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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Stadt beseitigt Räder am Bahnhof
Zwischenüberschrift:
Fläche wird in sechs Etappen ausgebessert – Alte Drahtesel im Weg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Seit Montag reinigt der Osnabrücker Servicebetrieb die Fahrradabstellanlage vor dem Hauptbahnhof, bessert Schäden aus und entfernt verbliebene Fahrräder.

Jeweils montags werden in sechs Etappen in verschiedene Sektoren Schäden an der Bausubstanz behoben, zudem werden Laub und Unrat beseitigt. Zu Letzterem zählen auch Fahrräder: Um die Arbeiten überhaupt machen zu können, müssen diese zunächst mal entfernt werden. Zur Not auch mit brachialen Mitteln.

Bereits seit zwei Wochen war der östliche Teil der Stellfläche mit Absperrbändern markiert, zudem wurde auf Hinweisschildern gebeten, bis nach Ende der Arbeiten keine Fahrräder in dem Bereich abzustellen. Verbliebenen Fahrrädern wurden in der letzten Woche zusätzlich Zettel angeheftet, auf denen die Maßnahme den Besitzern erläutert wird.

Viele Radnutzer kamen den Aufforderungen nach, allerdings nicht alle: Auf etwa 30 bezifferte Mitarbeiter Uwe Neuber die Zahl der Räder, die entfernt werden mussten. Besonders ärgerlich: Offenbar hätten verschiedene Radler noch nach dem Verteilen der Zettel in der letzten Woche ihre Räder im gesperrten Gebiet abgestellt. Die Entfernung sei für die Besitzer ärgerlich und koste zudem Zeit: " Wir haben letztes Jahr genau 223 Arbeitsstunden allein für das Entfernen der Räder benötigt", so Neuber.

Da die Räder grundsätzlich als das Eigentum Dritter gewertet würden, werden bei der Entfernung jeweils Fotos und Protokolle angefertigt, anhand derer Besitzer ihre Räder bei der Stadt später identifizieren können. Auch die Polizei ist an der Aktion beteiligt: " Wir nutzen die Gelegenheit, um Rahmennummern zu prüfen und gestohlene Räder ausfindig zu machen", erklärte Stefan Wilker von der Polizei Osnabrück. Die Quote sei allerdings nicht allzu hoch: Im letzten Jahr seien gerade vier als gestohlen gemeldete Fahrräder ermittelt worden.

Gefahrenabwehr

Mit Seitenschneider und einer Flex rückten die Mitarbeiter des Servicebetriebs den zum Teil mit hochwertigen Schlössern gesicherten Rädern zu Leibe. Das Knacken der Schlösser ist auch rechtlich ein Knackpunkt: Zwar sei das Entfernen der Räder als Maßnahme zur Gefahrenabwehr grundsätzlich rechtens, erklärte Heiko Brosig vom Fachbereich Umwelt: " Die Stadt muss schließlich ihre Flächen vor Wertverlust schützen." Die einmal jährlich stattfindenden Ausbesserungsarbeiten wertete Brosig als dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechend, aber: " Für ein zerstörtes Schloss besteht grundsätzlich erst einmal Schadenersatzanspruch", so Brosig. Es werde jeweils im Einzelfall entschieden, ob ein Radbesitzer die Aktion nicht rechtzeitig habe zur Kenntnis nehmen können und sein Anspruch begründet sei. " Im Zweifelsfall könnte die Stadt aber auch versuchen, demjenigen die Kosten für den im Zuge der Gefahrenabwehr notwendig gewordenen Arbeitseinsatz in Rechnung zu stellen", so Brosig weiter.

Der Großteil der entfernten Räder wird zunächst bei der Stadt aufbewahrt. Sind sie nach Ablauf einer bestimmten Frist nicht abgeholt, werden sie öffentlich versteigert. Nur noch Schrottwert hat ein kleinerer Teil, der nach Ablauf eines Monats entsorgt wird.

Bildtext:
Mit Bolzenschneidern haben Mitarbeiter des Servicebetriebs Fahrräder am Hauptbahnhof entfernt.

Foto:
Thomas Osterfeld
Autor:
Markus Pöhlking


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