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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der Piesberg schrumpft
Zwischenüberschrift:
Ein Drittel der Felsrippe soll verschwinden – Gesteinsabbau noch 18 Jahre – Cemex stellt Plan vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Knabbern am Piesberg: Die Firma Cemex plant die Erweiterung des Steinbruchs. Etwa ein Drittel der Felsrippe wird verschwinden. Peter Graf von Spee sagte voraus, dass der Gesteinsabbau noch " 15 bis 18" Jahre dauern dürfte, kaum länger. 2015 sollen die Pläne für den neuen Abschnitt öffentlich ausliegen.

Geradezu klein wirkt das ältere Windrad neben den drei Riesen, die sich seit 2010 auf dem Piesberg drehen. Die Stadtwerke ließen es stehen, denn in diesem Fall hätte sich ein moderner Ersatz nicht gelohnt. Schon seit Jahren steht so gut wie fest: Der Teil der Felsrippe wird verschwinden. Die Firma Cemex wird ihn in eine tiefe Schlucht verwandeln nach und nach. Das wird mindestens 15 Jahre dauern, vielleicht 18.

An der Ecke in Richtung Fürstenauer Weg und zur Lechtinger Straße hin soll ein geschwungener Streifen von bis zu etwa 30 Meter Breite dem Steinabbau zum Opfer fallen, und der größte Batzen ist etwa ein Drittel der Felsrippe. Der Südwesten des Berges wird verschwinden. Die Fläche ist etwa acht Hektar groß, nach und nach geht es bis zu 70 Meter in die Tiefe. Cemex schätzt das Gewicht des Gesteins auf 10 Millionen Tonnen. Das alles erläuterte Peter Graf von Spee, der bei Cemex für den Piesberg zuständig ist und nun die Bürger zu einer Informationsveranstaltung in das Piesberger Gesellschaftshaus eingeladen hatte.

Dass Proteste kaum etwas bewirken würden, schien den Besuchern klar zu sein. Der Gesteinsabbau genießt Vorrang, und es dürfte kaum etwas gegen eine Genehmigung für Cemex sprechen. Doch wollten die Bürger wissen, was auf sie zukommen wird. Graf von Spee wirkte so, als ob er nicht einmal den Versuch unternehmen wollte, die Auswirkungen des Gesteinsabbaus zu beschönigen: " Ja, wir sind ein Steinbruch. Ja, wir sind zu hören und zu spüren. Ja, wir verursachen Staub." Gleichwohl halte Cemex die Grenzwerte stets ein. Und das Gewerbeaufsichtsamt prüfe alles.

Die Vorbrecheranlage, die bisher im Westen des Steinbruchs steht, soll verschoben werden mehr ins Zentrum des Steinbruchs und weiter in die Tiefe. " Wir stellen ihn unten ins Loch." Wenigstens dieser Plan dürfte zu etwas mehr Ruhe für die Nachbarn führen.

Ob Straßen für Sprengungen gesperrt werden? Nein, antwortete Graf von Spee der Anwohnerin. Nächste Frage: Woher kommen die Risse in Lechtinger Häusern? Anwohner vermuten, dass die Sprengungen dafür verantwortlich sind. Cemex widerspricht. " Wir müssen die Erschütterungen protokollieren." Sie dürften nach Ansicht der Firma wohl kaum Risse verursachen.

Graf von Spee machte auch deutlich, dass er an Erleichterungen für die Anwohner denke. So hatte er vor Jahren eine Art Fußbad für die Lastwagen eingeführt. Seitdem klebt nicht mehr so viel Dreck auf dem Fürstenauer Weg. Ratsvorsitzender Josef Thöle mahnte Cemex, die Interessen des Stadtteils im Blick zu behalten und deren Akteure nicht zu behindern.

Eines Tages wird die Schlucht rekultiviert. Ob auch ein See entstehen wird, wie ihn sich Franz Heidemann wünscht? Ja, kündigte Graf von Spee an, allerdings müsse der flach bleiben, " stiefeltief". Er sei übrigens dankbar für Ideen zur Nachnutzung. Josef Thöle setzt auf möglichst viel Öffentlichkeit. Er hat den Gesteinsabbau für die Tagesordnung des nächsten Bürgerforums im September angemeldet.

Bildtext:
Die Steinschlucht wird größer: Die gelbe Linie markiert den jetzigen Steinbruch. Zwischen der grünen und der roten Begrenzungslinie befindet sich das erweiterte Abbruchgebiet. Links oben verläuft die Lechtinger Straße. Das Gelände befindet sich nördlich des Fürstenauer Weges.

Grafik:
Cemex
Autor:
Jann Weber


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