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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Alter Bischofshof im Fundament
Zwischenüberschrift:
Carolinum präsentiert Zeugnisse aus dem Mittelalter am Karlstag
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Während der Grabungsarbeiten auf dem Gelände der alten Sporthalle des Carolinums trieb Schulleiter Helmut Brandebusemeyer vor allem ein Gedanke um: " Hoffentlich werden die Funde der Archäologen nicht so spektakulär sein, dass sie den Neubau des Sporttrakts verzögern."

Dazu kam es nicht, dennoch förderten die Altertumsforscher in der achtmonatigen Grabungsphase von September 2012 bis Anfang Mai 2013 erstaunliche Zeugnisse aus mittelalterlicher Zeit zutage. Die beiden Projektleiterinnen Ellinor Fischer und Sara Snowadsky von der Stadt- und Kreisarchäologie berichteten anlässlich des Karlstages am Carolinum von ihren Forschungsergebnissen.

Ihre Hoffnung war es, auf die Grundmauern des ehemaligen Bischofshofs zu stoßen, der auf dem Gelände vermutet wurde. Von der Bistumsgründung im Jahr 800 bis etwa 1300 sollen die Osnabrücker Bischöfe dort gewohnt haben, bis Bischof Konrad von Rietberg (1270– 1297) auf den Martinshof umzog und die Ländereien um den Dom herum verkaufte.

Aufgrund der Beschaffenheit des Geländes, das in karolingischer Zeit noch sumpfig war und häufig von der Hase überschwemmt wurde, vermuteten die Forscherinnen den Hof in direkter Nähe des Altbaus des Gymnasiums. Direkt vor dem heutigen Lehrerzimmer begannen sie, Schicht um Schicht Erde abzutragen. Doch zum Vorschein kamen nur die Grundmauern eines kleineren Hauses, das zu damaliger Zeit wohl als Wirtschaftsgebäude diente, vermutete Fischer.

Eine Statikuntersuchung des Altbau-Fundaments förderte allerdings eine Überraschung zutage: Tief im Gestein stieß der Grabungsbohrer nämlich auf ein andersartiges, grünliches Gestein, das dem der Domtürme ähnelt.

Kein Abriss der Schule

" Wir vermuten, dass dieses hochwertige und besonders feste Baumaterial nur auf den Bischofshof hinweisen kann", erklärte Snowadsky. Diese Vermutung ließe sich aber letztlich nicht beweisen, da dafür ein Abriss des Schulgebäudes nötig wäre. Aber auch die " Nachmieter des Bischofs" lieferten den Forscherinnen noch zahlreiche archäologische Puzzleteile. Keramikscherben, Buchschließen und sogar einen Lederschuh aus dem Jahr 1570 fanden sie in den mittelalterlichen Abfallgruben am Ufer der Hase.

Der Hellingsturm und ein Stück der alten Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert kamen nach dem Abriss der alten Sporthalle ebenfalls wieder zum Vorschein. Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler ergänzte im Anschluss an den Vortrag der beiden Archäologinnen, dass ein Teil der alten Stadtmauer zukünftig mit einer Glasplatte abgedeckt werden soll. " Außerdem bemühen wir uns darum, dass der Hellingsturm für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird."

Bildtext:
Karlstag am Carolinum: Die Archäologinnen Ellinor Fischer und Sara Snowadsky berichteten von den Grabungsarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Sporthalle.

Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Regine Bruns


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