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1.
Erscheinungsdatum:
30.07.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
neues
Bäderkonzept
der
Stadt
Osnabrück
gab
dem
Freibad
Wellmannsbrücke
keine
Zukunft.
Anliegende
Gewerbebetriebe
waren
zudem
an
dem
Freibadgelände
interessiert.
-
Historische
Anmerkungen
zur
damaligen
"
Flussbadeanstalt
in
der
Hase"
.
Überschrift:
Arbeitsplätze kontra Badevergnügen
Zwischenüberschrift:
Von 1912 bis 1997 war die Wellmannsbrücke eine öffentliche Badeanstalt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Viele
Bewohner
von
Schinkel,
Fledder,
Voxtrup
und
Gretesch
haben
angenehme
Erinnerungen
an
das
Freibad
Wellmannsbrücke.
Leider
sind
es
nur
Erinnerungen,
denn
1997
wurde
endgültig
der
Stöpsel
gezogen.
Zwei
benachbarte
Gewerbebetriebe
benötigten
das
Gelände
für
existenzsichernde
Erweiterungen.
Doch
schon
zuvor
hatte
die
Stadt
in
ihrem
neuen
Bäderkonzept
die
Wellmannsbrücke
fallen
lassen.
Damit
ging
die
85
Jahre
währende
Geschichte
des
Bades
zu
Ende.
So
idyllisch
und
naturbelassen
in
die
Haseauen
gebettet
wie
auf
der
historischen
Ansichtskarte
war
sie
allerdings
schon
die
letzten
30
Jahre
nicht
mehr.
Das
Gewerbegebiet
Fledder
schob
sich
immer
weiter
auf
das
Bad
zu,
und
vor
allen
Dingen
sorgte
ab
1967
die
in
nur
60
Meter
Abstand
vorbeiführende
Ostumgehung
im
Zuge
der
B
51
(heute
A
33)
für
eine
ständige
Geräuschkulisse.
Daran
war
im
April
1911
noch
nicht
zu
denken,
als
die
damals
selbstständige
Gemeinde
Schinkel
den
Beschluss
fasste,
eine
Flussbadeanstalt
in
der
Hase
anzulegen,
auf
dem
Land
des
Hofbesitzers
Wellmann
an
der
sogenannten
Wellmannsbrücke
über
die
Hase.
"
Die
Errichtung
der
Badeanstalt,
welche
auch
von
den
Auswärtigen
benutzt
werden
dürfte,
entspricht
einem
dringenden
Bedürfnis.
Das
nächste
Flußbad
ist
die
städtische
Badeanstalt
in
der
Nette
bei
der
Hastermühle.
Dasselbe
liegt
aber
für
die
Mehrzahl
der
hiesigen
Ortseingesessenen
zu
weit
entfernt"
,
schrieb
damals
die
Vorgängerin
dieser
Zeitung.
Am
23.
Juli
1912
wurde
das
Flussbad
schließlich
eröffnet.
"
Es
ist
ein
schöner
Weg
dorthin
angelegt
worden"
,
hieß
es
in
der
Zeitung,
"
von
der
Eisenbahnstation
Lüstringen
ist
die
Anstalt
etwa
vier
bis
fünf
Minuten
entfernt.
Die
Badepreise
sind
mäßig
gehalten.
Beim
angestellten
Badewärter
sind
kleine
Erfrischungen
(kein
Alkohol)
zu
haben.
Die
Badeanstalt
schließt
unmittelbar
an
ein
kleines
Wäldchen
an
und
liegt
mitten
in
üppig
grünenden
Wiesen,
in
denen
nach
dem
Wasserbade
noch
ein
Sonnen-
oder
Lichtluftbad
genommen
werden
kann."
Die
Badefreuden
verliefen
in
der
Folgezeit
nicht
immer
ungetrübt,
da
die
Qualität
des
Hasewassers
stark
schwankte.
Grund
genug
für
die
Bürger
aus
Schinkel,
nach
einem
künstlichen
Freibad
zu
rufen
–
so
wie
es
1926
gerade
mit
dem
großen
Moskaubad
in
der
Wüste
errichtet
wurde.
1927
passierten
die
Neubaupläne
die
städtischen
Kollegien
zustimmend.
Noch
im
gleichen
Jahr
begannen
die
Arbeiten
auf
einem
ein
Hektar
großen
Grundstück
neben
der
Hase,
das
die
Stadt
auf
99
Jahre
vom
Bauern
Wellmann
gepachtet
hatte.
Die
alte
Flussbadeanstalt
wurde
zeitgleich
mit
Eröffnung
des
neuen
Bades
aufgegeben.
Viele
Jahrzehnte
lang
verlief
der
Badespaß
relativ
ungestört.
Anfang
der
1990er-
Jahre
wurden
die
Weichen
jedoch
gegen
die
Wellmannsbrücke
gestellt.
Die
Stadt
sah
eine
Lawine
von
Sanierungsnotwendigkeiten
in
den
sieben
öffentlichen
Bädern
auf
sich
zurollen.
Gleichzeitig
hatten
sich
die
Nutzungsgewohnheiten
verändert.
Der
sportliche
Aspekt
dominierte
nicht
mehr,
zunehmend
waren
Freizeit,
Spaß
und
Wellness
angesagt.
Als
Antwort
stellte
die
Stadt
ein
neues
Bäderkonzept
vor.
Es
sah
eine
Konzentration
der
Investitionsmittel
auf
Moskaubad,
Nettebad
und
Schinkelbad
vor.
Pottgrabenbad,
Niedersachsenbad,
Hallenbad
Lüstringen
und
die
Wellmannsbrücke
zogen
den
Kürzeren.
Eine
Gnadenfrist
bekam
das
Freibad
noch
eingeräumt.
Gastronom
Heinz-
Bernhard
Westerkamp
pachtete
die
Einrichtung
bis
2006,
allerdings
mit
jährlicher
Kündigungsfrist.
Westerkamp
versuchte,
mit
Biergarten,
Open-
Air-
Konzerten,
Filmvorführungen
und
einigem
Idealismus
den
ansonsten
kaum
kostendeckenden
Badebetrieb
aufrechtzuerhalten.
Doch
schon
nach
einem
Jahr
ereilte
ihn
zum
30.
September
1997
die
Kündigung
der
Stadt.
Hintergrund
war
der
Druck,
den
die
benachbarten
Logistikunternehmen
Egerland
und
Meyer
&
Meyer
ausübten.
Sie
machten
der
Stadt
klar,
dass
ihre
weitere
Entwicklung
am
Standort
Osnabrück
davon
abhänge,
ob
sie
das
Freibad
areal
als
Erweiterungsfläche
bekommen
könnten.
Eine
große
Mehrheit
aus
CDU,
SPD
und
FDP
im
Rat
hielt
das
Arbeitsplatz-
und
Gewerbesteuer-
Argument
für
gewichtiger
als
Naturschutzbelange,
die
die
Grünen
und
eine
Bürgerinitiative
mit
3260
Unterschriften
als
vorrangig
einstuften.
Eine
Groß-
Demo
im
Mai
1998
mit
600
Bürgern,
die
"
Wir
wollen
Wellmann"
skandierten
und
mit
einer
Menschenkette
die
sofortige
Wiedereröffnung
des
Freibades
forderten,
änderte
nichts
daran,
dass
der
Rat
den
Weg
für
die
Gewerbebetriebe
frei
machte.
Anfang
1999
weihte
Egerland
seine
fünfgeschossige
"
Park-
Palette"
mit
2200
Stellplätzen
ein.
Egerland
nimmt
dort
große
Mengen
an
Automobilen
vieler
europäischer
Hersteller
auf,
darunter
Volkswagen
Osnabrück
(und
zuvor
Karmann)
,
und
verteilt
sie
von
hier
aus
auf
die
nordwestdeutschen
Autohäuser.
Pro
Tag
treffen
bis
zu
1200
Neufahrzeuge
ein,
davon
die
meisten
mit
der
Bahn.
Egerland
übernimmt
in
der
Vertriebskette
auch
das
Entwachsen,
Waschen,
Sonderausrüstungen,
die
Qualitätskontrolle
und
eventuelle
Nachbesserungen.
Bildtext:
Nur
die
Hase
ist
geblieben
–
die
Luftaufnahme,
die
im
vergangenen
Herbst
entstand,
zeigt
in
gedrehter
Blickrichtung
(jetzt
nach
Osten)
das
fünfgeschossige
Parkhaus
des
Pkw-
Logistikers
Egerland
exakt
an
der
Stelle
der
früheren
Badeanstalt.
Der
Hallenkomplex
rechts
unterhalb
gehört
der
Spedition
Meyer
&
Meyer.
Dahinter
verläuft
horizontal
durchs
Bild
die
Autobahn
33.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Joachim Dierks
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