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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Leserbrief.
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der Westerberg kein Platz für Spekulanten!

Ein Leser fordert vom Rat die Erhaltung der Schönheit des Westerberggebietes

Ein Leser schreibt:

" Die Ausführungen des Herrn Dr. Hugle in der Sonnabendausgabe des OT zum Erwerb des Muesenburgschen Grundbesitzes auf dem Westerberg durch die Stadt Osnabrück kann ich voll und ganz unterstützen. Unser aller Wunsch geht dahin, daß die Stadt Osnabrück bei allen Unternehmungen, die in Zukunft eine Veränderung des wunderbaren Westerberggeländes mit sich bringen könnten, sich ihrer hohen Verantwortung jederzeit bewußt sein möge, die sie mit dem Kauf der Ländereien übernommen hat. Unsere Hoffnung ist, daß der Westerberg seine jetzige Gestalt als einzigartiges Erholungsgebiet der Bevölkerung behält und nicht ein Bautummelfeld spekulativer Geldleute wird.
Wir wissen nur zu gut, daß es heute schon viele Leute gibt, denen kein Preis zu hoch wäre, ein Stück nach dem anderen von dem herrlichen Gelände zu kaufen. Die Stadt könnte ein Geschäft machen wie nie zuvor. Ist aber letzten Endes nur das Geld entscheidend in dieser an sich schon sehr betrüblichen Zeit? Gilt es hier nicht, für die Zukunft ein Eiland zu erhalten, das schon seit ewigen Zeiten ein Kraftquell für die ganze Bevölkerung gewesen ist und selbst den Herren im Dritten Reich noch heilig war?
Sollte es gerade dieser gemeinhin als christlich bezeichneten Zeit vorbehalten bleiben, etwas zu zerstören, was durch nichts mehr ersetzt werden könnte?
Vor zwanzig Jahren faßte man den wunderbaren Plan, aus dem Westerberg ein einzig darstehendes Erholungsgelände mit Parkanlagen zu machen, in welches das nahe Hegerholz als natürlicher Wald einbezogen werden sollte. Man ging mit den Plänen noch weiter und wollte das anschließende Rubbenbruch zu einem See ausgestalten. Als im Jahre 1926 die Westerbergsiedlung (Beethoven-/ Schubertstraße) erbaut wurde, mußte im Auftrage der damaligen Stadtverwaltung in Höhe der jetzigen Beethovenstraße erst eine riesige Bretterwand erstellt werden, die genauso hoch gebaut wurde wie die künftigen Häuser gebaut werden sollten. Danach gingen die Stadtväter von damals auf die Kuppe des Westerberges und beobachteten, ob nicht durch die künftige Häuserreihe der herrliche Blick auf die wunderbare Landschaft zu ihren Füßen genommen würde. Erst als man feststellte, daß der umfassende Blick von hier oben in der gewohnten Schönheit erhalten blieb, ging man ans Bauen.
Sie waren sich der Verantwortung des hohen Erbes der Vergangenheit bewußt, um die es hier ging. Jeder, der mit ganzem Herzen an unserer alten Stadt Osnabrück hängt, muß sich dafür einsetzen, daß der Westerberg für die Bevölkerung erhalten bleibt und nicht für einige wenige Geldleute, die in der jetzigen Zeit große Geschäfte machen und das Geld unterbringen möchten.
Wenn schon gebaut werden muß, kann man an der tieferen Nordseite noch genug Baugelände bereitstellen. Der obere Teil des Westerberges, und vor allem die Südseite, muß unter allen Umständen erhalten bleiben. Die Bevölkerung verlangt mit Recht, daß sie dauernd auf dem laufenden gehalten wird, wenn irgendwelche Veränderungen auf dem Westerberg vor sich gehen, und nicht plötzlich die Betonmischmaschinen an allen Ecken und Kanten stehen und fertige Tatsachen geschaffen sind.
Letzten Endes haben wir ja auch noch eine Verpflichtung für die Nachwelt und leben nicht für uns allein."
Ein besorgter Einwohner


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