungsgericht
den
Denkmalschutz
und
untersagte
den
Abriss.
Der
Kupferbetrieb
entschied
sich
schließlich,
die
vom
Zahn
der
Zeit
angenagte
Hebammenlehranstalt
zu
restaurieren
und
selbst
zu
nutzen.
In
den
alten
Mauern
entstand
ein
Ausstellungs-
und
Schulungszentrum.
Den
westlichen
Gebäudeflügel
bezog
die
BKK
firmus.
So
blieb
Osnabrück
ein
wertvolles
Baudenkmal
erhalten,
das
für
viele
Menschen
mit
persönlichen
Erinnerungen
verknüpft
ist.
Der
Schriftsteller
Erich
Maria
Remarque
hat
die
Hebammenlehranstalt
unsterblich
gemacht.
In
seinem
1956
erschienenen
Roman
"
Der
schwarze
Obelisk"
beschreibt
er,
wie
er
eines
Nachts
mit
einer
Flasche
Wein
an
der
Knollstraße
sitzt:
"
Ich
trinke
und
sehe
gegenüber,
links
von
mir,
die
Kreis-
Hebammenlehranstalt,
in
der
noch
ein
paar
Fenster
hell
sind
und
in
der
Mütter
gebären,
und
es
fällt
mir
erst
jetzt
auf,
dass
sie
so
nahe
bei
der
Irrenanstalt
liegt
–
dabei
kenne
ich
sie
und
sollte
sie
auch
kennen,
denn
ich
bin
in
ihr
geboren
worden."
So
ganz
stimmt
das
nicht.
Remarque
kam
am
22.
Juni
1898
auf
die
Welt.
Die
Hebammenlehranstalt,
die
wir
heute
kennen,
stand
da
noch
nicht,
wohl
aber
ein
Vorgängerbau,
von
dem
heute
wenig
bekannt
ist.
Bildtext:
Nur
knapp
dem
Abriss
entronnen:
die
ehemalige
Hebammenlehranstalt
am
Gertrudenberg.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert