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1.
Erscheinungsdatum:
30.07.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Entstehung
und
Geschichte
des
"
Moskaubades"
.
Überschrift:
Weimar in der Wüste
Zwischenüberschrift:
Das Moskaubad wurde 1926 eröffnet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wie
das
Moskaubad
zu
seinem
Namen
kam,
weiß
heute
keiner
mehr
so
genau.
Vielleicht
ist
er
ein
Erbe
des
einstigen
Kaffeehauses
"
Moskau"
,
das
im
19.
Jahrhundert
an
gleicher
Stelle
gestanden
haben
soll.
Vielleicht
stand
auch
plattdeutsche
Mundart
Pate
bei
der
Namensgebung,
Moskau
könnte
sich
demnach
von
"
moosige
Aue"
ableiten.
Fest
steht:
Das
Bad
in
der
Wüste
ist
ein
Kind
der
Weimarer
Republik,
1926
öffnete
es
erstmals
seine
Pforten.
Von
der
"
Freibadeanstalt
an
der
Moskau"
ist
auf
einem
Plan
des
städtischen
Bauamtes
aus
dem
März
1926
die
Rede.
Darauf
zu
sehen
sind
die
charakteristischen
Grundrisse
der
Sitztribüne
sowie
des
Schwimmbeckens
selbst.
Dessen
Form
sich
übrigens
in
der
Zwischenzeit
verändert
hat:
Wie
auf
alten
Fotos
zu
sehen,
verlief
das
Becken
früher
durchgehend
parallel
zur
Tribüne
und
kam
damit
auf
eine
Länge
von
100
Metern.
Errichtet
wurde
das
Bad
im
Stile
des
"
Neuen
Bauens"
,
der
kennzeichnend
ist
für
viele
öffentliche
Bauten
der
Weimarer
Republik.
Einfache
Formen
und
schlichte
Ausstattung
auf
der
Basis
von
Beton,
Stahl,
Glas
und
Backstein
prägten
den
Bautrend,
der
durchaus
auch
als
soziales
Programm
verstanden
werden
wollte.
Die
Betonung
von
Sonne,
Licht
und
Luft
sollte
Enge
und
Mief
kaiserzeitlicher
Miethauskasernen
und
Arbeitersiedlungen
kontrastieren,
die
Ästhetik
der
Architektur
über
die
Funktionalität
sich
verwirklichen.
Während
der
Weimarer
Republik
wurde
so
nicht
nur
ein
umfangreiches
Wohnungsprogramm
realisiert,
auch
sogenannte
"
Bauten
der
Gemeinschaft"
standen
auf
der
Agenda
des
kurzlebigen
demokratischen
Staates.
Das
Schwimmbad
als
Freizeiteinrichtung
besetzte
dabei
gewissermaßen
die
Schnittstelle
von
Idealen
des
"
Neuen
Bauens"
und
lebensreformerischen
Vorstellungen:
Als
Hort
der
Hygiene,
der
Bewegung
und
der
Erholung
trug
das
Schwimmbad
zur
Gesundheitsvorsorge
bei
und
fungierte
als
Gegenpol
zur
einseitigen
körperlichen
Arbeitsauslastung.
Innerhalb
von
nur
drei
Monaten
wurde
das
Moskaubad
1926
auf
Betreiben
der
Stadt
errichtet,
rund
120
Arbeitslose
realisierten
das
Projekt
im
Rahmen
einer
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Neben
dem
großen
Sportbecken
verfügte
das
Bad
bei
seiner
Eröffnung
über
ein
Frauen-
und
Familienbecken
sowie
über
ein
"
Licht-
und
Luftbad"
:
Gemeint
ist
damit
die
Liegewiese
jenseits
der
Sitztribüne.
Schon
1933
erfolgte
die
Umbenennung
in
"
Neustädter
Freibad"
,
1997
dann
die
Rückbesinnung
aufs
"
Moskau"
.
Stilistisch
prägt
die
Entstehungszeit
das
Bad
bis
heute:
Charakteristisches
Kernstück
des
Bades
ist
die
Sitztribüne,
deren
Enden
jeweils
von
zwei
pagodenartigen
Türmchen
geziert
werden.
Die
Anfang
der
90er-
Jahre
aufwendig
renovierte
Tribüne
steht
längst
unter
Denkmalschutz
und
gibt
bis
heute
den
Ton
im
Ensemble
vor:
Nachträglich
errichtete
Bebauung
wie
das
neue
Bademeisterhäuschen
integriert
sich
in
das
historische
Antlitz
des
Bades,
dessen
wechselvolle
Geschichte
vor
allem
Becken
und
Sprungtürme
dokumentieren:
Der
in
den
20er-
und
30er-
Jahren
ungeheuer
populäre
Zehn-
Meter-
Sprungturm
wurde
im
Jahre
1944
durch
einen
Bombentreffer
zerstört,
sein
1954
errichteter
Nachfolger
schließlich
während
der
großen
Renovierungen
1996/
97
durch
einen
Drei-
Meter-
Turm
ersetzt.
Das
einstige
Hundert-
Meter-
Becken
ist
längst
geteilt
–
um
olympischen
Normen
zu
entsprechen
und
das
moderne
Bäderkonzept
der
Stadt
umzusetzen:
Um
mehr
Spaß-
und
Freizeitangebote
zu
schaffen,
wurden
beispielsweise
eine
Regengrotte
und
eine
Riesenrutsche
installiert.
Ursprünglich
reines
Freibad,
verfügt
das
Moskau
seit
1998
auch
über
eine
Kleinschwimmhalle,
mit
der
die
Schließung
des
Hallenbades
am
Pottgraben
kompensiert
werden
sollte.
Metropolencharakter
Bildtext:
Fast
90
Jahre
alt:
Das
Moskaubad
in
der
Wüste.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Markus Poelking