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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Junguhu verdient eine Chance
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Nabu will Uhus sich selbst überlassen" (Ausgabe vom 2. August).

"[…] Ich halte die Kritik an Herrn Herkt für überzogen, und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass zwischen ihm und Herrn Peters vom NABU sowie Herrn Dr. Kooiker gewisse atmosphärische Spannungen und Animositäten bestehen.

In der von Herrn Herkt geführten Betreuungsstation wird von den Mitarbeitern eine gute verantwortungsvolle Arbeit geleistet. Kritik ist meines Erachtens vielmehr angebracht zu einer Meinung, die Herr Peters vertritt, indem er der Auffassung ist, hilflos am Boden sitzende, eventuell verletzte Junguhus sich selbst zu überlassen. Soll der Bürger wegschauen, wenn dieser Jungvogel eventuell von einem Auto überrollt wird? ' Wenn da mal ein Uhu umkommt, ist das ein vollkommen natürlicher Vorgang', so die Auffassung von Herrn Peters. Das kann doch nicht wahr sein! Es widerspricht jedwedem Gefühl für Tierschutz.

Gerade die Osnabrücker ' Stadtuhus' bedürfen einer besonderen Fürsorge und Beobachtung, haben sie sich doch einen atypischen Lebensraum erobert und diesen sogar noch zum Brutbiotop erkoren. Die im Beitrag geäußerte Meinung, flugunfähige Eulenfindelkinder verlieren bei in Inobhutnahme ihren Jagdtrieb, bedarf ebenfalls einer Anmerkung. Erst im flugfähigen Alter erlernen sie diesen durch die Eltern. Gesund gepflegte und für eine Auswilderung vorgesehene Uhus müssen, bevor sie in die Natur entlassen werden, eine ' Eulenschule' besuchen, da sie von totem Futter auf Lebendfutter umgestellt werden müssen. Hierfür gibt es in Niedersachsen speziell dafür gebaute Großvolieren. Hier wird in etwa sechs bis acht Wochen die Technik des Beuteschlagens von Kaninchen, Hasen, Mäusen etc. trainiert. Haben sie das Schulungsprogramm erfolgreich durchlaufen, können sie dann in zuvor nach strengen Kriterien ausgewählte Biotope entlassen werden. Der Jagdtrieb geht also keineswegs verloren. Er muss nur trainiert werden!

Übrigens: Auf diese Art und Weise konnte in Niedersachsen der Uhu, der im Jahre 1968 als ausgerottet galt, wieder durch die Auswilderung Hunderter in Menschenobhut gezüchteter Uhus gerettet werden. Sein Bestand gilt als gesichert. Es wäre begrüßenswert, wenn auch die Osnabrücker Stadtuhus weiter zur Bestandssicherung beitragen könnten. Daher musste auch ein an der Katharinenkirche aufgefundener hilfloser Junguhu eine Chance bekommen!"

Dr. Wolf Everts

Osnabrück
Autor:
Dr. Wolf Everts


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