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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wenig Dialog im Dialogforum zur A 33-Nord
Zwischenüberschrift:
Planer stellen erste Ergebnisse zur Verkehrsbefragung vor – Kaum neue Erkenntnisse
Artikel:
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Originaltext:
Belm. Erste Ergebnisse aus der im Herbst 2013 durchgeführten Verkehrsuntersuchung sowie mögliche Ausgleichsmaßnahmen für die Natur: Diese Themen standen im Mittelpunkt des Dialogforums zum sogenannten Lückenschluss der A 33-Nord. Viel Neues gab es allerdings für die Teilnehmer nicht zu erfahren.

Um Rückschlüsse auf die Verkehrsströme rund um Osnabrück ziehen zu können, hatte das Wallenhorster Ingenieurbüro IPW im September vergangenen Jahres Autofahrer auf der B 68 bei Lechtingen und der L 109 nach Ausgangspunkt und Ziel ihrer Reise gefragt. Kostenpunkt für die Untersuchung, deren erste Ergebnisse Manfred Ramm vorstellte: rund 30 000 Euro.

Konkret umriss Ramm ein Zahlenwerk, das vor allem eine Stoßrichtung zu vermitteln versuchte: Der Verkehr in der Region hat sich in den vergangenen 25 Jahren drastisch erhöht und seit 2005 in besonderem Maße. Vor allem, so stellte Ramm heraus, hätten sich aber die Verkehrsströme auf den Landesstraßen 87 zwischen Icker und Engter sowie 109 zwischen Wallenhorst und Vehrte mehr als verdoppelt. Das Netz stößt besonders hier an seine Grenzen.″

Sicherheitsmängel

Die Untersuchung habe zudem ergeben, dass auf diesen Teilstücken Sicherheitsmängel herrschen wie auch auf der ebenfalls durch starken Verkehr berührten A 30. Ramms Schlussfolgerung aus den bisher vorliegenden Ergebnissen: " Ohne Ausbau des vorhandenen Netzes wird sich der Verkehr mehr und mehr ins untergeordnete Netz verschieben." Heißt: Der Verkehrsplaner erwartet in diesem Fall ein verstärktes Ausweichen der Verkehrsteilnehmer auf Schleichwege und kleinere Straßen.

Das eigentlich Spannende: Die endgültigen Ergebnisse erwartet Ramm im dritten Quartal dieses Jahres. Sein Büro arbeite momentan an einer Empfehlung, welches Ausbauprojekt aus verkehrstechnischer Sicht am meisten Sinn macht: der sechsstreifige Ausbau der A 30, der Bau der A 33-Nord oder beide Vorhaben parallel zueinander.

Bewahrung der Qualität

Aspekte rund um Flora und Fauna entlang der geplanten Trasse der A 33-Nord erläuterten Mathias Simon (Planungsbüro Simon & Widdig) und Holger Runge (Planungsgruppe Umwelt) anhand von Auszügen aus dem Landschaftspflegerischen Begleitplan. Ziel ist die Bewahrung der Qualität von Natur und Landschaft entlang der Trasse″, so Runge. Der Planer untersuche daher mit seinem Team, an welchen Stellen Naturschutzgesichtspunkte bei der Trassenplanung berücksichtigt werden müssen. Schützenswerte Biotopflächen fänden sich den Untersuchungen zufolge im nördlichen Abschnitt der aktuellen Trassenplanung: der Waldlandschaft des Wallenhorster Berglandes.

Konflikte rufe die Ausbauplanung vor allem hinsichtlich verschiedener Fledermauspopulationen hervor, so Simon. Sein Vorschlag: der Bau von mehreren Grünbrücken über die A 33, die sowohl von Fledermäusen als auch anderen Tieren als Querungshilfe benutzt werden können. Angedacht seien außerdem weitere Unterquerungen beispielsweise für schützenswerte Amphibien. Die Untersuchungen zu Flora und Fauna seien nahezu abgeschlossen, versicherte Runge.

Jetzt gehe es darum, die Vorschläge mit der technischen Planung abzustimmen. Dieser Schritt solle in 2014 abgeschlossen, über mögliche Ausgleichsmaßnahmen für nicht vermeidbare Eingriffe in die Natur in 2015 verhandelt werden.

Bildtext: Unscharf umrissen wurden beim Dialogforum A 33-Nord Aspekte rund um Verkehr und Natur.

Foto: Sebastian Philipp

Kommentar
Überflüssig

Man muss es mal ganz ehrlich sagen: Mit Dialog hat das sogenannte Dialogforum zum Lückenschluss der A33 nicht mehr viel zu tun. Das liegt natürlich einerseits daran, dass die Gegner des Projekts bereits seit rund einem Jahr nicht mehr mit am Tisch sitzen wollen. Andererseits sind die Beweggründe dieser Fraktion nachvollziehbar: Mehr als die Vermittlung homöopathisch dosierter Informationen rund um die mögliche Ausgestaltung der Autobahntrasse fand und findet selten statt. Fakt ist: Gegner des Projekts bleiben auch nach einem Besuch des Forums Gegner, denn eine Aura der Teilhabe und Mitbestimmung strahlt die Veranstaltung nicht aus. Wie auch? Wer ehrlich argumentiert, muss konstatieren, dass die grundlegenden Züge des A 33-Ausbaus schon jetzt in Stein gemeißelt zu sein scheinen. Welche Relevanz hat dann noch eine solche Veranstaltung? Hand aufs Herz: Ehrlicherweise ist das Bürgerdialogforum A 33-Nord mittlerweile vor allem eines: verzichtbar. Ob jemand auch den Mut hat, es zu begraben?
Autor:
Sebastian Philipp


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