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1.
Erscheinungsdatum:
31.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Anmerkungen
über
Entscheidungen
der
städtischen
Kollegien.
Weitere
Einzelheiten
Überschrift:
Gaslampen waren billiger als Strom
Zwischenüberschrift:
Rat diskutierte über Beleuchtung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Alle
zwei
Jahre
hielten
die
hannoverschen
Lehrer
ihre
große
Generalversammlung
ab.
Zuletzt
war
Osnabrück
1879
an
der
Reihe
gewesen.
Im
Oktober
1913
bereitete
die
Hasestadt
erneut
den
Lehrern
aller
Schulformen
in
der
Provinz
Hannover
einen
großen
Empfang.
Zum
Rahmenprogramm
gehörten
eine
Festaufführung
der
Oper
"
Undine"
im
Stadttheater
und
ein
Kommersabend
"
in
den
dichtgefüllten
Sälen"
der
Stadthalle.
Das
Osnabrücker
Tageblatt
lobte
das
geistreiche
Begrüßungsgedicht
und
die
geschmackvollen
Musikvorträge,
besonders
das
Singspiel
"
Am
Wörthersee"
.
Auch
das
"
Blitzkeulenschwingen
der
Damen"
sei
auf
reichen
Beifall
gestoßen.
Besichtigungsfahrten
führten
zu
den
Erzgruben
am
Hüggel,
zum
Hochofenwerk
Georgsmarienhütte,
zur
Tapetenfabrik
Borges
in
Lüstringen,
zum
Sanatorium
in
Schledehausen
und
in
die
Steinbrüche
des
Piesbergs.
Inhaltliche
Verbandsarbeit
beschäftigte
sich
unter
anderem
mit
dem
"
Kampf
gegen
die
Schundliteratur"
.
Die
Osnabrücker
Lehrerschaft
berichtete
von
einem
beispielhaften
Projekt:
Sie
hatte
auf
dem
Jahrmarkt
einen
Stand
mit
"
billigen,
aber
guten
Jugendschriften"
aufgebaut.
14
000
Bücher
im
Gegenwert
von
2500
Mark
seien
unter
das
Volk
gebracht
worden.
Weiterhin
rief
man
eine
Stiftung
für
lungenkranke
Lehrer
ins
Leben.
Als
Grundstock
sollte
jedes
Mitglied
eine
Mark
einzahlen.
Der
Antrag,
den
Stiftungszweck
auch
auf
"
Halskranke
und
Nervöse"
auszudehnen,
fand
keine
Mehrheit.
Die
städtischen
Kollegien
hatten
über
die
Verbesserung
der
Straßenbeleuchtung
zu
befinden.
An
Neumarkt
und
Großer
Straße
war
ein
Anfang
mit
elektrischen
Lampen
gemacht
worden.
Sollte
es
im
gleichen
System
an
Johannis-
,
Möser-
und
Wittekindstraße
weitergehen?
Vergleichende
Versuche
hätten
Vorzüge
des
"
Gas-
Niederdruck-
Intensivlichts"
erwiesen,
berichtete
Stadtsyndikus
Reimerdes.
Bei
gleicher
Lichtstärke
sei
das
Gaslicht
wesentlich
billiger.
Die
"
Zahl
der
Versager
beim
Entzünden
und
Verlöschen"
sei
von
anfänglich
zwei
bis
drei
Prozent
auf
praktisch
null
Prozent
heruntergegangen,
die
Fernzündung
könne
nur
als
ausgereift
bezeichnet
werden.
Ein
Bürgervorsteher
wandte
ein,
dass
das
elektrische
Licht
"
im
Publikum"
als
moderner
gelte.
Deshalb
werde
man
mit
spöttischen
Kommentaren
rechnen
müssen,
wenn
dem
Gas
der
Vorzug
gegeben
werde.
Nach
kurzer
Diskussion
fiel
die
Entscheidung
für
das
Gaslicht.
Anfang
Oktober
übernahm
Oberst
Winkelhausen
das
Kommando
über
das
Infanterieregiment
78.
Die
beiden
Osnabrücker
Bataillone
des
Regiments
nahmen
zusammen
mit
der
Regimentskapelle
im
Schlosshof
Aufstellung
und
verliehen
der
Kommandoübergabe
einen
feierlichen
Rahmen.
Der
Bürgerverein
hielt
unter
der
Leitung
des
Vorsitzenden,
Buchdruckereibesitzer
Elstermann,
die
Generalversammlung
im
Restaurant
Hackmann
an
der
Alten
Münze
ab.
Dabei
führte
Hoflieferant
Eduard
Petersilie
(Hotel
Germania)
Klage
über
die
Rattenplage.
Zu
Hunderten
hätten
sich
die
Nagetiere
in
der
"
ständig
verschmutzten
Hase"
vermehrt.
Ein
einzelner
Anlieger
könne
gar
nichts
bewirken.
Die
Ratten
müssten
vonseiten
der
Stadt
beseitigt
werden.
Der
Magistrat
habe
eine
Umfrage
unter
den
Haseanliegern
gestartet,
ob
sie
die
Kosten
eines
Rattenfängers
anteilig
übernähmen.
Das
sei
aber
Unsinn.
Angesichts
der
Epidemiegefahr
dürfe
die
Kostentragung
keine
Rolle
spielen.
Die
Stadt
sei
in
der
Pflicht,
für
sofortige
"
Abhülfe"
zu
sorgen.
"
Der
Hahn
des
Katharinenkirchturms
wird
seine
hohe
Wacht
heute
wieder
übernehmen"
,
schrieb
das
Tageblatt
am
3.
Oktober.
Klempnermeister
Grimm
hatte
"
den
wetterwendischen
Gesellen"
einer
gründlichen
Instandsetzung
unterzogen,
dabei
das
Kugellager
erneuert
und
das
Schwanzstück
vergrößert,
damit
"
der
Wind
besser
einwirken"
könne.
Die
Anbringung
in
mehr
als
100
Meter
Höhe
durch
Meister
Grimm
und
vier
Gehilfen
sei
ein
wahres
Meisterstück
gewesen,
schrieb
das
Blatt
am
nächsten
Tag.
Einige
Aufmerksamkeit
erregten
außerdem
zwei
junge
Damen,
die
in
hypermodernen
"
Humpelröcken"
auf
der
Großen
Straße
promenierten.
"
Angezogen
durch
die
Farbwirkung
der
engen
Kostüme
sammelte
sich
immer
mehr
Publikum
an,
das
sich
in
drastischen
Witzeleien
über
die
Humpelröcke
erging."
Die
Trägerinnen
mussten
schließlich,
"
so
schnell
wie
der
eben
mögliche
Trippelschritt
es
erlaubte"
,
in
ein
nahegelegenes
Haus
flüchten.
Die
Menschenansammlung
löste
sich
erst
dann
auf,
als
einige
hilfsbereite
Hände
dafür
sorgten,
dass
die
beiden
Damen
unter
großem
Gelächter
sich
mit
der
Elektrischen
nach
Hause
retten
konnten.
Bildtext:
Das
Osnabrücker
Rad
strahlt
über
Schulgebäude
und
Kirchen:
Reichlich
pathetisch
lädt
die
zeitgenössische
Ansichtskarte
zur
26.
Provinzial-
Lehrversammlung
im
Oktober
1913
nach
Osnabrück
ein
(Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken)
.
Gas-
Niederdruck-
Intensivlampen
der
Auer-
Gesellschaft
Berlin
werden
1913
noch
einer
elektrischen
Beleuchtung
vorgezogen.
Partie
vor
der
Johanniskirche
mit
den
neuen
Lampen,
um
1915.
Foto:
Rudolf
Lichtenberg
Autor:
Joachim Dierks