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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Bauruine am See: Schandfleck bleibt vorerst
 
Keine Lösung für Bauruine am Heger Holz
Zwischenüberschrift:
Ausschuss will sich nicht auf Parkplatz festlegen – Investoren sind sauer
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Still ruht der Rubbenbruchsee: Der Hotelrohbau in Osnabrücks Naherholungsgebiet Nummer 1 wird vorerst eine Bauruine bleiben. Investoren stehen bereit, darin Eigentumswohnungen zu schaffen, aber die Politik zögert auch weil Anwohner Druck machen.

Vor fast 15 Jahren sank die damalige Ausflugsgaststätte am Barenteich durch ein Feuer in Schutt und Asche. Im Jahr 2000 begann der Wiederaufbau. Es sollte ein Hotel mit Apartments entstehen, aber das Projekt kam über den Rohbau-Status nicht hinaus, weil die Banken den Geldhahn zudrehten. Seither ruht die Baustelle. Das Objekt gehört einer Erbengemeinschaft, für die Bernd Lingemann aus Rulle spricht. Er will zusammen mit dem Architekten Michael Wandschneider und seinem Geschäftspartner Stefan Winter aus der Roh-Immobilie ein Wohnhaus mit 15 Eigentumswohnungen machen. 1700 Quadratmeter Wohnfläche stünden insgesamt zur Verfügung, die Wohnungen sollen 70 bis 150 Quadratmeter groß sein, einige sind behindertengerecht geplant. Die gesamte Investitionssumme beziffert Lingemann auf 3, 5 bis 4 Millionen Euro.

Die Lage am Rubbenbruchsee ist verfahren, und die Politik findet seit Jahren keinen Ausweg. Die Anwohner vor allem des Birkenweges wehren sich mit Vehemenz gegen alles, was zusätzlichen Verkehr erzeugt. An schönen Wochenenden, wenn halb Osnabrück Naherholung am See sucht, wird die Wohnstraße zur Hauptverkehrsstraße. Geparkte Autos blockieren Einfahrten, der Parksuchverkehr nervt die Bewohner des Stadtteils. Erschwerend kommt hinzu, dass der Eversburger Ballsportverein dort seine Heimspiele austrägt.

Als im Februar der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt mal wieder den Bebauungsplan 599 " Rubbenbruchweg" beriet, schien wieder Bewegung in die Sache zu kommen. Im nicht öffentlichen Teil der Sitzung präsentierte die Verwaltung mehrere Parkplatzvarianten. Die Verwaltung favorisiert den Bau eines Parkplatzes auf einer Bolzplatzfläche neben der Bauruine. Der Platz würde wegen seiner Nähe zum See gewiss akzeptiert, er wäre dennoch weit genug vom Rubbenbruchsee und der historischen Landwehr entfernt, um diese nicht zu beeinträchtigen. Erreichbar wäre der Platz über den Birkenweg oder über den schmalen Rubbenbruchweg, der dazu ausgebaut und an die Wersener Straße angebunden werden müsste.

Die CDU könnte damit leben, aber SPD und Grüne wollen sich damit nicht anfreunden. Sie würden einen Parkplatz direkt an der Wersener Straße bevorzugen. Damit wäre der Verkehrsdruck aus dem Birkenweg genommen. Aber: Besucher müssten gut 400 Meter bis zum Rubbenbruchsee laufen. Die Verwaltung befürchtet, dass der Parkplatz deshalb nicht angenommen würde. SPD und Grüne wollen trotzdem daran festhalten und beauftragten die Verwaltung, die Varianten detaillierter zu prüfen. Damit bleibt der Bebauungsplan in der Warteschleife.

Die Investoren sind ziemlich sauer auf die Stadt. Seit Jahren würden sie vertröstet und vertröstet. Bernd Lingemann kann nicht verstehen, warum sich die Politiker so zieren, Eigentumswohnungen zuzulassen. " Ein Hotel mit Gastronomie, das ja ursprünglich geplant war, hätte doch viel mehr Verkehr erzeugt als die Wohnungen, die wir bauen wollen." Sein Vorschlag: Die Stadt teilt den Bebauungsplan und beschließt einen eigenen nur für die Eigentumswohnungen.

Aber auch das lehnt die Politik ab. " Man muss das Ganze als Einheit betrachten", sagt Ulrich Hus (SPD), denn die Verkehrsfrage könne nicht gelöst werden, wenn nicht auch Klarheit bestehe, ob und wie im Umfeld des Birkenweges weitere Wohnbebauung ermöglicht werden soll. Der Stadt liegen Anfragen von Eigentümern vor, Grundstücke auf der Rückseite des Birkenweges zu bebauen. Jens Meier (Grüne) stellt grundsätzlich infrage, so nah am Rubbenbruchsee eine Verdichtung zuzulassen. Auch müssten Juristen die Frage beantworten, ob das Baurecht nicht längst erloschen ist. In dem Fall wäre es konsequent, die Bauruine abzureißen. " Es ist eine vertrackte Situation", sagt Meier.

Die Investoren hoffen, dass ihnen Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) hilft. Der habe vor seiner Wahl zum Oberbürgermeister versprochen, sich um ihr Anliegen zu kümmern.

Bildtext:
Der Hotelrohbau am Rubbenbruchsee wird offenbar weiterhin eine Bauruine bleiben.

Foto:
Meyer

Osnabrück. Der Hotelrohbau am Rubbenbruchsee wird vorläufig eine Bauruine bleiben. Der Ausschuss für Stadtentwicklung konnte sich nicht einigen, wo ein neuer Parkplatz angelegt werden soll. Der Bebauungsplan, an dem die Verwaltung seit Jahren arbeitet, liegt damit weiter auf Eis. Am Rubbenbruchsee treffen unterschiedliche Interessen aufeinander. Anwohner der Zufahrtstraßen zum See wehren sich gegen zusätzlichen Verkehr, der Eigentümer der Hotelruine will in dem Rohbau 15 Eigentumswohnungen schaffen. Die Politik ringt mit sich: Die Grünen lehnen eine weitere Bebauung am Heger Holz ab, die SPD sucht nach einer Lösung, die möglichst vielen Anliegen gerecht wird, und die CDU könnte sich mit dem Umbau in Eigentumswohnungen anfreunden. Eine schnelle Lösung scheint nicht in Sicht.
Autor:
Wilfried Hinrichs


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