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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Abenteuer mit schlechtem Ausgang
Zwischenüberschrift:
Zum Artikel "Ökostrom setzt Stadtwerke unter Druck – Stromerzeugung aus Kohle und Gas ist ein Verlustgeschäft" (Ausgabe vom 12. Oktober).
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Jetzt ist genau das passiert, was die Osnabrücker Klimaallianz den Stadtwerken Osnabrück (SWO) schon vor sechs Jahren prophezeit hat: Abgesehen von der fatalen klimapolitischen Entscheidung, in fossile Stromerzeugung statt in erneuerbare Energien zu investieren, würden die Stadtwerke auch mit den damals geplanten zwei Kohlekraftwerken in ein wirtschaftliches Abenteuer schlittern.
Jetzt geht es nur noch um das Kohlekraftwerk in Lünen, weil aus den Plänen für Krefeld-Uerdingen Gott sei Dank nichts geworden ist […]. Der wichtigste Grund für die wirtschaftliche Fehlplanung der Stadtwerke wird in dem Artikel gar nicht mehr erwähnt obwohl der Stadtwerkesprecher dies freimütig vor einigen Monaten eingeräumt hatte: Die SWO (und der Trianel-Verbund) hatten sich zu sehr auf einen funktionierenden Handel mit Verschmutzungsrechten, sprich: CO 2 - Zertifikaten, verlassen. Sie hatten auf hohe Preise für CO 2 gesetzt. Dies hätte dazu geführt, dass die alten Kohlekraftwerke mit ihren hohen Emissionen zu teuer geworden wären und freiwillig von den Betreibern stillgelegt werden würden. Dann hätten die Stadtwerke mit ihren neuen Kohlekraftwerken einen ausreichenden Marktvorteil.
Jetzt kam es anders als gedacht: Weil viel zu viele CO 2 - Zertifikate verschenkt wurden und besonders viele an die dreckigsten fossilen Kraftwerke, ist der Preis für eine Tonne CO 2 in den Keller gefallen. Das heißt, moderne Kohlekraftwerke mit höherem Wirkungsgrad haben überhaupt keinen Vorteil am Markt und die alten, bereits abgeschriebenen Dreckschleudern werden natürlich weiterbetrieben.
Die zweite Sache, die falsch eingeschätzt wurde, ist die schnellere Zunahme des , Erneuerbare-Energie-Stroms′. Eigentlich ein Grund zur Freude, aber natürlich dumm, wenn man selber Kohlestrom verkaufen will, und das am liebsten rund um die Uhr, damit das Kraftwerk optimal ausgelastet ist und möglichst bald die hohe Investition abgeschrieben ist. Dies wird jetzt wohl nicht mehr möglich sein, denn der Kohlestrom wird nur noch für wenige Stunden am Tag oder vielleicht bald nur noch an manchen Tagen im Jahr benötigt.
Dazu kommt, dass auch ein modernes Kohlekraftwerk träge ist und nicht mal eben innerhalb von 15 Minuten seine Leistung hochfahren kann. Das können nur Gaskraftwerke, und darum sind nur diese zurzeit noch vernünftige Ergänzungen für die Stromerzeugung aus Wind und Sonne […]."

Bildtext:
Das neue Kohlekraftwerk in Lünen, an dem auch die Stadtwerke Osnabrück finanziell beteiligt sind, läuft derzeit noch im Probebetrieb.

Foto:
Imago
Autor:
Kerstin Rademacher


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