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1.
Erscheinungsdatum:
25.01.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Westumgehung überflüssig machen
Zwischenüberschrift:
Andreas Kühn will Bewusstsein und Verhalten der Bürger ändern
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Andreas
Kühn
will
den
Bau
der
"
Westumgehung"
verhindern.
Besser
gesagt:
Er
will
die
Straße
durch
eine
Bewusstseinsänderung
überflüssig
machen.
"
Man
muss
nicht
mit
dem
Auto
Brötchen
holen"
,
sagt
der
Sprecher
der
Initiative
Stopp
Westumgehung.
Der
59-
jährige
Diplom-
Psychologe
und
Unternehmensberater
verhehlt
nicht,
dass
die
Menschen
an
der
heutigen
Westachse
Sedan
straße–Gluckstraße–Mozartstraße
schwer
belastet
sind.
Er
kann
deren
Argumente
für
den
Bau
der
Weststraße
"
gut
nachvollziehen"
und
spricht
sich
auch
für
eine
Entlastung
dieser
Straßen
aus.
Aber,
und
bei
diesen
Worten
lehnt
er
sich
vor:
"
Eine
Straße
zu
bauen
ist
die
einfachste
Lösung,
aber
ganz
sicher
nicht
die
beste."
Die
Stadt
greife
damit
auf
überkommene
Rezepte
zurück,
auf
Ideen
einer
autogerechten
Stadt.
„
Wir
wollen
nicht
der
Bequemlichkeit
Vorschub
leisten″,
sagt
er.
Stattdessen
brauche
Osnabrück
Mobilitätskonzepte,
die
die
Nutzung
des
Autos
überflüssig
machten.
Kühn
macht
es
selbst
vor.
In
der
Stadt
bewegt
er
sich
fast
ausschließlich
mit
dem
Rad,
dienstliche
Termine
außerhalb
Osnabrücks
erreicht
er
mit
der
Bahn.
Aber
wenn′s
denn
doch
mal
sein
muss,
kann
er
das
Auto
seiner
Frau
nutzen.
Andreas
Kühn
ist
in
Bremen
aufgewachsen,
die
Zentralstelle
zur
Vergabe
der
Studienplätze
(ZVS)
schickte
ihn
nach
Osnabrück.
Er
begann
die
Stadt
zu
lieben,
wurde
hier
sesshaft,
zog
1999
mit
seiner
Familie
an
die
Wilhelmstraße.
Seit
2001
ist
er
im
Vorstand
der
Initiative
Stopp
Westumgehung
aktiv.
Der
Psychologe
leitet
die
Deutschland-
Filiale
einer
französischen
Beratungsfirma.
Sein
Job
ist
es
unter
anderem,
Führungskräfte
in
ganz
Deutschland
im
Konfliktmanagement
zu
trainieren.
Diese
Erfahrungen
und
Kenntnisse
könne
er
im
Streit
um
die
Westumgehung
gut
einsetzen,
um
eine
sachliche,
faire
und
von
gegenseitigem
Respekt
geprägte
Auseinandersetzung
zu
erreichen.
Einen
Konflikt
scheut
er
nicht,
denn:
"
Konflikte
können
sehr
produktiv
sein."
Auch
im
Straßenstreit
steckt
nach
seiner
Ansicht
viel
Produktivität
–
wenn
es
nämlich
gelänge,
damit
das
Bewusstsein
für
eine
andere
Mobilität
zu
schärfen
und
Verhalten
zu
ändern.
Siehe
Brötchen-
Fahrt.
Es
wäre
nach
seiner
Meinung
auch
schon
viel
gewonnen,
wenn
die
Autofahrer
auf
der
Gluckstraße
und
deren
Verlängerung
langsamer
und
rücksichtsvoller
fahren
würden.
Wer
dort,
wie
vorgeschrieben,
mit
Tempo
30
unterwegs
sei,
werde
meist
von
eiligen
Fahrern
überholt.
Mit
einer
Verkehrsberuhigung,
die
solche
Raserei
verhindere,
wäre
schon
viel
gewonnen.
Kühn
spricht
immer
von
der
Westumgehung.
Andere
Bezeichnungen,
vor
allem
die
"
Entlastungsstraße
West"
,
empfindet
er
als
"
beschönigend"
.
Die
Straße
werde
nicht
entlasten,
sondern
belasten,
da
sie
nach
seiner
Einschätzung
"
die
Lastwagen
von
der
Autobahn
in
die
Stadt
holt"
.
Bald
würden
aus
den
prognostizierten
16
000
Fahrzeugen
täglich
18
000
werden.
Kühns
Befürchtung:
"
Irgendwann
geht
die
Diskussion
los,
ob
die
Straße
nicht
vierspurig
werden
muss."
In
den
Siebzigerjahren
gab
es
solche
Pläne
schon
mal.
Damals,
sagt
Kühn,
hätte
die
Straße
gebaut
werden
können,
weil
die
Stadt
noch
nicht
so
weit
gewachsen
war.
Heute
würde
sie
Wohngebiete
berühren
und
ein
Naherholungsgebiet
beschädigen.
"
Ist
der
Rubbenbruchsee
danach
überhaupt
noch
ein
Naherholungsgebiet?
"
Eine
rhetorische
Frage.
Die
Antwort
liegt
für
Kühn
auf
der
Hand.
Auch
der
Silvesterlauf
würde
durch
die
Westumgehung
"
kaputtgemacht"
.
Kühn
äußert
Sorgen
und
Befürchtungen.
In
der
Abwägung
der
Nach-
und
Vorteile
der
Straße
überwiegt
für
ihn
das
Negative.
Er
zieht
einen
Vergleich:
Kein
Arzt
würde
ein
Medikament
verabreichen,
wenn
die
Nebenwirkungen
schwerwiegender
wären
als
der
heilende
Effekt.
Warum
sollte
die
Stadt
also
das
Problem
Gluckstraße
lösen,
um
an
anderer
Stelle
ein
schlimmeres
zu
schaffen?
Für
die
Erschließung
des
Wissenschafts-
und
Wohnparks
in
der
ehemaligen
Kaserne
werde
die
Westumgehung
gar
nicht
benötigt,
meint
Kühn.
Die
Zufahrt
werde
über
den
bereits
beschlossenen
Nordabschnitt
zwischen
Natruper
Straße
und
Sedanstraße
ermöglicht.
Sorgen
beschleichen
ihn
auch
beim
Thema
Kosten.
Die
von
der
Stadt
genannte
Zahl
von
9,
9
Millionen
Euro
nennt
er
einen
"
Discountpreis"
.
Unrealistisch.
Die
Wahrheit
werde
wohl
doppelt
oder
dreifach
höher
liegen,
schätzt
er.
Also
bei
20,
30
oder
40
Millionen
Euro.
So
schlimm
wie
der
Elbphilharmonie
oder
beim
Flughafen
Berlin-
Brandenburg
müsse
es
ja
nicht
kommen.
Aber,
na
ja,
wer
wisse
das
schon?
Bildtext:
Andreas
Kühn
ist
Sprecher
der
Initiative
Stopp
Westumgehung.
Das
Bild
zeigt
ihn
auf
der
geplanten
Trasse.
Statt
einer
neuen
Straße
fordert
Kühn
Mobilitätskonzepte,
die
die
Nutzung
des
Autos
überflüssig
machen.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Wilfried Hinrichs