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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Freie Fahrt zum Piesberg
Zwischenüberschrift:
Stadtwerke schließen Gleislücke zwischen Hafen und Zechenbahnhof
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Nach 67 Jahren fuhr jetzt erstmals wieder eine Lok auf dem neuen Schienenstrang zwischen dem Hafen und dem Zechenbahnhof. Die neue Trasse, bislang als " Piesberger Lückenschluss" bezeichnet, soll ab 2015 für eine Entlastung des dann fertigen Kombinierten Ladungsverkehrs (KLV) im Osnabrücker Hafen sorgen.

Im gemächlichen Dauerlauftempo rollt die rote Diesellok die neue Gleisstrecke zwischen dem Hafen und dem Zechenbahnhof ab. " Wir fahren hier auf der Trasse, die 1946 aufgrund von Beschädigungen stillgelegt wurde", erklärt Jürgen Werner im Lokstand.

Der Eisenbahnbetriebsleiter ist gleich für zwei Projekte verantwortlich: einmal für den 1, 55 Millionen Euro kostenden Lückenschluss, ebenso für den Ausbau der KLV-Anlage am Hafen. " Mit dem neuen Gleis schließen wir nicht nur eine Lücke, sondern auch den ersten Abschnitt eines Drei-Stufen-Planes ab", schildert Werner.

Schritt zwei gehen er und sein Kollege Werner Tegeler von der Stadtwerke-Tochter, der Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft Region Osnabrück (EHB), ab 2014: Dann müssen nämlich Verhandlungen mit allen Beteiligten am Piesberg geführt werden.

Da ist zum einen die Firma Cemex. Sie ist seit Jahrzehnten für den Betrieb der Schienenanlagen verantwortlich. Diese Rechte und Verantwortlichkeiten will die EHB zurückerwerben, um die Gleise tragfähig für 600 Meter lange, Container tragende Züge zu machen. Da sind zum anderen die Dampflokfreunde und die Kulturprofis vom Industriemuseum und Piesberger Gesellschaftshaus. Sie möchten ihre zahlreichen Veranstaltungen pro Jahr bewahren und weiterentwickeln.

" Und wir haben auch mit dem Denkmalschutz zu verhandeln", sagt Eisenbahnbetriebsleiter Jürgen Werner, als es auf der Jungfernfahrt kurz vor dem Zechenbahnhof mit nur zwei Armlängen Abstand an einer Stützmauer vorbeigeht. Das Problem: Um genügend Distanz zur Mauer hinzubekommen, müsse das Gleis verlegt werden. " Und das hat Auswirkungen auf eine Fußgängerbrücke und Signalanlagen am Zechenbahnhof."

Nach diesen Verhandlungen um einen Ausgleich von gewerblichen und kulturellen Interessen sollen Gespräche mit der Stadt die dritte Stufe des Planes sein. " Da reden wir über ein gut zwei Kilometer langes Gleisstück, das vom Zechenbahnhof bis nach Eversburg zur Bahnstrecke Hannover–Amsterdam führt", erklärt EHB-Geschäftsführer Werner Tegeler.

Ab 2015 sollen die ersten Containerzüge via Eversburg und Zechenbahnhof zur dann erweiterten KLV-Anlage auf der Fläche der ehemaligen Winkelhausenkaserne rollen. " Dank der neuen Anbindung können wir so bis zu 20 Züge pro Woche an der KLV-Anlage termingerecht bedienen", sagt Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes. Als Hafenbetreiber rechne man künftig mit einer Zunahme des Containerverkehrs das Hauptmotiv für die Inves tition in den Schienenausbau.

Ein weiterer Grund: Sollte es künftig im Bereich Hasetor eine bahntechnische Störung geben, könnte auch die Nordwestbahn den Lückenschluss als Notausfahrt benutzen, so Rolfes. " Dann gibt es keine Verkehrsausfälle, die den gesamten Nordwesten berühren."

Bildtext:
Lokrangierführer Tomas Maassen-Trame steuert die Bahn bei der Jungfernfahrt über die neue Gleisstrecke zwischen Hafen und Zechenbahnhof.

Foto:
Michael Gründel
Autor:
Stefan Buchholz


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