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1.
Erscheinungsdatum:
17.01.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Anzeigenblatt gibt auf
Osnabrücker Sonntagszeitung erscheint nicht mehr
Zwischenüberschrift:
Verleger stellt "Sonntagszeitung" ein
Verleger verabschiedet sich per Mail von Kunden – Anleger klagen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
"
Osnabrücker
Sonntagszeitung"
stellt
ihr
Erscheinen
ein.
Das
hat
Verleger
Norbert
Fuhs
am
Donnerstag
seinen
Kunden
in
einer
E-
Mail
mitgeteilt.
Am
vergangenen
Sonntag
wurde
die
letzte
Ausgabe
verteilt.
Gegen
Fuhs
wird
wegen
des
Verdachts
des
Betruges
und
der
Insolvenzverschleppung
ermittelt.
Über
300
stillen
Gesellschaftern,
die
Medienbriefe
der
Sonntagszeitung
besitzen,
droht
der
Verlust
ihrer
Einlagen.
Osnabrück.
Am
Vormittag
meldeten
sich
die
Mit
arbeiter
der
"
Osnabrücker
Sonntagszeitung"
noch
wie
gewohnt
am
Telefon,
am
Nachmittag
klebte
das
Schild
"
Geschlossen"
an
der
Geschäftsstelle
in
Osnabrück.
Verleger
Norbert
Fuhs
hat
das
Erscheinen
des
Anzeigenblattes
eingestellt.
"
Ich
habe
mich
jetzt
gegen
die
Fortsetzung
meines
Verlages
entschieden
und
damit
am
vergangenen
Sonntag
meine
letzte
Zeitung
veröffentlicht"
,
teilte
Fuhs
gestern
Nachmittag
in
einer
Mail
seinen
Kunden
und
Geschäftspartnern
mit.
Weiter
heißt
es:
"
Ich
danke
Ihnen/
Dir
ganz
besonders
für
die
gute
Zusammenarbeit
in
den
letzten
dreißig
(!)
Jahren
und
verabschiede
mich
heute
mit
dieser
Mail."
Er
werde
keine
weiteren
Erklärungen
zu
dem
Entschluss
abgeben
und
vorerst
nicht
mehr
erreichbar
sein.
Auch
auf
Nachfragen
der
Neuen
Osnabrücker
Zeitung
wollte
Fuhs
keine
Stellungnahme
abgeben,
auch
nicht
zur
möglichen
Insolvenz
seiner
Enorm
Verlagsgesellschaft.
"
Kein
Kommentar"
,
so
seine
Antwort.
Fuhs
hatte
den
Verlag
durch
Medienbriefe
finanziert,
die
vor
allem
Privatleute
zu
je
5000
Euro
gezeichnet
haben.
Fuhs
zahlte
Dividenden
von
bis
zu
6,
15
Prozent,
obwohl
das
Unternehmen
über
viele
Jahre
Verluste
machte.
Die
Staatsanwaltschaft
Oldenburg
ermittelt
gegen
den
Verleger
wegen
des
Verdachts
der
Insolvenzverschleppung
und
Betruges.
Sie
vermutet
hinter
den
Medienbriefen
ein
Schneeballsystem.
"
Null-
Beratung"
Die
Verlagsgesellschaft
ist
nach
Feststellungen
von
Gutachtern
mit
6,
7
Millionen
Euro
überschuldet.
Zahlreiche
Medienbrief-
Inhaber
hatten
2013
ihre
Einlagen
zum
Jahresende
gekündigt,
als
die
wirtschaftliche
Schieflage
des
Verlages
bekannt
wurde.
Insgesamt
wurden
4,
5
Millionen
Euro
zum
31.
Dezember
2013
fällig,
die
der
Verlag
nicht
auszahlen
konnte.
Einzelne
Medienbrief-
Inhaber
versuchen
zurzeit,
die
Rückzahlung
ihrer
Einlagen
vor
Gericht
einzuklagen.
Am
Donnerstagmorgen
verhandelte
eine
Zivilkammer
des
Landgerichts
in
Osnabrück
ohne
Ergebnis
über
die
Klage
einer
stillen
Gesellschafterin.
Die
Entscheidung
wurde
auch
mit
Blick
auf
eine
etwaige
Insolvenz
der
Enorm
Verlagsgesellschaft
vertagt.
Die
Klägerin
beruft
sich
unter
anderem
darauf,
dass
Fuhs
in
den
Verkaufsgesprächen
nicht
ausreichend
über
die
Risiken
der
Medienbriefe
aufgeklärt
habe.
Rechtsexperten
beurteilen
die
Aussichten
eher
skeptisch,
die
Einlagen
einklagen
zu
können.
Die
stillen
Gesellschafter
hätten
sich
des
Risikos
bewusst
sein
können.
Ralf
Neumann,
Gründer
des
Vereins
der
Medienbrief-
Geschädigten,
spricht
von
einer
"
Null-
Beratung"
,
die
Fuhs
den
Medienbrief-
Interessenten
geboten
habe.
Die
zurzeit
etwa
70
Vereinsmitglieder
hätten
übereinstimmend
berichtet,
dass
der
Verleger
ihnen
nichts
über
einen
möglichen
Totalverlust
im
Fall
einer
Insolvenz
erklärt
habe.
Auch
der
Verkaufsprospekt,
den
Fuhs
2007
auf
Anweisung
der
Bankenaufsicht
Bafin
erstellen
musste,
habe
er
in
den
Verkaufsgesprächen
nicht
ausgehändigt.
Sonst
hätten
die
Interessenten
lesen
können,
dass
die
Gesellschaft
schon
2005
mit
rund
1,
6
Millionen
Euro
"
rechnerisch
überschuldet"
war.
"
Großen
Fehler
gemacht"
"
Ich
sehe,
dass
ich
einen
großen
Fehler
gemacht
habe"
,
sagte
gestern
ein
57-
jähriger
Osnabrücker,
der
2011
und
2012
drei
Medienbriefe
zu
je
5000
Euro
zeichnete.
Die
versprochenen
Ausschüttungen
von
4,
75
bis
5,
25
Prozent
seien
immer
pünktlich
eingegangen.
Was
er
nicht
wusste:
Diese
Ausschüttungen
konnte
Fuhs
nach
Ermittlungen
der
Staatsanwaltschaft
seit
2010
nur
noch
durch
die
Herausgabe
neuer
Medienbriefe
bedienen.
Der
57-
Jährige
ist
selbstständiger
Gärtnermeister,
seine
Frau
ist
Buchhalterin.
Er
habe
sich
schon
oft
gefragt,
wie
es
ihm
passieren
konnte,
den
Versprechungen
des
Verlegers
zu
glauben.
Den
Vorwurf,
nur
auf
die
versprochenen
Renditen
von
vier
bis
sechs
Prozent
geschielt
zu
haben,
lässt
er
nicht
gelten.
"
Ich
habe
Immobilienfonds
mit
3,
5
bis
4
Prozent.
So
groß
ist
der
Unterschied
also
gar
nicht."
Auch
der
57-
jährige
Gärtnermeister
hat
den
Verkaufsprospekt
nie
gesehen.
Er
berichtet
noch
von
anderen
"
Geschichten"
,
die
Fuhs
vor
allem
älteren
Anlegern
erzählt
haben
soll.
Als
Fuhs
2010
die
Medienbriefe
offensiv
bewarb,
begründete
er
das
mit
Plänen,
ein
neues
Verlagshaus
zu
kaufen
oder
zu
bauen.
Ein
Teil
der
Immobilie,
so
ließ
er
wissen,
solle
als
Altenheim
ausgebaut
werden.
"
Das
kommt
doch
gut
an
bei
Leuten,
die
an
der
Schwelle
zum
Heim
stehen"
,
sagt
er.
Bildtext:
Seit
gestern
Nachmittag
geschlossen:
die
Osnabrücker
Sonntagszeitung.
Foto:
Hinrichs
Autor:
Wilfried Hinrichs