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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
12 000 Euro für den Schutz der Tapire
Zwischenüberschrift:
Zoo Osnabrück unterstützt Arterhaltung in Ecuador
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Olivia, Elvira, Lola und Elisa sind heute ziemlich aufgeregt. Ob die vier Tapir-Damen im Osnabrücker Zoo ahnen, dass sie Besuch aus ihrer südamerikanischen Heimat bekommen? Der ist nämlich tatsächlich eingetroffen. José Gualinga, Präsident des ecuadorianischen Dorfes Sarayacu und Leiter des dortigen Tapirschutzprojektes, besuchte den Zoo, um sich über die gemeinsamen Schutzbemühungen auszutauschen und einen Spenden-Scheck über 12 000 Euro entgegenzunehmen.
Tapire sind die größten Landsäugetiere Südamerikas und akut vom Aussterben bedroht. " Wir betreiben Artenschutz nicht nur dadurch, dass wir die Art hier bei uns im Zoo nachzüchten, sondern engagieren uns auch vor Ort in der angestammten Heimat der Tiere", sagte dazu Zoopräsident Reinhard Sliwka. Seit zehn Jahren bringt der Zoo regelmäßig einen Spendenbetrag auf den Weg. Bislang flossen insgesamt 100 000 Euro.
Das Geld wird benötigt, um in José Gualingas Heimat, den amazonischen Regenwäldern im Osten Ecuadors, Schutzgebiete einzurichten, in denen die Jagd der Flachland-Tapire streng verboten ist. Grenzen müssen markiert, eine Basisstation aufgebaut und Waldhüter ausgebildet werden. Außerdem muss die indigene Bevölkerung, für die der Tapir als Fleischlieferant entfällt, auf alternative Eiweißquellen umgestellt werden. Mit dem Spendengeld werden Geflügelfarmen und Fischzuchten eingerichtet.
" Man kann solche Artenschutzprojekte nur dann mit Erfolg betreiben, wenn die Bevölkerung mitmacht und dahintersteht", sagte Sliwka. Dafür sei Gualinga als Stammesführer der Gewährsmann vor Ort, mit dem man seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeite. Weiterhin leistet Elke Mannigel von der Tropenwald-Stiftung " Oro Verde" (" Grünes Gold") wertvolle Unterstützung. Sie hilft den Ureinwohnern im Kampf gegen argentinische Ölfirmen, die das den Kichwa-Indianern zugesprochene Reservat für die Prospektierung von Ölvorkommen zu verwüsten drohen. Da die Regierung Ecuadors Verträge gebrochen hatte, unterstützte " Oro Verde" die Menschen aus Sarayacu bei ihrer Klage vor dem interamerikanischen Gerichtshof in Costa Rica. Gualinga und sein Volk bekamen recht, die Regierung musste zurückrudern, die Ölfirma hat ihre Erkundungssprengsätze wieder eingesammelt.
" Die öffentliche Aufmerksamkeit und die Solidarität des Osnabrücker Zoos sind ganz wichtig für unsere Arbeit. Dafür sind wir sehr dankbar", sagte Gualinga, der sich im Südamerikahaus des Osnabrücker Zoos, zumal unter Tapiren, " wie zu Hause" fühlte. Und was die Tapire in der freien Wildbahn seiner Heimat angehe, habe das Schutzprojekt schon viel erreicht: " Die Population ist deutlich gestiegen."

Bildtext:
Die Tapir-Damen im Zoo Osnabrück verfolgen interessiert die Spendenübergabe durch Zoo-Präsident Reinhard Sliwka (links) an José Gualinga, der sich für die Erhaltung ihrer Artgenossen in Ecuador einsetzt. Elke Mannigel von der Tropenwaldstiftung " Oro Verde" dolmetschte.

Foto:
Klaus Lindemann
Autor:
jod


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