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1.
Erscheinungsdatum:
30.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Anmerkungen
zur
Handwerkskammer
um
1920
Überschrift:
Den Ostfriesen war das zu teuer
Zwischenüberschrift:
Die Handwerkskammer hatte von 1903 bis 1944 ihren Sitz im Stadtzentrum
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Im
Zeitalter
der
Industrialisierung
vor
gut
130
Jahren
musste
das
Handwerk
um
seine
Daseinsberechtigung
kämpfen.
Alles
drängte
zur
Industrie,
dort
war
der
technische
Fortschritt
angesiedelt,
dort
schienen
die
besseren
Aufstiegsmöglichkeiten
gegeben.
Zudem
hatte
das
handwerkliche
Ausbildungswesen
durch
die
1871
auf
das
ganze
Deutsche
Reich
ausgedehnte
Gewerbefreiheit
erheblich
gelitten.
In
dieser
Situation
setzte
das
Osnabrücker
Handwerk
ein
Zeichen
und
legte
sich
den
repräsentativen
Eckbau
Möser-
/
Wittekindstraße
als
Kammersitz
zu.
Die
historische
Ansicht
zeigt
die
Handwerkskammer
vermutlich
um
1920.
1897
wurde
im
Reich
das
"
Gesetz,
betreffend
die
Abänderung
der
Gewerbeordnung"
erlassen,
mit
dem
das
Handwerk
eine
neue
Fundierung
erhalten
sollte.
Das
Gesetz
verfügte
die
Bildung
von
Handwerkskammern
mit
der
Stoßrichtung,
die
Innungen
zu
stärken
und
die
handwerkliche
Ausbildung
zu
vereinheitlichen
und
aufzuwerten.
Am
21.
April
1900
trat
in
Osnabrück
eine
konstituierende
Vollversammlung
der
Handwerkskammer
im
Friedenssaal
des
Rathauses
zusammen.
Erster
Dienstsitz
war
zunächst
im
Haus
der
Vereinsbank
an
der
Lortzingstraße
4.
Der
war
bald
zu
klein,
und
1903
erwarb
man
den
früheren
Standort
des
Hotels
Germania
an
der
Möserstraße
20/
Ecke
Wittekindstraße.
41
Jahre
lang,
bis
zum
Untergang
im
Bombenhagel
am
13.
September
1944,
hatte
die
Handwerkskammer
hier
ihren
Sitz.
Die
historische
Ansicht
dürfte
um
1920
aufgenommen
worden
sein.
Der
Schutzmann
auf
der
Kreuzung
trägt
einen
"
Tschako"
genannten
Helm,
wie
er
nach
1919
von
der
Polizei
eingeführt
wurde.
Über
dem
Tschako
ist
mit
etwas
Mühe
der
Barbierteller
als
Zunftzeichen
des
Friseur-
Handwerks
zu
erkennen.
Friseurmeister
Heinrich
Westerbusch
ging
dort
seinem
Handwerk
nach.
Im
rückwärtigen
Gebäudeteil
hatte
die
Kammer
eine
Gewerbe-
Schauhalle
eingerichtet,
in
der
die
Innungen
ihre
Erzeugnisse
ausstellen
konnten.
Das
Publikumsinteresse
an
dieser
frühen
Form
des
Direkt-
Marketings
war
allerdings
nicht
sehr
groß,
sodass
sie
nach
wenigen
Jahren
wieder
geschlossen
wurde.
Zudem
hatte
die
Investition
in
die
Gewerbehalle,
damals
immerhin
160
000
Reichsmark,
zu
Ärger
mit
den
Ostfriesen
geführt.
Ostfriesland
gehörte
seit
der
Gründung
genauso
wie
das
Emsland
und
die
Grafschaft
Bentheim
mit
zum
Kammerbezirk.
In
Aurich
hielt
man
die
Ausgaben
für
die
Gewerbehalle
für
überzogen,
zumal
die
ostfriesischen
Kollegen
angesichts
der
großen
Entfernung
zu
Osnabrück
keinen
Nutzen
für
ihre
Mitglieder
darin
sahen.
1908
trennten
sich
die
Ostfriesen
von
Osnabrück
und
gründeten
in
Aurich
ihre
eigene
Kammer.
Nach
der
Kriegszerstörung
dieses
Gebäudes
nahm
die
Handwerkskammer
1945
ihren
provisorischen
Sitz
in
einer
Baracke
im
Garten
der
alten
Stadthalle
am
Kollegienwall,
bis
dann
1956
ihr
erster
Neubau
an
der
Johannisstraße
gegenüber
der
Johanniskirche
bezugsfertig
war
(heute
Haus
der
Sozialen
Dienste)
.
19
Jahre
später
stellte
sich
die
Kammer
nochmals
neu
auf
und
bezog
das
großzügige
Handwerkszentrum
mit
Ausbildungswerkstätten
und
Internat
auf
dem
früheren
Hofhausgelände
an
der
Bramscher
Straße.
Dort
ist
die
Kammer
nun
auch
schon
38
Jahre
ansässig
–
fast
genauso
lange,
wie
ihr
Sitz
an
der
Möserstraße
war.
Die
bewegte
Geschichte
des
Eckgrundstücks
Möserstraße
20
aber
war
nach
dem
Krieg
natürlich
nicht
zu
Ende.
In
zurückgesetzter
Bauflucht,
wie
es
die
neuen
Verkehrsverhältnisse
verlangten,
errichtete
die
Stadtsparkasse
1956
hier
ihre
neue
Hauptstelle.
Ein
Jahr
eher
war
aus
den
Ruinen
gegenüber,
dem
Standort
des
Hotels
Germania
ab
1903,
das
Kaufhaus
Horten
erwachsen.
Ergänzt
um
die
neue
Hauptpost,
hatte
die
neben
dem
Neumarkt
wohl
prominenteste
Kreuzung
Osnabrücks,
die
Kreuzung
von
Möserstraße
und
Wittekindstraße,
ihr
neues,
großstädtisches
Gesicht
bekommen.
Bildtexte:
Die
Handwerkskammer
besaß
bis
zur
Zerstörung
im
Krieg
das
repräsentative
Eckgebäude
an
Wittekindstraße
und
Möserstraße.
Die
undatierte
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken
könnte
um
1920
entstanden
sein,
weil
der
Polizist
vorn
auf
der
Kreuzung
einen
Tschako
trägt,
wie
er
erst
nach
1919
Teil
der
Polizeiuniform
wurde.
Die
Kassenhalle
der
Stadtsparkassen-
Hauptstelle
trat
1956
an
die
Stelle
der
Handwerkskammer.
Fotos:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks