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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
Hase-Pflege: Bissendorf bittet alle zur Kasse
Zwischenüberschrift:
Neue Satzung – Auch Grundbesitzer mit Kanalanschluss müssen zahlen – Waldbesitzer unzufrieden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bissendorf. Die Hase fließt nicht kostenlos durch die Gemeinde Bissendorf. Gräben, Uferbereiche und Brücken müssen gepflegt werden. Zuständig dafür ist der Unterhaltungsverband 96 Hase-Bever und der führt diese Arbeiten nicht umsonst durch. Die Beiträge legt die Gemeinde auf Grundstückseigentümer um neuerdings auf alle. Waldbesitzer fühlen sich ungerecht behandelt.

Nicht zahlen mussten bislang diejenigen Grundbesitzer, die innerhalb von Siedlungen an die Regenkanalisation angeschlossen sind. Sie müssen künftig im Jahr 24 Euro pro angefangenen Hektar zahlen. Etwa 2200 Grundstückseigentümer betrifft das.

Das wurde auch höchste Zeit, findet Joachim Kellermann von Schele, Vorsitzender der Waldschutzgenossenschaft Schledehausen. " Aber die Privilegierung der Siedlungsbevölkerung über Jahrzehnte wird nicht wettgemacht", kritisiert er das neue Beitragsmodell. " Uns geht es um das Prinzip." Und das findet er ungerecht.

Wenn es regnet, muss das Wasser aus Siedlungen in die Gräben abgeleitet werden im Wald versickert es aber direkt im Boden und werde dabei sogar noch durch die verschiedenen Bodenschichten gefiltert und gespeichert, argumentiert Kellermann von Schele. Die Gewässerunterhaltung bringe den Waldbesitzern also gar nichts, abgesehen von seltenem Starkregen. Im Gegenteil: " Das Wasser wird uns abgegraben, und dafür erhalten wir keine Entschädigung."

Die Größenordnung sei trotz kürzlicher Beitragserhöhung zumindest verkraftbar für die Bissendorfer Waldbesitzer, sagt der Vorsitzende der Waldschutzgenossenschaft. Drei Euro pro Hektar müssen sie jährlich abführen, 2012 waren es noch 2, 55 Euro. Für Acker- und Grünland fallen neun Euro an.

Und warum werden nun auch Grundbesitzer zur Kasse gebeten, die ohnehin schon Beiträge für die Nutzung des Regenwasserkanals zahlen müssen? Jede Kommune, die Mitglied im Unterhaltungsverband ist von der Stadt Osnabrück bis Melle –, kann selbst festlegen, wen sie wie stark zur Kasse bittet. Bissendorf habe die Beiträge anpassen müssen, weil die Forderungen des Unterhaltungsverbandes regelmäßig steigen, erläutern Bürgermeister Guido Halfter und Kämmerer André Middelberg. 163 000 Euro fielen etwa 2013 an und 54 500 Euro waren durch die Beiträge nicht abgedeckt, die Gemeinde musste sie aus Haushaltsmitteln begleichen. Wegen der angespannten Gemeindefinanzen und des Haushaltssicherungskonzepts habe Bissendorf also etwas ändern müssen.

Wer nicht an den Regenkanal angeschlossen ist, kann sich übrigens freuen: Da jetzt ein größerer Kreis zahlen muss, sinkt für diese Grundbesitzer der Beitrag von 27, 50 Euro auf die besagten 24 Euro. Dafür werden nun auch die Straßen des Bundes, Kreises und Landes belangt , für die bislang keine Beiträge anfielen. So würden zusammen mit den Gemeindeflächen 12 000 Euro für öffentlichen Grund zusammenkommen, rechnet Middelberg vor. " Es gibt keinen Grund, bestimmte Flächen auszulassen."

Kellermann von Schele warnt, dass die Gemeinde ihre Satzung wegen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ohnehin bald wieder überarbeiten müsse. " Diese sieht vor, dass die Unterhaltung von Fließgewässern von denen bezahlt wird, die einleiten."

Bildtext:
Träge, doch idyllisch fließt die Hase durch die Gemeinde Bissendorf, so wie hier am Gut Stockum.

Foto:
Gert Westdörp


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