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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wenn Starkregen zum Problem wird
Zwischenüberschrift:
Münster 2014, Osnabrück 2010: Zu viel versiegelte Fläche in Städten
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. 150 Liter Regen fielen Ende Juli binnen weniger Stunden auf einen Quadratmeter Münsters City stand unter Wasser. Passieren kann das in jeder Stadt: Weil viel bebaut ist, kann der Regen kaum einsickern. Die Kanalisation allein kann Jahrhundertfluten nicht auffangen. Das weiß man auch in Osnabrück. 2010 wirkten hier ähnliche Kräfte wie in Münster. 128 Liter fielen in 24 Stunden. Zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte Katastrophenalarm in der Stadt.
Wie kürzlich Münsters Abwassersystem ist auch Osnabrücks Kanalisation für solche Regenmassen nicht ausgelegt noch heute nicht, wie Detlef Gerdts, Fachbereichsleiter Umwelt und Klimaschutz der Stadt, erklärt. " Drei- oder fünfjährige Regenereignisse bekommt die Kanalisation noch gestemmt, alles andere wäre nicht finanzierbar."
Sind die Wasserschächte voll, sucht sich der Regen in Städten seinen Weg. Er findet allerdings nicht in den Boden, weil der in innerstädtischen Bereichen größtenteils versiegelt ist. Die Folge: Straßen werden überflutet, Keller laufen voll.
Experten vom Bundesumweltamt und vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sehen in Bodenversiegelungen eine der möglichen Ursachen für starke Überschwemmungen auf städtischem Gebiet. Täglich werden allein in Niedersachsen durchschnittlich acht Hektar Land mit Straßen oder Häusern bebaut.
Der Gefahr durch heftige Niederschläge ist man sich im Flächenland bewusst. Das Landesumweltministerium sieht im Klimawandel einen der Gründe für die heftigen Regenfälle in den vergangenen Monaten. Die Experten in Hannover sind überzeugt, dass sogenannte " Stark regenereignisse" in Zukunft häufiger vorkommen.
Osnabrück will sich dafür wappnen. Neubauten im Stadtgebiet dürfen nur errichtet werden, wenn klar ist, dass das Regenwasser dort Platz zum versickern findet. Problematisch blieben laut Gerdts allerdings die Innenstadtbereiche. " Hier hat man vor 150 Jahren einfach noch nicht an Jahrhundertfluten gedacht."

Wo sammelt sich das Wasser?
Die Stadtverwaltung will nun gemeinsam mit den Stadtwerken überlegen, was in diesen besonders gefährdeten Bereichen getan werden kann. Nach Wuppertaler Vorbild wolle man zentimetergenau mithilfe von Laserscannerdaten ermitteln, wo sich in Osnabrück im Falle einer Regenflut die Wassermassen sammeln würden und ob sie möglicherweise abgeleitet werden können, erklärt Gerdts.Vorstellbar sei, dass etwa der Stadtteil Wüste besonders betroffen wäre. Ehemals Moorgebiet würde sich in der tief liegenden Ebene Regenwasser sammeln, das aus den Stadtteilen Kalkhügel und Westerberg abfließen würde. Genaueres müssten jedoch die Messungen ergeben, heißt es beim Fachbereich. Die städtische Politik hat sie noch nicht abgesegnet. Gerdts geht davon aus, dass das Vorhaben im Zeitraum der kommenden 20 Jahre umgesetzt werden könnte.
Autor:
Meike Baars
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