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1.
Erscheinungsdatum:
16.01.1958
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
"
Hasetor
und
Karlstraße
als
abschreckendes
Beispiel
des
zukünftigen
Stadtbildes"
!
Die
neuzeitliche
Stadtplanung
und
der
steigende
Verkehr
könnte
das
historische
Bild
Osnabrücks
vor
allem
der
Wälle
zerstören.
Gibt
es
Pläne
von
einem
Aufrollen
der
Wälle?
.
Überschrift:
Vor einem Aufrollen der Wälle?
Artikel:
Originaltext:
Vor
einem
Aufrollen
der
Wälle?
Hasetor
und
Karlstraße
als
abschreckendes
Beispiel
eines
künftigen
Stadtbildes
-
Aufrollen
der
Wälle
ab
Rehmstraße
käme
dem
Einebnen
der
letzten
geschichtlichen
Struktur
gleich
-
Die
Bürgerschaft
sagt
nein
dazu!
Die
Verkehrserneuerung
und
die
Erhaltung
des
Stadtbildes
stehen
in
enger,
jedoch
konträrer
Beziehung:
Die
Bauverwaltung
und
der
Verkehrsausschuß
bezeichnen
es
als
technisch
und
sachlich
notwendig,
durch
eine
wesentliche
Straßenverbreiterung
(oft
genug
um
mehr
als
das
Doppelte)
das
Ansteigen
des
Verkehrs
auf
längere
Sicht
bewältigen
zu
müssen.
Zu
dieser
"
Verbreiterung"
bietet
sich
naturgemäß
das
an,
was
"
noch
nicht"
dem
Verkehr
dient.
Und
das
sind
die
Anlagen
und
jene
typischen
Merkmale,
in
der
sich
noch
die
geschichtlich
gewachsene
Struktur
der
Stadt
erhalten
hat,
die
Wälle.
Zunächst
nahm
die
Bürgerschaft
diese
"
sachlichen"
Gesichtspunkte
zur
Kenntnis.
Inzwischen
hat
sich
jedoch
das
Bild
geändert:
Das
warnende
Beispiel
der
Erneuerung
am
Hasetor
und
an
der
Karlstraße
ruft
die
Bürgerschaft
mehr
und
mehr
auf
den
Plan,
die
Bürgervereine
haben
sich
eingeschaltet
und
werden
es
mit
kommenden
Versammlungen
noch
weiter
tun.
Darüber
hinaus
haben
Fachleute
das
Problem
nicht
nur
von
der
Seite
der
Befriedigung
des
Verkehrs,
sondern
auch
von
der
sozialen
und
von
der
Seite
des
Verkehrsverbrauchers
in
zahlreichen
Varianten
umgekehrt
dargestellt:
Eine
Verbreiterung
nütze
deshalb
wenig,
weil
sie
ja
doch
in
wenigen
Jahren
wieder
aufgesogen
sei.
Sie
empfehlen
daher
eine
Umgehung
der
Innenstadt
durch
den
individuellen
Verkehr,
während
ein
Massenverkehrsmittel
als
der
geringste
Raumbeansprucher
sie
weiterhin
durchkreuzen
soll.
Plan
und
Wirklichkeit
Die
angekündigte
und
derzeit
in
einer
Skizze
veröffentlichte
Planung
zu
den
Verbreiterungsmaßnahmen
am
Hasetor
gab
der
Öffentlichkeit
eben
nicht
die
Vorstellung,
die
die
Wirklichkeit
-
jetzt
schon
deutlich
erkennbar
-
immerhin
präsentiert.
So
mehren
sich
denn
die
Stimmen,
die
zu
diesem
Radikalismus
nein
sagen
und
an
der
Erhaltung
des
heimatlichen
Bildes
unserer
Stadt
größere
und
leidenschaftlichere
Anteilnahme
zeigen,
als
man
vielleicht
erwartet
hat.
Aus
den
zahlreichen
Zuschriften
mögen
einige
Punkte
-
die
Karlstraße
betreffend
-
kurz
angedeutet
sein:
-
Die
übriggebliebenen
Bäume
an
der
Karlstraße
stehen
unmittelbar
an
der
Fahrbahn,
während
man
jedem
weiß-
roten,
sperrkettentragenden
Pfosten
eine
Schrammkante
einräumt.
-
Am
Ausgang
des
Herrenteichswalles
zum
Hasetor
hat
man
auf
einer
Seite
einen
Teil
der
Bäume
weggenommen,
so
daß
der
Herrenteichswall
hier
einfach
angeschlagen
aussieht.
-
An
die
30
große
und
schöne
Bäume
wurden
an
der
Karlstraße
abgehackt.
Nahezu
gleichzeitig
ließ
sich
die
Stadtsparkasse,
die
gern
einen
Baum
vor
ihrem
neuen
Gebäude
haben
wollte,
eine
Kastanie
aus
Hamburg
kommen,
die
-
da
sie
schon
ausgewachsen
war
-
mehrere
tausend
Mark
kostete.
-
Das
Lyradenkmal
steht
am
Hasetor
so
trostlos
herum,
daß
man
froh
sein
muß,
wenn
es
endlich
versetzt
wird.
-
Am
Hasetor
wird
die
Fahrbahn
28
m
breit,
dazwischen
sollen
Halteinseln
für
die
Straßenbahn
liegen.
Wie
soll
da
der
Fußgänger
die
Fahrbahn
überqueren?
Die
Bürgerschaft
ist
dagegen!
Was
sich
in
der
abgehaltenen
Bürgerversammlung
mit
überraschender
Vehemenz
zeigt,
bestätigen
die
Zuschriften
und
zahlreiche
sonst
geäußerte
Ansichten
der
Bürger:
daß
man
nämlich
eine
Verkehrserneuerung
allein
auf
Kosten
des
Stadtbildes
und
unter
Schaffung
erhöhter
Verkehrsgefahren
bei
so
breiten
und
"
einladenden"
Straßen
nicht
will!
Die
Bürgervereine,
die
noch
eine
Reihe
von
Versammlungen
planen,
in
denen
sich
die
Bürgerschaft
des
jeweiligen
Stadtviertels
zum
Problem
der
Verkehrserneuerung
und
insbesondere
zu
der
Frage
"
Straßenbahn
oder
Autobus"
äußern
soll,
wissen
um
die
enge
Kopplung
dieses
Problems
mit
der
Frage
der
Erhaltung
des
Stadtbildes.
Und
auch
sie
verfolgen
das
Ziel,
daß
Osnabrück
auf
jeden
Fall
Osnabrück
bleiben
soll!
Ein
Nein
an
den
Rat
Der
von
der
Bürgerschaft
gewählte
Rat
hat
nicht
nur
speziell
über
die
Frage
"
Straßenbahn
oder
Autobus"
zu
entscheiden,
sondern
gerade
auch
darüber,
wie
weit
die
enge
Beziehung
zwischen
Verkehrserneuerung
und
Erhaltung
des
Stadtbildes
zu
deren
Ungunsten
ausfallen
darf.
An
ihn
richtet
sich
das
aus
der
Bürgerschaft
kommende
Nein,
und
er
muß
es
berücksichtigen,
wenn
er
der
Vertreter
des
Willens
derer
sein
will,
die
ihn
gewählt
haben!
Entscheidungen
dieser
Art
fallen
auch
in
den
Ausschüssen,
deren
Mitglieder
sich
-
so
scheint
es
fast
-
oft
allzu
sehr
als
"
Spezialisten"
fühlen,
die
nach
Zweck
und
Sachlichkeit
gehen,
ohne
die
Wünsche
der
Bürgerschaft
in
dem
Maße
zu
berücksichtigen,
wie
sie
es
beanspruchen
muß!
Ohne
Fortsetzung!
Es
geht
nicht
nur
um
die
Gestaltung
von
Hasetor
und
Karlstraße!
Die
Leidenschaft,
mit
der
die
Bürgerschaft
beginnt,
sich
für
die
Erhaltung
der
städtischen
Substanz
einzusetzen,
erklärt
sich
in
erster
Linie
aus
der
Sorge,
wie
das
weitergehen
soll!
Denn
"
sachlich
gesehen"
,
steht
dem
Stadtring
noch
vieles
im
Wege,
was
Osnabrück
ausmacht:
die
Anlagen
am
Rißmüllerplatz,
vor
allem
aber
die
Anlagen
am
Heger
Tor
und
schließlich
die
Anlagen
der
Wälle
selbst,
mit
deren
Abbau
man
im
Frühjahr
auf
dem
Stück
zwischen
Rehmstraße
und
Schnatgang
beginnen
will,
um
hier
den
Stadtring
auf
eine
Breite
von
14,
5
Metern
zu
bringen.
Sollte
es
zur
Einebnung
dieses
Wallstückes
kommen,
ergibt
sich
von
selbst
die
Frage:
Und
wann
fällt
das
Wallstück
vom
Schnatgang
bis
zur
Katharinenstraße?
Und
wann
das
Stück
von
der
Katharinenstraße
bis
zum
Heger
Tor?
Es
zeichnet
sich
die
Absicht
ab,
die
Doppelkreuzung
Martinistraße
und
Wall
durch
allmähliche
Aufhebung
der
Wallstücke
zunächst
von
der
Rehmstraße
bis
zum
Schnatgang
und
dann
von
hier
bis
zur
Katharinenstraße
in
eine
einfache
Riesenkreuzung
zu
verwandeln!
Das
ist
die
letzte
Substanz!
Die
als
Anlagen
noch
vorhandenen
Wälle
aber
sind
die
letzte
Substanz
einer
tausendjährig
gewachsenen
Stadtstruktur,
ohne
die
die
geschichtlichen
Zentralpunkte
des
Marktplatzes
mit
Rathaus
und
Marienkirche
und
des
Domhofes
mit
Dom
und
den
dazugehörigen
Baulichkeiten
ihren
letzten
Zusammenhang
mit
der
Stadt
verlieren,
seitdem
der
Krieg
die
Hasestraße,
die
Bierstraße,
die
Lohstraße
und
die
Krahnstraße
um
ihr
altes
Gesicht
gebracht
hat.
Beide
Räume
blieben
dann
als
vom
Leben
abgesonderte
museale
Quartiere
übrig.
Und
dies
darf
auf
gar
keinen
Fall
geschehen!
Und
in
zehn
Jahren?
Inzwischen
ist
immer
wieder
darauf
hingewiesen
worden,
daß
die
Bereitstellung
neuen
Verkehrsraumes
innerhalb
der
Städte
bei
einer
gleichbleibenden
Entwicklung
in
etwa
5
bis
10
Jahren
wiederum
den
Ansprüchen
nicht
mehr
genügt!
Es
bleibt
dann
nur
noch
das
Mittel
der
Umleitung
über
einen
äußeren
Ring
und
der
Freihaltung
der
Stadtmitte
vom
Verkehr
durch
Einrichtung
an
ihrer
Peripherie
gelegener
Parkplätze
übrig.
Bei
der
konsequenten
Einhaltung
der
im
Gange
befindlichen
Pläne
wäre
dann
die
Stadt
umsonst
um
das
gebracht,
was
Osnabrück
ausmacht!
In
Grenzen
halten!
Wenn
man
alles
das
zusammenfaßt,
was
nicht
nur
um
ihre
Stadt
besorgte
Bürger
gesagt
und
geschrieben
haben,
sondern
was
auch
Fachleute
weitblickend
dazu
festgestellt
haben,
muß
man
zu
der
lauten
Warnung
kommen,
dem
Verkehr
nicht
ausschließlich
auf
Kosten
dessen,
was
Osnabrück
nun
einmal
ist,
freie
Bahn
zu
schaffen!
Die
Bürgerschaft
sagt
n
e
i
n
dazu,
und
sie
wird
dies
weiterhin
auch
mit
einer
Konsequenz
tun,
die
man
ihr
vielleicht
nicht
zugetraut
hat.
Es
sind
zu
wenig
von
der
Richtigkeit
der
geplanten
Verbreiterung
überzeugt,
um
sie
einfach
durchführen
zu
können!
Osnabrück
will
Osnabrück
bleiben,
und
es
will
in
zehn
Jahren
nicht
mit
den
Städten,
die
einem
reinen
Zweck
ihre
Existenz
verdanken,
verwechselt
werden!
Autor:
ea
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