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1.
Erscheinungsdatum:
03.11.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osna-Arena bleibt ein schöner Traum
Zwischenüberschrift:
Große Pläne kläglich gescheitert – Stadt ließ sich Güterbahnhof wegschnappen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Lingen,
Quakenbrück,
Halle,
Bielefeld,
Oldenburg,
Münster,
Nordhorn.
Nur
Osnabrück
nicht.
Die
Friedensstadt
verfügt
über
keine
multifunktionale
Veranstaltungshalle
für
große
Konzerte
und
Sport.
Drei
vergebliche
Anläufe
hat
es
zwischen
2008
und
2011
gegeben.
Die
Chance
ist
verpasst
–
für
lange
Zeit.
2011
brach
der
damalige
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
frustriert
alle
Gespräche
mit
den
neuen
Eigentümern
des
Güterbahnhofes
ab.
Es
war
sein
letzter
Versuch,
eines
seiner
Lieblingsprojekte
doch
noch
auf
den
Weg
zu
bringen:
den
Bau
einer
Arena
für
Konzerte,
Shows
und
große
Sportveranstaltungen.
Vor
seiner
Wahl
zum
Stadtoberhaupt
hatte
Pistorius
dieses
Projekt
zum
Wahlkampfthema
gemacht.
Es
wurde
nichts
daraus,
weil
sich
der
Stadtrat
am
Ende
eines
mehrjährigen
Diskussionsprozesses
für
den
Umbau
der
Osnabrückhalle
entschied
und
damit
das
Arena-
Projekt
der
kommenden
Generation
übertrug.
Osnabrück
verzichtet
damit
auf
einen
Entwicklungsschritt,
den
andere
Städte
rundherum
wagten,
und
verharrt
auf
dem
Status
quo.
Die
neue
Osnabrückhalle
ist
für
23
Millionen
Euro
optisch
und
technisch
auf
den
Stand
der
Zeit
gebracht
worden
und
ist,
mit
dem
neuen
Hotel
an
der
Seite,
auf
gutem
Weg,
Marktanteile
im
Tagungswesen
zurückzugewinnen.
Aber
das
Oberzentrum
Osnabrück
verfügt
über
keine
Halle
für
Sportveranstaltungen
mit
mehr
als
700
Zuschauern
und
für
Messen
sowie
Konzerte
mit
mehr
als
3000
Besuchern.
Und
das
wird
für
einige
Zeit
so
bleiben.
Drei
Arena-
Anläufe
hat
es
gegeben,
dreimal
kam
die
Stadt
nicht
über
das
Stadium
grober
Planungen
und
Wirtschaftlichkeitsanalysen
hinaus.
Einzig
über
den
Standort
herrschte
irgendwann
Einigkeit.
Der
Güterbahnhof
sollte
es
sein,
erschlossen
über
einen
östlichen
Eingang
zum
Hauptbahnhof
und
eine
neue
Straße.
Erster
Anlauf
2008
Die
Firma
Contech
erstellte
im
Auftrage
der
Stadt
eine
Machbarkeits-
und
Wirtschaftlichkeitsanalyse.
Die
Experten
empfahlen,
eine
multifunktionale
Arena
zu
bauen
und
die
Stadthalle
aufzugeben.
Nach
ihren
Schätzungen
wäre
eine
neue
Halle
mit
4000
Plätzen
für
rund
29
Millionen
Euro
realisierbar
gewesen.
Die
Stadt
müsste
den
Betrieb
jährlich
mit
2,
2
Millionen
Euro
subventionieren.
Sollte
es
gelingen,
Erstliga-
Sport
–
zum
Beispiel
die
Basketballer
aus
Quakenbrück
–
als
Dauernutzer
zu
gewinnen,
würde
der
jährliche
Zuschuss
auf
1,
7
Millionen
Euro
sinken.
Zu
dem
Zeitpunkt
trug
die
Stadt
den
Betrieb
der
Stadthalle
mit
jährlich
1,
5
Millionen
Euro.
Die
wichtigste
Voraussetzung:
Die
Stadthalle
musste
verkauft
werden,
denn
ein
Parallelbetrieb
von
Stadthalle
und
Arena
wäre
pure
Geldvernichtung
gewesen.
Der
Verkaufserlös
sollte
den
Grundstock
für
die
Finanzierung
der
Arena
legen.
Als
Käufer
kam
eigentlich
nur
das
Land
Niedersachsen
in
Betracht,
das
die
Stadthalle
in
die
Hochschulentwicklung
einbringen
sollte.
Sportler
und
Unternehmerkreise
stärkten
Pistorius
damals
den
Rücken.
"
Tun
Sie′s.
Unsere
Unterstützung
haben
Sie"
,
sagte
der
Manager
eines
Osnabrücker
Großunternehmens
während
einer
Info-
Veranstaltung
im
Rathaus.
Er
tat
es
nicht.
Denn
2009
brachte
eine
Entscheidung
des
damaligen
Wissenschaftsministers
Lutz
Stratmann
die
Arena-
Pläne
zu
Fall.
Das
Land
kaufte
die
Stadthalle
nicht,
sondern
konzentrierte
die
Hochschul-
Entwicklung
auf
den
Westerberg.
Zweiter
Anlauf
2010
Das
absehbare
Ende
der
40
Jahre
alten
Schlosswallhalle
ließ
im
Februar
2010
den
Arena-
Plan
wiederauferstehen.
Um
die
in
die
Jahre
gekommene
Sporthalle
für
sportliche
Großveranstaltungen
zu
ertüchtigen,
hätte
die
Stadt
nach
internen
Berechnungen
13,
4
Millionen
Euro
aufwenden
müssen.
Illusorisch
angesichts
der
Tatsache,
dass
auch
das
Carolinum
schon
jahrelang
auf
den
Neubau
einer
Sporthalle
wartete.
Der
Stadtrat
stimmte
schließlich
für
eine
kleine
und
doppelte
Lösung:
Die
Schlosswallhalle
wurde
für
sieben
Millionen
Euro
runderneuert,
das
Fassungsvermögen
der
Tribüne
auf
rund
700
Besucher
begrenzt.
Und
das
Carolinum
erhielt
eine
neue
Halle.
Dritter
Anlauf
2011
Die
Renovierung
der
Stadthalle
war
schon
beschlossene
Sache.
13
Millionen
Euro
waren
dafür
grob
kalkuliert.
Aber
als
im
Sommer
2011
die
Experten
tiefer
in
die
Innereien
der
Osnabrückhalle
eindrangen,
stellten
sie
fest:
Der
Umbau
wird
mindestens
20
Millionen
Euro
kosten.
Da
überrumpelte
der
damalige
OB
Pistorius
den
Rat
mit
der
Ankündigung,
er
werde
den
Arena-
Bau
noch
einmal
durchrechnen
lassen.
Vielleicht
wäre
ein
Neubau
ja
günstiger
als
eine
Renovierung
der
Stadthalle?
Stadthallen-
Chefin
Sandra
Gagliardi,
die
Gutachter
der
Firma
Contech
und
der
damalige
Finanzchef
Horst
Baier
empfahlen
am
Ende
des
Prüfprozesses
den
Bau
einer
zweigeteilten
Arena
am
Güterbahnhof.
Eine
"
Jeans-
Arena"
mit
4600
Sitzplätzen
sollte
Raum
für
Sport,
Show
und
populäre
Konzerte
bieten,
eine
hochwertige
"
Anzug-
Arena"
(900
Sitzplätze)
für
konzertante
Musik
und
Kongresse.
Die
Häuser
sollten
durch
ein
gemeinsames,
flexibel
nutzbares
Foyer
verbunden
werden.
Auch
dieses,
durchaus
tragfähige
Konzept
versandete.
Erstens
stand
noch
immer
der
Ratsbeschluss,
die
Osnabrückhalle
zu
modernisieren.
Zweitens
gab
es
immer
noch
keinen
Kaufinteressenten
für
die
Stadthalle.
Und
drittens:
Der
Güterbahnhof
stand
plötzlich
als
Standort
nicht
mehr
zur
Verfügung.
Es
war
etwas
peinlich
für
die
Stadtspitze,
zugeben
zu
müssen,
dass
die
Bahn-
Tochter
Aurelis
das
22,
1
Hektar
große
Areal
an
zwei
Immobilienhändler
verkauft
hatte,
ohne
das
Rathaus
zuvor
in
Kenntnis
zu
setzen
oder
der
Stadt
den
ersten
Zugriff
zu
gewähren.
Mit
den
beiden
Neueigentümern
(die
vorübergehend
mit
dem
Bau
einer
riesigen
Fotovoltaikanlage
auf
dem
Gelände
liebäugelten)
wurden
Pistorius
und
seine
Unterhändler
nie
warm.
Im
Dezember
2011
brach
der
OB
die
Gespräche
wegen
"
völlig
abwegiger"
Preisforderungen
der
Eigentümer
ab.
Das
war
das
Ende
aller
Arena-
Träume.
Alle
Teile
der
Serie:
www.noz.de/
geplatzt
Kühne
Pläne,
geplatzte
Träume:
In
einer
Serie
stellen
wir
Projekte
aus
den
vergangenen
Jahrzehnten
vor,
die
in
Osnabrück
einmal
verwirklicht
werden
sollten,
obwohl
sie
uns
heute
vielleicht
kurios
erscheinen
mögen.
Autor:
Wilfried Hinrichs