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1.
Erscheinungsdatum:
24.10.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Rückgang
der
Tierbestände
wird
durch
den
Menschen
verursacht.
Umweltveränderungen
und
Ressourcenabbau
sind
ausschlaggebend.
Überschrift:
Schonungslose Jagd und Zerstörung der Lebensräume
Zwischenüberschrift:
Viele Tierarten sind in unserer Region und in Deutschland ausgestorben – Genetisches Material des Auerochsen verloren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ausgestorbene
Tiere
beflügeln
trotz
aller
Tragik
von
jeher
unsere
Fantasie.
Während
der
letzten
Eiszeit
traf
der
Mensch
in
unseren
Breitengraden
noch
auf
Mammut,
Höhlenbär,
Wollnashorn
und
Säbelzahnkatze.
Der
Braunbär
hingegen
überlebte
hierzulande
lange:
Noch
im
späten
Mittelalter
konnte
einem
Wanderer
im
Teutoburger
Wald
Meister
Petz
zum
Verhängnis
werden.
Auerochse,
Elch,
Wildpferd
und
Wisent
waren
da
ebenfalls
noch
in
deutschen
Gefilden
heimisch.
Das
Ende
vieler
Spezies
des
Jung-
Pleistozäns,
die
sich
eigentlich
gut
an
die
letzte
Kaltzeit
vor
110
000
bis
12
000
Jahren
angepasst
hatten,
geht
vor
allem
auf
die
Veränderung
von
Klima
und
Lebensraum
zurück.
Dass
jedoch
Tiere,
die
in
Deutschland
noch
vor
wenigen
Jahrzehnten
und
Jahrhunderten
durch
hiesige
Wälder
und
Sümpfe
streiften
oder
in
Flüssen
schwammen,
für
immer
verschwanden,
hat
ausschließlich
mit
menschlichem
Handeln
zu
tun.
Die
schonungslose
Jagd
ist
dafür
nur
eine
Erklärung.
Der
Artenschwund
in
Deutschland
hat
auch
mit
Umweltveränderung
und
-
zerstörung
zu
tun.
Zur
Gewinnung
landwirtschaftlicher
Flächen,
zum
Ressourcenabbau,
für
den
Bau
von
Verkehrswegen
und
zur
Besiedlung
wurden
im
Laufe
der
Jahrhunderte
Moore
trockengelegt,
Flüsse
begradigt
und
Urwälder
abgeholzt
und
in
Forsten
umgewandelt.
Monokulturen,
Dünge-
und
Pflanzenschutzmittel,
eingeschleppte
Krankheiten
sowie
zunehmende
Industrialisierung
führten
–
und
führen
–
zum
Verschwinden
von
Tieren,
Pflanzen
und
intakten
Ökosystemen.
Die
Rote
Liste
der
Weltnaturschutzunion
(IUCN)
listet
seit
50
Jahren
jährlich
weltweit
gefährdete
Tier-
und
Pflanzenarten
auf.
Dabei
wird
in
verschiedene
Härtefallkategorien
von
0
bis
4
unterschieden.
Null
bedeutet
ausgestorben
oder
verschollen.
In
Deutschland
gehören
zu
dieser
Gruppe
13
Säugetiere,
16
Vogelarten
und
diverse
Süßwasserfischarten
–
ganz
zu
schweigen
von
zahllosen
wirbellosen
Tieren.
Allein
im
20.
Jahrhundert
sind
in
Deutschland
noch
22
Wirbeltierarten
verschwunden.
Während
die
meisten
Tierarten
außerhalb
Deutschlands
überleben
konnten,
wurde
eine
Spezies
unwiederbringlich
ausgelöscht:
der
Auerochse.
Mit
dem
Abschuss
des
letzten
Tieres
im
Jahr
1627
in
Polen
starb
zugleich
der
Stammvater
der
meisten
heute
lebenden
etwa
500
Hausrindrassen.
Noch
im
Mittelalter
lebten
viele
Herden
in
Flussniederungen
und
lichten
Waldlandschaften.
Seit
rund
90
Jahren
bemühen
sich
Wissenschaftler,
den
Auerochsen
zurückzuzüchten.
Im
Naturpark
Solling-
Vogler
leben
einige
Dutzend
Heckrinder,
doch
das
genetische
Material
ist
für
immer
verloren
gegangen.
Ähnliches
gilt
für
Wildpferde,
die
einst
zwischen
Spanien
und
der
Mongolei
lebten.
1968
wurden
zum
letzten
Mal
Przewalski-
Pferde
in
der
Nähe
des
Altai
in
der
Wildnis
beobachtet.
Allerdings
konnte
die
Spezies
durch
Zucht
von
Nachkommen
in
Gefangenschaft
lebender
Przewalski-
Pferde
erhalten
und
seit
Ende
der
Neunzigerjahre
wieder
ausgewildert
werden.
Bis
ins
19.
Jahrhundert
fand
sich
auch
noch
die
Spur
des
Tarpans
in
Osteuropa,
der
noch
300
Jahre
zuvor
in
Ostpreußen
und
einst
in
ganz
West-
und
Mitteleuropa
heimisch
war.
Auch
der
Elch
durchstreifte
im
Mittelalter
noch
das
Emsland,
Ostfriesland
und
Osnabrücker
Land,
wo
er
morastige,
weichholzreiche
Wälder
vorfand.
Im
17.
Jahrhundert
galt
er
in
Deutschland
nahezu
als
ausgestorben.
Schutz
und
Hege
führten
in
Polen
bis
1945
zur
Aufstockung
der
Bestände.
Seit
Kurzem
wandern
die
Tiere
von
dort
wieder
ein.
Der
stärksten
Bejagung
war
jahrhundertelang
der
Braunbär
ausgesetzt,
der
im
16.
Jahrhundert
in
Hannover
und
Westfalen
verschwand,
danach
in
den
Mittelgebirgen
und
schließlich
auch
in
Bayern.
Der
letzte
Petz
wurde
1835
in
den
Bayerischen
Alpen
nahe
Ruhpolding
erlegt.
2006
wanderte
der
erste
Braunbär
seit
171
Jahren
nach
Deutschland
ein,
Bruno
genannt.
Nach
fehlgeschlagenen
Fangversuchen
wurde
das
Tier
erschossen.
Jagd,
Wilderei
und
der
Verlust
des
Lebensraumes
sind
auch
die
Gründe
für
das
Verschwinden
des
Wisents.
Ende
des
19.
Jahrhunderts
gab
es
in
der
Wildnis
nur
noch
zwei
Populationen
im
polnischen
Bialowieza-
Urwald
und
im
Kaukasus.
Aber
auch
die
starben
aus.
Heutige
Herden
sind
allesamt
Nachfahren
von
einst
in
Gefangenschaft
lebenden
Wisenten.
Ab
1952
wurden
die
ersten
Wisente
in
Polen
wieder
ausgewildert.
Im
Mai
2006
wurden
ein
Bulle
und
drei
Kühe
im
Eleonorenwald
bei
Vrees
(Emsland)
in
einem
Gehege
ausgewildert.
Der
Bestand
wuchs
auf
acht
Tiere
an.
Doch
schon
zwei
Jahre
später
musste
das
Projekt
im
Streit
um
den
freien
Zugang
zum
Wald
abgebrochen
worden.
Seit
Mitte
des
20.
Jahrhunderts
gilt
der
Europäische
Stör
als
verschollen
oder
gar
ausgestorben.
Er
lebte
in
allen
Flüssen,
die
in
Nord-
und
Ostsee
münden,
auch
in
den
Flüssen
des
Emslandes.
Heute
gibt
es
einige
Wiederansiedlungsprojekte
für
den
archaischen
Fisch.
Im
einst
feuchten
Emsland
war
auch
die
Sumpfohreule
zu
Hause.
Der
Raubvogel
mit
einer
Spannweite
von
einem
Meter
kommt
praktisch
nur
noch
auf
den
Ostfriesischen
Inseln
vor.
Ein
ähnliches
Bild
gibt
das
Birkhuhn
ab,
das
nach
Mitteilung
des
niedersächsischen
Landesbetriebes
für
Wasserwirtschaft,
Küsten-
und
Naturschutz
nur
noch
in
der
Lüneburger
Heide
vorkommt,
im
Emsland
und
den
Moorgebieten
um
Rhauderfehn
aber
noch
in
den
1980er
Jahren
beheimatet
war.
Der
Wiedehopf
wird
in
der
aktuellen
Roten
Liste
der
in
Niedersachsen
und
Bremen
gefährdeten
Brutvögel
als
ausgestorben
geführt.