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1.
Erscheinungsdatum:
08.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Farbkonzept für Hochtief-Häuser stößt sauer auf
Cappuccino, der nicht allen schmeckt
Zwischenüberschrift:
Im Prospekt sah alles ganz anders aus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Fertig
sind
sie
noch
nicht,
die
71
Neubauwohnungen
von
Hochtief
im
Baugebiet
Mittewest,
aber
allesamt
verkauft.
Unter
Eigentümern
und
Nachbarn
regt
sich
jetzt
Unmut
über
die
Farbgestaltung:
"
Schlammfarben"
,
spottet
ein
Anwohner,
von
"
Lehmbau"
und
"
Sahara-
Look"
ist
die
Rede.
Architekt
Carsten
Lorenzen
glaubt,
dass
sein
Farbkonzept
Anklang
findet,
wenn
erst
der
Zusammenhang
erkennbar
wird.
Vom
ersten
Gebäude
wurden
die
Baugerüste
gerade
entfernt.
Nun
bleiben
Passanten
an
der
Augustenburger
Straße
stehen
und
reiben
sich
die
Augen.
In
einem
dunklen
Graubraun
erhebt
sich
der
Quader
drei
Stockwerke
über
dem
verklinkerten
Erdgeschoss
in
den
Luftraum.
Wenn
Wolken
die
Sonne
verdecken,
erscheint
die
Fassade
sogar
leicht
grünlich,
beinahe
Nato-
Oliv.
Manche
Zaungäste
halten
das
für
die
Grundierung.
"
Wird
das
noch
angestrichen?
",
fragt
eine
Radlerin.
Nein,
das
bleibt
so,
heißt
es
beim
Baukonzern
Hochtief
in
Essen.
Das
Farbkonzept
des
Architekten
sei
mit
der
Stadt
abgestimmt.
"
Mit
uns
ist
gar
nichts
abgestimmt"
,
empört
sich
ein
Pensionär,
der
demnächst
mit
seiner
Frau
in
eine
der
neuen
Wohnungen
ziehen
wird.
Die
beiden
ärgern
sich,
dass
sie
dann
auf
die
düstere
Fassade
blicken
müssen.
Im
Prospekt
von
Hochtief
sahen
die
Häuser
noch
viel
freundlicher
aus,
hellbeige,
fast
weiß.
Und
jetzt
die
dunkle
Lehm-
Optik.
"
Das
haben
wir
nicht
gekauft!
",
entrüsten
sich
die
Eheleute,
die
sich
mit
gleich
gesinnten
Erwerbern
für
eine
andere
Farbgebung
einsetzen
wollen.
Aber
Hochtief
rückt
die
Namen
nicht
heraus,
aus
datenschutzrechtlichen
Gründen,
wie
es
heißt.
Nun
wollen
sich
die
enttäuschten
Käufer
heute
um
17
Uhr
am
Baustellenpavillon
treffen,
um
das
Farbkonzept
zu
diskutieren.
Der
Mann,
der
hinter
diesem
Konzept
steht,
ist
der
Kopenhagener
Architekt
Carsten
Lorenzen,
dessen
Wohnprojekte
international
Anerkennung
finden.
Er
bekennt
sich
zu
seiner
Verantwortung
und
erläutert
bereitwillig,
welche
Gedanken
in
die
Gestaltung
eingeflossen
sind.
Für
die
Oberflächen
würden
sehr
hochwertige
Materialien
verwendet,
betont
Lorenzen.
Das
gelte
zum
einen
für
den
Wasserstrich-
Ziegel
aus
der
deutsch-
dänischen
Grenzregion,
der
die
Erdgeschosse
ziert.
Aber
auch
für
den
Putz
sei
ein
erstklassiges
Produkt
ausgewählt
worden
–
ein
Kratzputz
mit
Glimmeranteilen,
die
bei
bestimmten
Lichtverhältnissen
ein
Funkeln
erkennen
ließen.
Dieses
Material
werde
dick
aufgetragen
und
dann
gleichmäßig
abgerieben.
Maßgeblich
für
die
Farbgebung
sei
die
Absicht
gewesen,
die
Gebäude
"
so
auszuformulieren,
dass
sie
ein
Quartier
ergeben"
.
Dabei
habe
auch
das
Umfeld
eine
Rolle
gespielt,
etwa
der
dunkle
Anthrazitklinker
vom
Neubau
auf
der
anderen
Seite
der
Augustenburger
Straße.
Auf
dem
Hochtief-
Areal
sollen
sich
dunklere
und
hellere
Brauntöne
abwechseln,
Lorenzen
spricht
von
einer
"
freundlichen
Cappuccino-
Stimmung"
.
Der
gelbliche
Klinker
harmoniere
mit
diesen
warmen
Farbtönen,
und
so
entstehe
ein
"
angenehm
homogenes
Quartier"
,
vermerkt
der
Architekt.
Über
die
Farbgebung
werde
nicht
en
passant
entschieden,
"
da
ist
richtig
viel
Energie
reingeflossen"
.
Lorenzen
rechnet
damit,
dass
sich
die
Wogen
glätten,
wenn
auch
die
anderen
Häuser
Gesicht
zeigen.
Nach
Auskunft
von
Hochtief
sollen
die
71
Neubauwohnungen
nach
und
nach
bis
Ende
November
bezugsfertig
sein.
Bildtext:
Das
ist
nicht
die
Grundierung:
Neubau
von
Hochtief
an
der
Augustenburger
Straße.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Auf
einen
Cappuccino
Ein
Architekt,
der
es
jedem
recht
machen
will,
kann
keine
gute
Architektur
abliefern.
Wenn
das
große
Ganze
stimmen
soll,
darf
das
eine
oder
andere
Detail
Anstoß
erregen.
Über
das,
was
zumutbar
ist,
gehen
die
Meinungen
allerdings
auseinander.
Farbwahrnehmung
ist
subjektiv,
von
eigenen
Stimmungen
und
Erfahrungen
abhängig.
Architekt
Lorenzen
hat
überzeugend
dargelegt,
dass
die
Farbgebung
für
die
neuen
Hochtief-
Häuser
nicht
etwa
einer
Laune
entsprungen,
sondern
Ergebnis
einer
sorgfältigen
Abwägung
ist.
Mag
ja
sein,
dass
die
Kritiker
verstummen,
wenn
die
"
freundliche
Cappuccino-
Stimmung"
im
großen
Wurf
erkennbar
ist.
Kann
aber
auch
sein,
dass
den
Bewohnern
des
neuen
Quartiers
beim
Anblick
der
abgestuften
Brauntöne
weniger
angenehme
Assoziationen
in
den
Sinn
kommen.
Dann
droht
ein
unangenehmes
Nachspiel.
Es
wäre
schlau
gewesen,
die
Farb-
Idee
einmal
mit
den
künftigen
Bewohnern
und
Nachbarn
zu
erörtern.
Ganz
entspannt,
beim
Cappuccino.
Osnabrück.
Die
ersten
Wohnhäuser
des
Baukonzerns
Hochtief
zwischen
Lotter
Straße
und
Augustenburger
Straße
nehmen
Gestalt
an.
An
der
graubraunen
Farbe,
die
jetzt
am
ersten
Neubau
sichtbar
wird,
scheiden
sich
jedoch
die
Geister.
Der
Kopenhagener
Architekt
Carsten
Lorenzen
verweist
auf
hochwertige
Materialien
und
ein
ausgeklügeltes
Farbkonzept,
das
aus
unterschiedlichen
Cappuccino-
Tönen
bestehe.
Käufer
der
Wohnungen
und
auch
Nachbarn
empfinden
den
jetzt
sichtbaren
Farbton
jedoch
als
düster
und
trostlos.
Sie
fühlen
sich
an
Lehmbauweise
erinnert
und
beteuern,
so
etwas
hätten
sie
nie
gekauft.
Im
Prospekt
von
Hochtief
sind
keine
Brauntöne
zu
erkennen,
stattdessen
leuchtet
ein
sehr
helles
Beige.
Enttäuschte
Käufer
wollen
sich
heute
treffen,
um
das
Farbkonzept
zu
diskutieren.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert
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