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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Für den Klimaschutz: Busverkehr der Zukunft zum Nulltarif?
Zwischenüberschrift:
Anhörung zum neuen Nahverkehrsplan – Möglichst viele Autofahrer zum Umsteigen bewegen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Notorische Autofahrer sind die Zielgruppe des neuen Nahverkehrsplans. Möglichst viele von ihnen sollen ihren fahrbaren Untersatz stehen lassen und in den Bus steigen. In der Anhörungsversammlung der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (Planos) wurde die Frage aufgeworfen, ob schicke Busse und kurze Takte reichen, um dieses Ziel zu erreichen oder ob nicht auch Beschränkungen für den Autoverkehr nötig wären. Mitglieder der Osnabrücker Klimaallianz bezeichneten es als kontraproduktiv, dass parallel zur Aufstellung des Nahverkehrsplans neue Parkhäuser für die Innenstadt geplant werden.
Der Nahverkehrsplan für die Mobilität der Zukunft wird gemeinsam für Stadt und Landkreis Osnabrück aufgestellt. Die Anhörungsversammlung im Museum am Schölerberg mobilisierte allerdings nur ein knappes Dutzend Interessierte, die zudem fast alle aus der Stadt kamen. Planos-Geschäftsführer Stephan Rolfes bekräftigte, dass der Klimaschutz eine verbindliche Vorgabe für die Planung gewesen sei. Zugleich wurde aber auch deutlich, dass die Nahverkehrsbetreiber lediglich Angebote schaffen können. Es sei jedoch nicht planbar, inwieweit diese auch von den Autofahrern angenommen würden, meinte Harald Schulte von der Planos.
Mitglieder der Osnabrücker Klimaallianz (OK) kritisierten, dass die Ziele im Nahverkehrsplan nicht ehrgeizig genug formuliert seien. Eine drastische Steigerung der Fahrgastzahlen sei machbar, wenn der Nulltarif eingeführt werde, erklärte Eberhard Heise von der OK. Für den Klimaschutz dürften solche Überlegungen kein Tabu sein.
Der beabsichtigte Systemwechsel vom Diesel- zum Elektrobus bringe noch keine gravierende CO 2 - Ersparnis, lautete eine weitere Kritik von Heise. Wenn die Planer es ernst meinten, dürften sie nicht beim Oberleitungsbus stehen bleiben, sondern müssten die Einführung einer Stadtbahn gleich als zweiten Schritt ins Auge fassen. In diese Kerbe schlug auch Rolf Brinkmann von der Stadtbahninitiative. Nur mit der Schiene ließen sich deutlich mehr Fahrgäste gewinnen. Im Gegensatz zum Bus sei der Fahrkomfort bei der Stadt- oder Straßenbahn wesentlich höher, und auch das bessere Image spiele eine Rolle.
Brinkmann ging noch einmal auf die schon in den vergangenen Monaten geführte Finanzierungsdiskussion ein. Für eine Stadtbahn gebe es eine bis zu 90-prozentige Förderung aus Bundes- und Landesmitteln, für das Obussystem sei die Finanzierung jedoch als Ganzes infrage gestellt. Es sei schon sinnvoll, mit nur einer Linie anzufangen.
Stadtbaurat Frank Otte widersprach. Aus Klimaschutzgründen reiche eine Linie nicht aus. Der Umstieg auf ein Oberleitungsbussystem bringe die Stadt einen großen Schritt voran. Das Stadtbahnsystem solle aber auf keinen Fall verhindert werden, es bleibe eine Option für die Zukunft. Bei der Finanzierung zeigte sich Otte weniger optimistisch. Die Förderung von Schienensystemen orientiere sich am Kosten-Nutzen-Faktor. Nur bei einer sehr eklatanten Veränderung des Modal Splits, also des Personenanteils, der sich vom Auto- zum Schienenverkehr verschiebt, winkten überhaupt Zuschüsse. Das sei praktisch nur bei Neubaustrecken der Fall.
Auf den Tisch kam auch die Frage, ob Oberleitungen überhaupt noch zeitgemäß sind. Einige Hersteller arbeiteten doch bereits mit induktiver Stromübertragung, erklärte Rolf Brinkmann von der Stadtbahninitiative. " Wir finden das Thema auch sehr spannend", antwortete Planos-Geschäftsführer Stephan Rolfes, es stelle sich aber die Frage, wann ein solches System realisierbar sei: " Wir wollen keine Forschung, sondern Anwendung."

Bildtext:
Moderne Obusse, aber möglichst wenige Autos auf der Straße: Sieht so der Nahverkehr der Zukunft aus? Das Foto zeigt einen Oberleitungsbus in Salzburg.

Foto:
obussalzburg

Die Stich-Frage des Tages für die OB-Kandidaten

Mit dem Masterplan 100 % Klimaschutz und dem Nahverkehrsplan will die Stadt die Autofahrer zum Umsteigen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel bewegen. Sind Sie bereit, diese Haltung offensiv gegenüber Autofahrern zu vertreten?

Mobilität gehört zur Stadtkultur. Der Umstieg vom Auto auf Bus und Rad ist wichtiger Baustein für ein umweltfreundliches und attraktives Osnabrück. Dazu gehören breite und sichere Radwege, ein intelligent vernetzter ÖPNV und gute Bahnanbindungen. Nicht ersetzbarer Kfz-Verkehr muss flüssig und geräuscharm gestaltet werden. Die Sicherheit von schwächeren Verkehrsteilnehmern hat Vorrang!

Wolfgang Griesert

Wenn wir ernsthaft die Treibhausgase reduzieren, den Energieverbrauch senken und den Lärm reduzieren wollen, müssen wir gemeinsam daran arbeiten. Dazu gehört auch eine breite Information über die wirksamen Mittel zur Erreichung dieser Ziele. Wir müssen gegenüber allen Verkehrsteilnehmern diese Haltung engagiert vertreten und im Interesse unserer Kinder und Kindeskinder dafür werben.

Birgit Bornemann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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