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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Oesede wirbt mit Osnabrücker Baustellen
Zwischenüberschrift:
"Das ist nicht fair" – OMT-Chefin Rosenbach kritisiert Einzelhändler in der Südkreisgemeinde
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück/ Georgsmarienhütte. Ob die Osnabrücker Einzelhändler die Idee ihrer Kollegen in Oesede wohl witzig finden? Wahrscheinlich eher nicht, denn die Citygemeinschaft Oesede versucht ihnen Kunden abspenstig zu machen, indem sie auf einem Plakat auf angeblichen Stau in Osnabrück und die Baustelle am Neumarkt hinweist.

" Ich halte das persönlich nicht für besonders fair", reagiert Petra Rosenbach, Chefin der Osnabrück Marketing und Tourismus (OMT), ein wenig indigniert auf das Plakat an der B 51. Baustellen gebe es in anderen Gemeinden auch. Das gehöre zum alltäglichen Geschäft. Damit müssten alle Kommunen und auch deren Einzelhändler leben. Die Stadt und alle anderen Beteiligten seien bemüht, vor allem die Neumarktbaustelle so zügig und reibungslos wie irgend möglich abzuarbeiten.

Selbstverständlich gebe es in der Bauphase immer mal wieder Engpässe, so Rosenbach weiter. Wer aber nur ein wenig flexibel sei in seinen Planungen, mithin nicht gerade zu den Stoßzeiten ins Oberzentrum reisen wolle, stoße kaum auf Probleme. " Unsere Parkhäuser sind nach wie vor gut zu erreichen", so Rosenbach. Ein zusätzliches Problem sei sicherlich auch die einspurige Sperrung der A 30. " Das ist aber ein Punkt, auf den wir keinen Einfluss haben." Sie hätte sich eine etwas " differenzierte Sicht" des Oeseder Einzelhandels gewünscht, sagt Rosenbach.

Das sieht Ira Klusmann, erste Vorsitzende des Osnabrücker City Marketing, ähnlich: " Das ist kein fairer Umgang miteinander. Wir (Stadt und Landkreis nebst angeschlossenen Kommunen, Anm. d. Red.) arbeiten doch im OMT zusammen." Für Klusmann zieht diese in ihren Augen negative Form der Werbung nicht. " Es macht doch wesentlich mehr Sinn, seine eigenen Vorzüge hervorzuheben", reagiert Klusmann mit Erstaunen auf die Strategie der Oeseder Einzelhändler.

Die sehen die Sachlage naturgemäß anders. " Osnabrück bietet uns die Chance, auf uns aufmerksam zu machen", begründet Karin Kemper, Vorsitzende der Citygemeinschaft Oesede, das Banner an der B 51. Das sei aber eigentlich lieb und nett gemeint. " Osnabrück wirbt auch mit seinem neuen Einkaufszentrum und sagt, dass Kaufkraft aus dem Umland abgezogen werden soll", so Kemper weiter. Sie verstehe selbstverständlich die durch die Bauarbeiten bedingten Nöte des Osnabrücker Einzelhandels. Letztendlich sei sich aber jeder selbst der Nächste. Außerdem sei die Diskussion um die Baustellen in Osnabrück und die Erreichbarkeit der Innenstadt das, was die Menschen interessiere. Da habe die Citygemeinschaft Oesede die Chance ergriffen, auf ihre attraktiven Einkaufsmöglichkeiten und die schöne Oeseder City hinzuweisen.

Bildunterschrift: Ein Plakat, das entzweit: Die City-Gemeinschaft Oesede wirbt mit dem Hinweis auf Staus und Neumarktsperrung für den Oeseder Einzelhandel. Foto: Kröger

Kommentar

Nachbarschaftliche Häme

Liebe Oeseder Einzelhändler, das ist nicht nett. Den Nachbarn schlechtmachen, weil der einer Aufgabe nachkommt, die zu seinem Anforderungsprofil gehört dem Städtebau –, bringt schlechte Schwingungen in den sonst guten Ton zwischen Georgsmarienhütte und Osnabrück.

Oder bricht sich da etwa mangelndes Selbstbewusstsein Bahn? Das kann ja nicht. Der Oeseder Einzelhandel hat doch durchaus das eine oder andere Pfund, mit dem er wuchern kann, ohne dass er mit dem Finger auf die im Moment zugegebenermaßen durch etliche Baustellen gebeutelten Mitbewerber im Oberzentrum zeigt. Zumal wenn man Fachleuten Glauben schenken darf positive Werbung ohnehin besser beim Publikum ankommt als Häme und Spott.

Die Plakataktion scheint schon alleine deswegen nicht wirklich zu Ende gedacht, weil es zwischen Stadt und Landkreis Osnabrück diverse gemeinsame Aktivitäten auf diversen Ebenen gibt. Da sitzen Osnabrück und GMHütte in einem Boot. Wie will man denn im gemeinsamen Interesse in die gleiche Richtung rudern, wenn der eine dem anderen mit dem Paddel in den Nacken schlägt?

Also, Ihr Oeseder Werbestrategen, weg mit der nachbarschaftlichen Häme und hin zur positiven Eigenwerbung. Da gibt′s genug, was Euren Kunden gefallen wird.
Autor:
Dietmar Kröger


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