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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Dieselbus ein Auslaufmodell?
Zwischenüberschrift:
Nach dem Kreistag votiert auch der Rat einstimmig für den Nachverkehrsplan
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wer auf Millionenzuschüsse aus Berlin oder Hannover hofft, braucht einstimmige Beschlüsse. Diese erste Hürde hat der Nahverkehrsplan für Stadt und Landkreis Osnabrück jetzt genommen. Nach dem Kreistag votierte auch der Stadtrat geschlossen für das 200-seitige Konzept. Auf eine erneute Diskussion wurde verzichtet.
Der Nahverkehrsplan soll die Marschrichtung für den öffentlichen Nahverkehr bis zum Jahr 2018 vorgeben. Sein Ziel ist es, mehr Autofahrer zum Umsteigen auf Bus und Schiene zu bewegen. Busbeschleunigung und vernetzte Mobilität sollen seine Attraktivität erhöhen, die Schiene wird als Rückgrat des Regionalverkehrs angesehen. Bessere Serviceangebote und Gemeinschaftstarife, auch mit dem Bahnverkehr, sollen Schwellen abbauen, die potenzielle Kunden bislang abschrecken.
Anders als seine Vorgänger von 1996 und 2004 stellt der neue Nahverkehrsplan die Weichen für einen Systemwechsel in Osnabrück. Der Dieselbus, bis heute die tragende Säule des öffentlichen Personentransports, würde damit im Stadtverkehr zum auslaufenden Modell. Steigende Dieselpreise und immer teurere Investitionen in neue Umweltstandards lassen die Stadtwerke auf Elektromobilität setzen.
Der Strom für die E-Motoren soll abwechselnd aus der Oberleitung und aus der eingebauten Batterie kommen. Von dieser Kombination versprechen sich die Strategen von der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (Planos), dass über den Straßen der Innenstadt keine Fahrdrähte installiert werden müssen.
94 Millionen Euro hat das Gutachterbüro Lindschulte und Kloppe für das kombinierte System veranschlagt, Kritiker rechnen mit weitaus höheren Investitionen. Planos-Geschäftsführer Martin Meyer-Luu räumt ein, dass der Neustart nur gelingen könne, wenn sich das Land Niedersachsen auf eine großzügige Förderung einlasse. Er ist zuversichtlich, dass es gelingt, die Landesregierung für die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs in Osnabrück zu gewinnen.
Kein Plan B
Kritiker aus verschiedenen Verkehrsinitiativen halten das für unwahrscheinlich. Sie hatten sich für den Aufbau eines innerstädtischen Schienensystems ausgesprochen. Nur Stadtbahn und Straßenbahn, so ihre Überzeugung, könnten deutlich mehr Autofahrer veranlassen, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Dabei werden die Kosten für ein Straßenbahnsystem auf fast 400 Millionen Euro geschätzt.
Der Druck der Initiativen hat immerhin dazu geführt, dass in den vergangenen Wochen noch einige Änderungen in den Nahverkehrsplan eingeflossen sind. Elektrobusse sollen der erste Schritt sein, Schienensysteme werden als sinnvolle Ergänzung für die Zukunft ausdrücklich genannt.
Offen bleibt, wie die Nahverkehrsplaner ihre Ziele erreichen wollen, falls die erhoffte Förderung aus Hannover ausbleiben sollte. In den Diskussionen mit Bürgern und Politikern war gelegentlich vom Hybridbus die Rede, einer Kombination von Dieselmotor und Batterieantrieb. Aber im Nahverkehrsplan findet sich nirgendwo ein Hinweis auf einen Plan B.

Bildtext:
Abschied vom Dieselbus? Dafür ist es noch zu früh. Aber der Rat hat dem Nahverkehrsplan jetzt zugestimmt.

Nah dran am Straßenbahngefühl: Der längste Bus der Welt ist 30, 5 Meter lang und fährt mit dieselelektrischem Hybridantrieb. " Auto-Tram" nennt sich dieses Modell.

Foto:
Göppel
Autor:
rll


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