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1.
Erscheinungsdatum:
02.04.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Anmerkungen
zur
Osnabrücker
Stahlindustrie
in
den
50er
Jahren.
Überschrift:
Das industrielle Herz Osnabrücks
Zwischenüberschrift:
In seinen besten Zeiten gab das Schinkeler Stahlwerk 5000 Menschen Arbeit
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Betrachtet
man
das
Stahlwerksgelände
aus
der
Luft
im
Abstand
von
45
Jahren,
so
wird
deutlich,
dass
die
Konversion
des
Industriekomplexes
wie
auch
des
benachbarten
Güterbahnhofs
bislang
weniger
erfolgreich
verlaufen
ist
als
die
Umnutzung
der
Briten-
Kasernen.
Viel
städtebauliches
Brachland
wartet
hier
noch
darauf,
wachgeküsst
zu
werden.
Die
Fotos
zeigen
die
sich
kreuzenden
Bahnlinien
Bremen–Münster
(von
links
Mitte
nach
rechts
unten)
und
Löhne–Rheine
(von
rechts
oben
nach
links
unten)
.
Am
Schnittpunkt
liegt
der
Hauptbahnhof
(unterer
Bildrand)
.
Auf
dem
Stahlwerksgelände
ist
das
Verwaltungsgebäude,
1956
repräsentativ
dem
Bahnhof
gegenübergestellt
und
mit
dem
Schriftzug
"
Klöckner"
versehen,
erhalten
geblieben.
Ebenso
der
Schiffssteven,
der
als
Beispiel
der
Osnabrücker
Schmiedekunst
auf
dem
Rasen
zwischen
Bahn
und
Verwaltung
postiert
war.
Wegen
des
Baus
der
Franz-
Lenz-
Straße
musste
er
da
weg,
wurde
aber
als
ein
Wahrzeichen
Schinkels
auch
auf
Betreiben
der
beiden
Bürgervereine
nicht
verschrottet
und
rückte
dichter
an
das
Bürogebäude
heran.
Die
Lage
des
Werks
am
Eisenbahnkreuz
war
kein
Zufall.
Nach
1850
boomte
der
Eisenbahnbau
und
brauchte
Stahl
ohne
Ende,
sowohl
für
die
Gleise
wie
auch
für
das
rollende
Material.
Waggonräder
und
-
achsen,
Schienen
und
Weichen
konnten
so
auf
kurzem
Weg
an
die
Bahn
übergeben
werden.
Gründungsidee
des
Werks
war,
das
in
den
Hochöfen
der
Georgsmarienhütte
gewonnene
Roheisen
nach
dem
Bessemer-
Verfahren
zu
Stahl
zu
verarbeiten
und
daraus
Produkte
für
die
Eisenbahn
zu
schmieden
oder
zu
gießen.
1868
wurde
das
"
Eisen-
und
Stahlwerk
zu
Osnabrück"
gegründet.
Gleich
nach
dem
Krieg
von
1870/
71
nahm
das
damals
modernste
deutsche
Bessemer-
Werk
mit
drei
Konvertern
und
einer
Jahreskapazität
von
25
000
Tonnen
die
Produktion
auf.
Hammerwerk,
Walzwerk,
Kesselhaus
und
mechanische
Werkstätten
ergänzten
die
Werksanlagen.
Von
Anfang
an
wuchsen
die
Bäume
für
das
Osnabrücker
Stahlwerk
nicht
in
den
Himmel.
Der
Markt
war
heftig
umkämpft,
Krupp
und
Bochumer
Verein
ließen
sich
nicht
gerne
Anteile
von
dem
Kuchen
wegnehmen,
den
sie
fast
monopolartig
beherrschten.
Hinzu
kam
der
technische
Fortschritt:
Ab
1878
gestattete
es
das
Thomasverfahren,
auch
aus
minderwertigem
Eisen
Stahl
herzustellen.
Der
Wettbewerbsvorteil
der
Georgsmarienhütte
in
Gestalt
ihres
phosphorfreien
Roheisens
war
dahin.
Nur
den
zahlreichen
Erfindungen
und
Patenten
des
Stahlwerksdirektors
August
Haarmann
im
Bereich
des
Eisenbahnoberbaus
war
zu
verdanken,
dass
das
Stahlwerk
sich
weiter
am
Markt
behaupten
konnte.
Nach
einer
Hochkonjunkturphase
im
Ersten
Weltkrieg
–
Geschossdreherei,
Geschosspresswerk
und
Gießerei
wurden
ergänzt
–
begannen
danach
wieder
Krisenzeiten.
1923
übernahm
Peter
Klöckner
den
Georgsmarienhüttenverein
und
damit
auch
das
Stahlwerk
Osnabrück.
Erst
nach
1933
entschied
der
Klöckner-
Konzern
unter
dem
Eindruck
der
neuen
politischen
und
wirtschaftlichen
Verhältnisse,
das
in
Teilen
veraltete
Werk
für
60
Millionen
Mark
zu
modernisieren.
Es
entstand
die
Werksstruktur,
die
auch
nach
den
Zerstörungen
des
Zweiten
Weltkriegs
im
Wesentlichen
so
wiederaufgebaut
wurde
und
auf
dem
Foto
von
1969
zu
sehen
ist.
1971
wurde
die
Roheisenerzeugung
im
Ergebnis
der
"
Stahlkrise"
zurückgefahren.
Die
fusionierten
Schmiedewerke
Krupp
Klöckner
(SKK)
waren
der
neue
Hausherr.
Konzentrationsprozesse
innerhalb
der
westdeutschen
Schwerindustrie
führten
dazu,
dass
eine
Abteilung
nach
der
nächsten
schließen
musste.
1989
schließlich
war
der
Ofen
ganz
aus.
Ringwalzwerk,
Hammerwerk,
Weichenbau,
Glüherei
und
Putzerei,
Gießerei,
Kesselhaus
–
insgesamt
zwei
Drittel
des
Betriebsgeländes
wurden
abgeräumt.
Nur
im
hinteren
Teil
blieben
die
Mechanische
Bearbeitung
und
einige
Nebenwerkstätten
erhalten,
die
als
Firma
Magnum
weiterhin
Kaltbearbeitungen
vornimmt.
Seit
1998
gehört
IAG
Magnum
zu
Jürgen
Großmanns
Georgsmarienhütte
Holding.
Der
Stadt
war
an
der
Umwandlung
des
Geländes
in
einen
Gewerbepark
gelegen,
um
die
verloren
gegangenen
Arbeitsplätze
langfristig
zu
ersetzen.
Mittel
für
einen
direkten
Ankauf
des
40
Hektar
großen
Areals
konnte
sie
allerdings
nicht
aufbringen.
So
blieb
ihr
nur
die
Suche
nach
einem
finanzkräftigen
Investor
und
Erschließungspartner.
Der
wurde
1989/
90
mit
der
Doblinger
Industriebau
AG
München
(Dibag)
gefunden.
Die
Hoffnung
der
Stadt,
dass
sich
schnell
neue
Betriebe
auf
der
innenstadtnahen
Fläche
ansiedeln
würden,
ging
jedoch
nicht
auf.
Den
Hauptgrund
dafür
sehen
Stadtplaner
und
Politiker
in
den
Preisvorstellungen
des
Grundstückseigentümers.
Inzwischen
sind
im
Hasepark
Verwaltungsgebäude,
Verbrauchermärkte
und
Autohäuser
entstanden,
aus
einer
früheren
Werkshalle
wurde
die
"
Alex
Skate
Hall"
.
Auch
wenn
Aussicht
besteht,
dass
der
Paketdienstleister
DHL
dort
bald
ein
neues
Paketzentrum
baut
–
auf
dem
ehemaligen
Gelände
des
Schinkeler
Stahlwerks
klaffen
weiterhin
große
Lücken.
Bildtexte:
Das
Stahlwerk
stand
1969
noch
in
voller
Blüte,
und
auch
die
Drehscheiben
des
Ringlokschuppens
(unten
rechts)
rotierten
fleißig.
Die
Flächen
des
Haseparks
füllen
sich
langsam
mit
neuen
Gewerbebauten,
während
der
denkmalgeschützte
Lokschuppen
noch
nicht
so
recht
weiß,
was
einmal
aus
ihm
werden
soll.
Am
unteren
Rand
ist
auf
beiden
Bildern
der
Hauptbahnhof
zu
erkennen.
Fotos:
Sammlung
Dietmar
Koch/
Gert
Westdörp
Autor:
Joachim Dierks