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1.
Erscheinungsdatum:
07.12.1957
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Umfangreiche
Arbeiten
an
der
Vitischanze
-
eventuell
sollen
Grünstreifen
zwischen
Bürgersteig
und
Barenturm
angelegt
werden.
Überschrift:
Vitischanze in der Zange des Verkehrs
Artikel:
Originaltext:
Vitischanze
in
der
Zange
des
Verkehrs
Die
Schanze
aus
dem
Jahre
1572
bleibt
erhalten
-
Die
Stützmauer
an
der
Hase
wird
neu
errichtet
-
3
Meter
Grünstreifen
zwischen
Bürgersteig
und
Barenturm
Wenn
gebuddelt
wird,
bleiben
die
Leute
stehen
und
schauen
zu.
Das
ist
seit
jeher
in
Osnabrück
so
gewesen.
Aber
noch
nie
haben
Umbauarbeiten
in
der
Stadt
so
viele
Menschen
zum
Stehenbleiben
und
-
zum
Diskutieren
veranlaßt,
wie
augenblicklich
die
an
der
Vitischanze.
In
überraschender
Weise
zeigt
sich
hier,
wie
tief
doch
dies
altersgraue
Befestigungswerk
sowohl
als
Anlage
wie
als
stadtgeschichtlicher
Zeuge
in
den
Menschen
der
Stadt
verwurzelt
und
wie
umstritten
dementsprechend
die
hier
im
Gange
befindlichen
Umgestaltungsarbeiten
sind,
die
für
den
Verkehr
Raum
schaffen
sollen.
Bei
den
vielfachen
Gesprächen,
die
einander
sonst
völlig
fremde
Menschen
im
gemeinsamen
Interesse
an
der
Erhaltung
der
Vitischanze
Tag
für
Tag
führen,
taucht
immer
wieder
die
Kernfrage
auf:
"
Gewiß
muß
für
den
Verkehr
etwas
getan
werden
.....
Aber
darf
man
seinetwegen
selbst
ein
so
wertvolles
und
unersetzliches
Kulturdenkmal
wie
die
Vitischanze,
die
doch
ein
Wahrzeichen
der
Stadt
ist,
einfach
beschneiden
und
in
seiner
bisherigen
Schanzengestalt
quasi
einebnen,
wie
es
doch
im
Augenblick
den
Anschein
hat?
"
Damit
trifft
die
Bürgerschaft
von
sich
aus
die
wesentliche
Kernfrage
des
Problems
der
Verkehrserneuerung.
In
der
nachstehenden
Darstellung
nimmt
die
Stadtverwaltung
zu
dieser
Frage
Stellung
und
gibt
nähere
Auskunft
über
die
künftige
Gestaltung
der
Vitischanze
und
über
die
vorbereitenden
Überlegungen,
die
zu
dieser
Planung
geführt
haben.
Die
Stadtverwaltung
teilt
mit:
"
Im
Zuge
der
Verwirklichung
des
unter
wissenschaftlichen
Gesichtspunkten
aufgestellten
Verkehrsplanes
von
Professor
Dr.
Schlums
wird
nunmehr,
nachdem
sich
der
Bau-
,
der
Verkehrs-
und
der
Kulturausschuß
damit
befaßt
und
der
Rat
der
Stadt
den
Beschluß
gefaßt
hat,
den
Platz
am
Hasetor
vom
Städtischen
Tiefbauamt
in
einem
1.
Bauabschnitt
umgestaltet.
Bei
diesen
Baumaßnahmen
wird
trotz
sorgfältigster
Überlegungen
die
Bastion
der
Vitischanze
einer
Veränderung
unterzogen
werden
müssen.
Am
2.
Dezember
1957
war
aus
diesem
Grunde
eine
Ortsbesichtigung
angesetzt,
an
der
auch
die
zuständigen
Stellen
der
Denkmalspflege
teilnahmen.
Bei
den
vorsichtig
in
Angriff
genommenen
Arbeiten
wurden
bereits
die
Befestigungsgürtel
aus
den
Jahren
1635
und
1572,
die
unter
dem
Erdreich
lagen,
freigelegt.
Im
Jahre
1938
errichtete
man,
wie
den
älteren
Osnabrückern
bekannt
ist,
in
Anlehnung
an
die
Befestigung
von
1635
die
uns
bekannte
neue
Mauer.
Durch
die
sehr
dringend
notwendigen
Verkehrsverbesserungen
wird
die
Beseitigung
dieser
neuen
Mauer
notwendig.
Die
Überlegungen
an
Ort
und
Stelle
ergaben
nun
die
Richtlinien
für
die
weiteren
Arbeiten.
Danach
wird
im
Zuge
der
erforderlichen
Erbreiterung
der
Straße
und
der
Zurückverlegung
des
Gehweges
in
Richtung
Vitischanze
die
Befestigung
aus
dem
Jahre
1572,
also
die
wertvollere
Bastion
der
Vitischanze,
verwendet
und
dem
Beschauer
wieder
sichtbar
gemacht.
Es
ist
sehr
beruhigend,
daß
die
erforderlichen
Verkehrsverbesserungen
die
alte
Bastion
der
Vitischanze
nicht
vernichten,
sondern
vielmehr
durch
Beseitigung
der
neuen
Mauer
wieder
ans
Tageslicht
bringen
werden.
Die
Befestigung
von
1572
paßt
in
die
verkehrlichen
Erfordernisse
der
Neuzeit.
Ferner
wird
bei
der
Durchführung
der
Arbeiten
der
mit
einem
Gewölbe
überdeckte
Wehrgang
längs
der
Hase,
der,
ehemals
über
die
alte
Brücke
führend,
die
Vitischanze
erreichte,
belassen
und
die
sehr
stark
beschädigte
Stützmauer,
die
im
Hasebett
begründet
ist,
restauriert,
was
für
die
gesamte
Anlage
eine
große
Verbesserung
bedeutet.
Die
Schießscharten
in
der
Stützmauer
werden
ebenfalls
wiederhergestellt.
Die
im
Laufe
der
Zeit
eingefügten
Kunststeine
werden
dabei
beseitigt
und
durch
Natursteine
ersetzt.
Der
erwähnte
Wehrgang
wurde
durch
das
Höherziehen
des
mittleren
Brückenbogens
unterbrochen,
so
daß
die
Verbindung
mit
der
Vitischanze
leider
nicht
wiederherzustellen
ist.
Die
Erbreiterung
der
Brücke
über
die
Hase
im
Zuge
des
Walles
wird
so
vorgenommen,
daß
zwischen
Bürgersteig
unbd
dem
alten
Barenturm
ein
Grünstreifen
von
ca.
3
Metern
verbleibt.
Die
Böschung,
die
den
alten
Wehrturm
aus
dem
Hasebett
herauswachsen
läßt,
bleibt
bestehen.
In
der
untenstehenden
Skizze
sind
diese
Überlegungen
zeichnerisch
wiedergegeben.
Die
erforderlichen
Maßnahmen
für
die
Verkehrsverbesserungen
am
Hasetor
wurden
außer
mit
den
zuständigen
Ausschüssen
des
Rates
auch
an
Hand
der
Pläne
mit
dem
kulturellen
Arbeitskreis
unter
dem
Vorsitz
von
Staatsarchivdirektor
Dr.
Wrede
eingehend
besprochen.
Sie
fanden
auch
die
Zustimmung
des
Arbeitskreises.
Von
denkmalspflegerischer
Seite
kann
gesagt
werden,
daß
die
notwendigen
Verkehrsverbesserungen
Zeugen
der
Vergangenheit
wieder
in
das
rechte
Licht
stellen.
Wir
haben
die
Erwartung,
daß
die
Vitischanze
mit
ihrem
Vorgelände
nach
Beendigung
der
Arbeiten
ein
Anziehungspunkt
für
die
Osnabrücker
Bevölkerung
sein
wird,
aber
nicht
weniger
auch
für
die
Fremden,
die
unsere
schöne
Stadt
besuchen.
Bedauerlich
ist,
daß
trotz
eifrigster
Bemühungen
der
Bürgerschaft
und
des
Rates
der
Stadt
noch
keine
Mittel
und
Wege
gefunden
werden,
auch
die
Gebäude
der
Vitischanze
wiederherzustellen.
Im
Zuge
der
Verkehrsverbesserungen
und
mit
Rücksicht
auf
die
Feierlichkeiten
am
Lyra-
Denkmal,
der
eine
große
Anzahl
der
Osnabrücker
Bevölkerung
beiwohnt,
muß
das
Lyra-
Denkmal
abgetragen
werden.
In
Verbindung
mit
den
Ausschüssen
des
Rates
und
nach
eingehender
Fühlungsnahme
mit
zuständigen
Herren
und
dem
kulturellen
Arbeitskreis
wird
das
Lyra-
Denkmal
im
Rasenteppich
am
Fuße
des
Herrenteichswalls
wiedererrichtet.
Den
Hintergrund
des
Denkmals
wird
am
neuen
Standplatz
der
......
Aufklärung
nach
vollendeter
Tatsache
Es
erscheint
im
Hinblick
auf
die
geplanten
weiteren
Angriffe
auf
die
geschichtlich
gewachsene
Gestalt
der
Stadt
notwendig,
auf
den
"
freundlichen"
Charakter
dieser
Darstellung
hinzuweisen,
der
die
Freilegung
der
Befestigung
von
1572
besonders
herausstellt,
während
der
Verlust
des
bisherigen
schönen
Gesamtbildes
der
Vitischanze
geflissentlich
übergangen
wird.
Es
ist
immerhin
nicht
wenig,
was
man
dem
Verkehr
opfert:
Ein
Streifen
bis
zu
7
Meter
Breite
wird
der
Straße
zugeschlagen!
Für
die
Bürgerschaft
ist
jedoch
im
Blick
auf
zukünftige
Fälle
noch
wesentlicher,
daß
man
den
richtigen
Weg
in
"
umgekehrter"
Reihenfolge
gegangen
ist:
Die
Öffentlichkeit
erfuhr
von
der
Verkehrsplanung
am
Hasetor
erst
nach
einer
Pressebesprechung,
in
der
im
wesentlichen
die
bautechnischen
Pläne
zur
Verbreiterung
der
Straßen
und
Brücken
bekanntgegeben,
der
Angriff
auf
das
Stadtbild
aber
nur
auf
Fragen
der
Pressevertreter
hin
beschrieben
wurde.
Schon
am
folgenden
Tage
nahmen
die
Arbeiten
mit
der
Umlegung
der
Postkabel
ihren
Anfang
.......
Was
die
"
denkmalspflegerische
Seite"
der
Angelegenheit
betrifft,
so
konnte
sich
unseres
Wissens
der
zuständige
Landeskonservator
in
Hannover
erst
als
"
Bremse"
einschalten,
nachdem
er
auf
die
schon
in
Gange
befindlichen
Abräumungsarbeiten
an
der
Vitischanze
von
privater
Seite
unterrichtet
worden
war.
Man
hatte
ihn
also
nicht
vorher
zugezogen!
Die
Darstellung
der
Verwaltung
aber
gibt
der
Öffentlichkeit
erst
Aufklärung,
während
die
Räumer
schon
dabei
sind,
die
Erdmassen
zu
verschieben
und
sich
ein
Bild
darbietet,
als
hätten
auf
der
Vitischanze
einige
Panzer
gekurvt!
Erst
vollendete
Tatsachen
schaffen
und
dann
der
Bürgerschaft
erklären,
warum
man
es
tut?
Das
ist
der
Weg
in
umgekehrter
Reihenfolge!
Das
ist
ein
Weg,
den
man
in
Zukunft
bei
der
Lösung
ähnlicher
Probleme
nicht
gehen
darf!