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1.
Erscheinungsdatum:
06.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Da gucken Sie nie mehr in den Fahrplan"
Zwischenüberschrift:
Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes zur ÖPNV-Flatrate: Mehr Platz für Menschen, weniger für Autos
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
An
der
Flatrate
für
den
öffentlichen
Nahverkehr
scheiden
sich
die
Geister.
Eine
breite
Mehrheit
im
Rat
hat
Sympathie
für
das
sogenannte
Bürgerticket,
wie
es
die
Osnabrücker
Klimaallianz
und
die
Osnabrücker
Sozialkonferenz
vorgeschlagen
haben.
Das
soll
so
funktionieren:
Jeder
Bürger
aus
Stadt
und
Landkreis
zahlt
einen
Beitrag
von
25
bis
35
Euro
pro
Monat
und
bekommt
dafür
ein
Busticket
für
die
Region.
Eine
Machbarkeitsstudie
soll
ermitteln,
ob
das
in
Osnabrück
funktionieren
und
welchen
Nutzen
es
bringen
würde.
Wir
haben
darüber
mit
Stephan
Rolfes
gesprochen,
Stadtwerke-
Vorstand
für
Verkehr
und
Hafen.
Braucht
Osnabrück
die
ÖPNV-
Flatrate,
um
seine
Klimaschutz-
Ziele
zu
erreichen?
Wir
diskutieren
jetzt
seit
einigen
Jahren
sowohl
im
Master-
Plan
Klimaschutz,
im
Master-
Plan
Mobilität
und
im
Nahverkehrsplan
über
die
Frage
"
Wie
stellen
wir
uns
eigentlich
unsere
Stadt
vor?
".
Und
dabei
wird
immer
wieder
deutlich,
wir
stellen
uns
unsere
Stadt
vor
mit
Menschen.
Wir
wollen,
besonders
in
der
Innenstadt,
Menschen
haben.
Menschen
aus
Osnabrück,
Menschen
aber
durchaus
in
der
Region,
ganz
andere,
die
uns
hier
besuchen.
Und
auf
der
anderen
Seite
möchten
wir
die
Verkehrsbelastung
in
unserem
Individualverkehr
gar
nicht
so
sehr
weiter
fortführen.
Wir
brauchen
mehr
Platz
für
Menschen,
weniger
für
Autos,
jedenfalls
in
der
Stadt.
Wir
haben
Probleme
mit
den
Schadstoffbelastungen,
wir
haben
Probleme
mit
Lärm.
Wir
haben
soziale
Probleme,
wir
erleben
in
den
letzten
zehn
Jahren,
dass
das
Autofahren
immer
teurer
wird
und
nicht
mehr
so
einfach
erschwinglich
ist,
wie
es
über
viele
Jahre
mal
gewesen
ist.
Und
wir
müssen
jetzt
versuchen
da
raus
ein
insgesamt
Ganzes
zu
schaffen.
16
Prozent
der
Fahrten
in
Osnabrück
werden
mit
dem
Bus
zurückgelegt.
40
Prozent
schlägt
Nahverkehrspapst
Heiner
Monheim
vor.
Welches
Ziel
haben
Sie
denn?
Wir
fangen
ja
erst
mal
etwas
realistischer
an
und
sagen:
"
Wir
hätten
gerne
bis
2025
20
Prozent
mehr
als
heute."
Wir
haben
in
der
gleichen
Phase
in
der
Stadt
Osnabrück
aber
auch
vor,
den
Anteil
des
Radverkehrs
noch
mal
deutlich
zu
erhöhen,
und
würden
gerne
sehen,
dass
so
zehn
Prozentpunkte
der
Autofahrer
nicht
mehr
mit
dem
Auto
unterwegs
sind.
Wohlgemerkt,
die
Leute
sollen
unterwegs
sein.
Sie
sollen
weiter
mobil
bleiben
können,
sie
sollen
es
nicht
als
Einschränkung
erleben.
Aber
für
uns
im
Nahverkehr
bedeutet
das
ja
umgekehrt,
20
Prozent
mehr
Fahrgäste
in
den
nächsten
Jahren
zu
gewinnen.
Wenn
die
ÖPNV-
Flatrate
kommt,
dann
wird
Ihnen
das
viel
Geld
in
die
Kassen
spülen.
Da
können
Sie
schöne
Sachen
machen.
Ja,
da
lässt
sich
vieles
mit
machen.
Aber
erst
mal
denke
ich,
es
ist
umgekehrt.
Wenn
so
eine
ÖPNV-
Flatrate
kommt,
dann
gehen
wir
alle
davon
aus,
es
kommen
noch
viel
mehr
Fahrgäste.
Also
die
Entscheidung
morgens
zu
Hause:
Der
Bus
ist
ja
jetzt
schon
bezahlt,
ich
kann
zwar
auch
das
Auto
nutzen,
aber
das
kostet
mich
mehr.
Also
fahre
ich
lieber
mit
dem
Bus.
Das
ist
ja
auch
der
Gedanke
aus
dem
Semester-
Ticket.
Das
wird
dazu
führen,
dass
wir
deutlich
mehr
Fahrgäste
haben.
Das
bedeutet
auch
erst
mal
mehr
Kosten.
Wir
müssten
größere
Fahrzeuge
haben,
wir
müssten
dichtere
Takte
fahren,
wir
müssten
mehr
Fahrzeuge
haben,
wir
brauchen
auch
mehr
Personal.
Mehr
Fahrzeuge,
da
muss
man
auch
mal
kritisch
hingucken,
vielleicht
fahren
wir
dann
nur
noch
mit
Anhänger-
Bussen
durch
die
Gegend
im
Zehnminutentakt,
im
Achtminutentakt
oder
im
Siebenminutentakt.
Stellen
Sie
sich
mal
vor,
bei
Ihnen
in
der
Nähe
fährt
alle
sechs
oder
sieben
Minuten
ein
Bus
vorbei.
Da
gucken
Sie
nie
mehr
in
den
Fahrplan.
Sie
haben
auch
nie
mehr
das
Gefühl,
dass
Sie
irgendwie
unbeweglich
sind,
sondern
Sie
kommen
ganz
gut
weg.
Wir
werden
sicherlich
auch
abends
länger
unterwegs
sein.
Wir
brauchen
sicherlich
auch
eine
Verknüpfung
mit
anderen
flexibleren
Verkehrsformen,
Car-
Sharing,
wo
ich
auch
dann,
wenn
sich
Bus
einfach
nicht
lohnt,
auch
ein
Angebot
habe,
dass
ich
mich
nicht
abgehängt
fühle,
sondern
dass
ich
sage:
"
Hinkommen
tue
ich
da
schon,
und
zwar
auch
ganz
komfortabel."
Wie
sieht
es
denn
mit
der
Stadt-
Umland-
Verknüpfung
aus?
Die
halte
ich
für
ganz
wichtig.
Bei
uns
hört
ja
Mobilität
von
Menschen
nicht
an
kommunalpolitischen
Grenzen
auf.
Nun
ist
unsere
Stadt
Osnabrück
räumlich
auch
sehr
klein,
und
wir
sind
von
Anfang
an
gezwungen,
uns
das,
was
drum
herum
stattfindet,
auch
mit
anzugucken.
Die
Städte
und
Gemeinden
im
Speckgürtel,
aber
auch
ein
Stück
weit
darüber
hinaus.
Mit
dem
Kreis
Steinfurt
ist
auch
noch
eine
Landesgrenze
dazwischen.
Heute
können
wir
erst
mal
sehen,
dass
wir
mit
den
Schienenverbindungen
aus
der
Region
schon
eine
sehr
gute
Anbindung
in
Osnabrück
haben.
Natürlich
muss
man
auch
im
Busverkehr
mal
gucken,
was
können
wir
noch
mehr
machen?
Oesede,
Zehnminutentakt,
super,
aber
in
Wallenhorst
teilweise
nur
ein
Zwanzigminutentakt,
und
da
sitzt
noch
ein
bisschen
was
drin,
um
hier
auch
Verbindungen
zu
verbessern.
Das
Problem
des
Bürger-
Tickets
sehe
ich
eigentlich
auf
einer
anderen
Ebene.
Das
Bürger-
Ticket
muss
nun
auch
demokratisch
legitimiert
durch
die
jeweiligen
Räte
eingeführt
werden.
Und
wir
müssen
natürlich
auch
respektieren,
dass
die
Stadt
Osnabrück
für
sich
eine
Entscheidung
treffen
kann,
nicht
aber
für
das
Umland.
Und
wir
werden
auch
respektieren
müssen,
dass
der
Landkreis
das
nicht
flächendeckend
für
alle
machen
kann,
sondern
jede
Gemeinde
auch
ihre
eigenen
Rechte
dabei
hat.
Diese
Abwägung
wird
noch
ein
langer
Diskussionsprozess
sein.
Ich
weiß
noch
nicht,
wie
das
ausgeht
und
ich
weiß
auch
nicht,
ob
das
Thema
Bürger-
Flatrate
hier
wirklich
der
gute
Ansatz
ist.
Aber
es
ist
eine
Idee,
die
wirklich
mal
Drive
reinbringen
kann
in
eine
Veränderung
vom
Auto
hin
zu
öffentlichen
Verkehrsmitteln.
Es
gibt
Kritik
an
den
bestehenden
Modellversuchen,
etwa
im
belgischen
Hasselt.
Als
Knackpunkt
gilt,
dass
bei
einem
Erfolg
die
Kosten
des
vermehrten
Buseinsatzes
steigen
und
den
gesamten
Modellversuch
scheitern
lassen.
Die
Beispiele,
die
derzeit
zitiert
werden,
sind
in
der
Regel
nicht
von
den
Bürgern
finanziert
worden,
sondern
aus
Steuergeld.
Das
heißt,
eine
Gemeinde
hat
sich
überlegt,
ich
biete
jetzt
mal
den
kostenlosen
Busverkehr
an,
und
in
dem
Moment
haben
Sie
ein
strukturelles
Problem.
Sie
haben
möglichst
wenig
Steuergeld,
das
Sie
ausgeben
wollen,
und
wollen
damit
möglichst
großen
Erfolg
haben.
Haben
Sie
dann
den
großen
Erfolg,
müssen
Sie
immer
mehr
Steuergelder
reinpacken.
Sie
haben
keine
dem
gegenüberstehende
Einnahme.
So,
und
das
müssen
Sie
natürlich
bei
einer
bürgerfinanzierten
Geschichte
schon
ein
Stück
weit
anders
machen.
Die
ÖPNV-
Flatrate
ist
nur
eine
Möglichkeit,
den
Anteil
des
öffentlichen
Nahverkehrs
zu
erhöhen.
Welche
anderen
Möglichkeiten
gibt
es?
Natürlich
gibt
es
auch
andere
Möglichkeiten,
das
ist
ja
der
Weg,
den
wir
seit
vielen
Jahren
schon
beschreiten,
dass
wir
sagen,
wir
wollen
das
System
öffentlicher
Nahverkehr
so
attraktiv
machen,
dass
die
Leute
mit
Begeisterung
sagen,
ich
nutze
das
freiwillig.
Das
Hauptkriterium,
das
wir
haben,
ist,
ich
will
immer
dann
fahren,
wann
ich
will,
also
möglichst
einen
dichten
Takt.
Zehnminutentakt
ist
viel
besser
als
ein
20-
Minutentakt.
Ein
Fünfminutentakt
ist
noch
mal
deutlich
besser,
und
natürlich
schnelle
Fahrzeiten.
Da
brauchen
wir
Ampelvorrangschaltungen
und
Busspuren
im
Zulauf
auf
Ampeln.
Also
den
öffentlichen
Nahverkehr
schneller
zu
machen,
ihn
zu
beschleunigen,
das
ist
aus
unserer
Sicht
das
Hauptargument.
Wir
brauchen
vernünftige,
komfortable
Fahrzeuge,
und
wir
brauchen
auch
eine
Haltestellen-
Situation,
die
so
angenehm
wie
möglich
ist.
Bildtexte:
Demnächst
nur
noch
Busse
mit
Anhänger?
Die
Befürworter
des
Bürgertickets
setzen
auf
große
Zuwachsraten
im
öffentlichen
Nahverkehr.
Vor
der
Kamera:
Dr.
Stephan
Rolfes
(links)
beim
Interview
mit
Redakteur
Rainer
Lahmann-
Lammert.
Foto:
Archiv/
Hehmann,
Michael
Gründel
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert