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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Neugier auf eine fremde Religion.
Zwischenüberschrift:
Zehn Gotteshäuser nehmen am Tag der offenen Moschee teil
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Am 3. Oktober öffnen die islamischen Religionsgemeinschaften seit 1997 bundesweit die Türen ihrer Gotteshäuser. Sie laden am Tag der offenen Moschee alle ein, mehr über die islamische Religion zu erfahren. In Osnabrück beteiligten sich am Donnerstag zehn Moscheen, unter anderem die Diyanet Moschee in der Frankenstraße. Diese bot zwischen 10 und 20 Uhr Führungen und Vorträge zum Thema an. Außerdem wurden alle Besucher eingeladen, sich an einem liebevoll zusammengestellten Buffet zu bedienen und mit den anwesenden Gläubigen in Gespräch zu kommen.
Besonders viele Besucher kamen am frühen Nachmittag in die Moschee. Ihnen erläuterten Ferhat Gökduman und Nuray Cifciwie, wie der Gebetsraum aufgebaut ist und wann gläubige Moslems ihre Gebete sprechen. Im Anschluss daran gingen Ceylan und Harun Sert kurz auf die Grundlagen ihres Glaubens ein und erklärten, wie gebetet wird sprich was die einzelnen Gesten beim Beten bedeuten und was dabei gesprochen wird. Die Besucher nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Zum Beispiel, wie lange das rituelle Gebet mit der vorherigen Waschung dauert. " Wenn man in Eile ist und nur ein paar Verse betet, ist man locker in zehn Minuten fertig", berichtete Cifci, während Gökduman die Frage, ob es in Osnabrück Salafisten gäbe, beantwortete: " Probleme mit Salafisten haben wir hier noch nicht gehabt. Ich persönlich finde auch, dass die nicht so viel mit dem Islam zu tun haben."

Zu den Besucherinnen zählte unter anderem Sabina Ortland, Dialogbeauftragte der Polizei. Sie freute sich, in diesem Jahr mehr jüngere Besucher in den Moscheen anzutreffen als in den vorangehenden Jahren. Zwei von ihnen waren die Schwestern Insa und Janka Witte, die beide Theologie studieren. " Im Sinne des interreligiösen Dialogs ist es wichtig, sich mal eine Moschee anzusehen", meinte Insa Witte. Sie würde einen solchen Besuch auf jeden Fall allen empfehlen: " Hier waren sie sehr freundlich und offen, und ich fand es toll, dass die Führungen von relativ jungen Leuten gemacht wurden."

Die Kanzel imponiert
Auch Magda Brömstrup war mit ihren Kindern Henning (4) und Fiona (11) gekommen: " Ich habe das schon lange gewollt und war allgemein neugierig." Überrascht hatte sie bei der Führung die Information, dass jeder eine Moschee besuchen oder besichtigen könne: " Damit hatte ich nicht gerechnet." Und ihrer Tochter hatte im Gebetsraum " die Treppe" besonders imponiert, während ihr Sohn es " toll fand, auf dem Stuhl zu sitzen". Gemeint waren der Lehrstuhl (Kursi) sowie die Kanzel (Minbar). Andere Besucher waren von den Gemeinsamkeiten überrascht, die den islamischen Glauben mit ihrem christlichen verbindet: " Viele wissen gar nicht, dass es unsere Pflicht ist, an Jesus und Maria zu glauben, und wir die beiden sehr verehren", berichtete Ceylan Sert.

Renate Dietze und ihre Freundin unterhielten sich derweil mit Cifci. " Wir lassen uns gerade über den Islam aufklären", so Dietze, die zum ersten Mal in einer Moschee war. Sie hatte schon etwas über das Tragen des Kopftuches sowie verschiedene Gebräuche erfahren und dass es in Osnabrück keinen islamischen Kindergarten gibt. " Alles gibt es hier, aber das fehlt noch", war sie der Meinung und fuhr fort: " Außerdem sollte die Zeitung mehr über den Unterschied zwischen dem Islam und Islamisten schreiben." Der Islam sei gelebter Glaube und Islamisten das Böse. Doch die beiden Begriffe würden zu oft zusammen genannt, ohne sie zu unterscheiden, stellte Dietze fest.

Wer neugierig geworden ist und selbst einmal in einer Gruppe eine Moschee in Osnabrück besichtigen möchte, kann über moschee-fuehrung@ web.de einen Termin vereinbaren.

Bildtexte:
2025049 Bei der Moschee-Führung von Ferhat Gökduman (links) und Nuray Cifci (rechts) durfte Henning (4) einmal auf dem Lehrstuhl (Kursi) Platz nehmen.
Auch religiöse Gewänder und ihre Bedeutung wurden bei der Führung vorgestellt und erläutert. 2025051 Ferhat Gökduman (rechts) und Nuray Cifci (ganz links) erklärten unter anderem Fiona (11) und Henning (4) sowie deren Mutter Magda Brömstrup und Sabina Ortland, Dialogbeauftragte der Polizei, den Aufbau der nach Mekka ausgerichteten Gebetsnische.

Fotos:
Gert Westdörp
Autor:
Claudia Sarrazin


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