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1.
Erscheinungsdatum:
30.09.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Fritz
Brickwedde
scheidet
aus
dem
Amt.
Ein
Interview
mit
dem
Generalsekretär
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt
(DBU)
.
Überschrift:
"Ich bleibe dem Umweltschutz verbunden"
Zwischenüberschrift:
Worauf der scheidende DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde stolz ist und was er seinem Nachfolger rät
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Heute
ist
der
letzte
Arbeitstag
von
Fritz
Brickwedde
als
Generalsekretär
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt.
Im
Interview
gibt
er
einen
Rückblick
auf
seine
Tätigkeit.
Herr
Brickwedde,
gut
22
Jahre
waren
Sie
Generalsekretär
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt
(DBU)
.
Wie
sieht
Ihre
Bilanz
aus?
Ich
bin
sehr
zufrieden
mit
der
Arbeit
der
DBU.
Als
ich
1991
anfing,
war
die
Wiedervereinigung
gerade
vollzogen,
und
die
DDR
hatte
ein
ökologisches
Desaster
hinterlassen:
Flüsse
mit
Schwermetallen,
verpestete
Luft,
Braunkohleverbrennung
und
mangelnder
Umweltschutz
in
der
chemischen
Industrie
der
DDR
–
mit
verheerenden
Folgen
für
die
Menschen
und
die
Natur.
Wenn
ich
jetzt
lese,
dass
die
Menschen
in
Leipzig
auch
wegen
der
verbesserten
Umweltstandards
in
den
neuen
Ländern
fünf
Jahre
älter
werden
als
1990,
ist
das
eine
fantastische
Nachricht.
Daran
mitgewirkt
zu
haben,
empfinde
ich
als
Geschenk.
Wie
begann
denn
die
Stiftungsarbeit?
Mit
drei
Blatt
Papier:
Das
eine
war
das
Gesetz
des
Deutschen
Bundestages
zur
Gründung
der
DBU.
Ein
zweites
Blatt
Papier,
das
war
die
Satzung.
Das
dritte
war
ein
kleiner
Zettel,
den
mir
der
Kuratoriumsvorsitzende
Hans
Tietmeyer
übergeben
hatte.
Darauf
stand:
Sparkasse
Bonn-
Bad
Godesberg
und
eine
Kontonummer.
Mit
den
drei
Blatt
Papier
haben
wir
angefangen,
wobei
das
dritte
Blatt
Papier
das
kleinste,
aber
nicht
unbedeutendste
war:
Es
war
der
Schlüssel
zu
2,
5
Milliarden
D-
Mark.
Jetzt
verteilen
Sie
jedes
Jahr
viele
Millionen
Euro
Fördergelder.
Es
waren
in
den
22,
5
Jahren
über
1,
5
Milliarden
Euro
für
8600
Projekte.
Zudem
ist
es
uns
gelungen,
das
Stiftungskapital
von
1,
3
auf
zwei
Milliarden
Euro
zu
erhöhen.
Geld
verteilen,
das
ist
doch
eigentlich
vergnügungssteuerpflichtig.
Einerseits
ja.
Denn
wir
konnten
konkret
etwas
bewirken.
Wir
haben
ja
nicht
nur
Aufsätze
geschrieben
und
Vorträge
gehalten,
sondern
vor
allem
Projekte
umgesetzt.
Andererseits
muss
man
viele
Anträge
ablehnen.
Die
Zahl
der
Anträge
liegt
jetzt
bei
über
1000
pro
Jahr.
Davon
bescheiden
wir
etwa
350
bis
400
positiv.
Sie
müssen
immer
Bewerber
enttäuschen,
die
mit
guten
Ideen
kommen
und
auf
Förderung
hoffen.
Werden
Sie
dem
Umweltschutz
verbunden
bleiben?
Mit
Sicherheit.
Und
wie
genau?
Ich
wurde
gerade
zum
Sprecher
des
Nationalen
Netzwerkes
Natur
gewählt.
Darin
sind
50
gemeinnützige
und
öffentliche
Einrichtungen
zusammengeschlossen,
die
über
etwa
250
000
Hektar
Naturschutzflächen
verfügen.
Da
werde
ich
weitermachen,
ich
habe
ja
dieses
Netzwerk
initiiert.
Ich
werde
auch
ehrenamtlich
tätig
sein,
zum
Beispiel
im
Stiftungsrat
der
Heinz-
Sielmann-
Stiftung.
Und
ich
werde
mich
für
die
erneuerbaren
Energien
und
die
Energiewende
in
Berlin
engagieren.
Über
Ihre
Erfolge
könnten
Sie
sicher
stundenlang
sprechen.
Den
ökologischen
Aufbau
Ost
habe
ich
ja
schon
genannt,
die
Beseitigung
der
Umweltschäden
in
der
ehemaligen
DDR.
Deutschland
ist
weltweit
führend
im
Umweltschutz.
Das
kann
man
nur
erreichen,
wenn
man
bei
Forschung,
Entwicklung
und
Innovation
die
Nase
vorne
hat.
Daran
sind
wir
beteiligt.
Wenn
wir
heute
weltweit
bei
der
Energie-
und
Ressourceneffizienz,
der
nachhaltigen
Wasserwirtschaft
und
den
erneuerbaren
Energien
führend
sind,
haben
wir
unseren
Anteil
daran.
Stolz
bin
ich
auch
auf
unser
Stipendien-
Programm.
Was
ist
das?
Die
DBU
hat
mehr
als
1000
Promotionsstipendiaten
in
Deutschland
und
an
die
800
jungen
Wissenschaftler
aus
Mittel-
und
Osteuropa
gefördert.
Wenn
Sie
heute
ins
polnische
Umweltministerium
kommen,
sitzt
da
ein
halbes
Dutzend
DBU-
Stipendiaten
an
wichtigen
Positionen.
Das
ist
auch
in
anderen
Ländern
so.
Diese
Netzwerke
Ehemaliger
tragen
sehr
dazu
bei,
dass
Deutschland
mit
seinen
umwelttechnischen
Lösungskompetenzen
überall
verankert
ist.
Hat
die
Katastrophe
von
Fukushima
die
Arbeit
verändert?
Nicht
qualitativ.
Wir
betreiben
seit
22
Jahren
Energiewende.
Unser
starker
Förderschwerpunkt
heißt
"
Energieeffizienz
und
erneuerbare
Energien"
.
Wir
treiben
in
diesen
beiden
Feldern
den
technischen
Fortschritt
voran,
ermöglichen
Innovationen
und
tun
etwas
im
kommunikativen
Bereich.
Dazu
gehört
unsere
Beratungskampagne
"
Haus
sanieren
–
profitieren"
.
Damit
haben
wir
inzwischen
400
000
Energiechecks
ermöglicht.
Und
rund
4,
6
Milliarden
Euro
an
Investitionen
angestoßen.
Jährlich
werden
600
000
Tonnen
Kohlendioxid
eingespart.
Wir
brauchten
Fukushima
nicht
erst,
um
diese
Themen
zu
entdecken.
Wie
ist
das
Verhältnis
zu
den
Umweltverbänden?
Wir
sind
weder
NABU
noch
Greenpeace,
sondern
haben
eine
ganz
eigenständige
Rolle.
Der
Deutsche
Naturschutzring
(DNR)
als
Dachverband
der
Umweltverbände
ist
Mitglied
unseres
Kuratoriums,
Hubert
Weinzierl
war
viele
Jahre
gleichzeitig
Präsident
des
DNR
und
Vorsitzender
des
DBU-
Kuratoriums.
Von
daher
sehe
ich
eine
gute
Zusammenarbeit.
Die
Umweltverbände
haben
zum
Beispiel
gefordert,
dass
der
Bund
seine
Naturschutzflächen,
die
durch
den
Rückzug
des
Militärs
eigentlich
verkauft
werden
sollten,
für
den
Naturschutz
zur
Verfügung
stellt.
Da
haben
wir
mit
den
Umweltverbänden
sehr
eng
zusammengearbeitet.
In
welcher
Form?
Wir
haben
Studien
dazu
finanziert,
und
die
Umweltverbände
waren
sehr
froh,
als
es
darum
ging,
diese
125
000
Hektar
Naturschutzflächen
des
Bundes
an
gemeinnützige
und
öffentliche
Träger
zu
geben,
dass
die
DBU
die
Hälfte
übernommen
hat.
Wir
investieren
jedes
Jahr
mehrere
Millionen
Euro
in
diese
Flächen.
Im
Netzwerk
der
Flächenbesitzer
haben
wir
auch
eine
enge
Kooperation
zwischen
Stiftung
und
Umweltverbänden.
Ich
sehe
das
Verhältnis
absolut
entspannt.
Welche
Bedeutung
hat
die
Region
Osnabrück
für
die
DBU?
Durch
die
DBU
kommen
viele
Besucher
nach
Osnabrück.
Das
betrifft
vor
allem
unser
Zentrum
für
Umweltkommunikation,
in
dem
im
Jahr
etwa
20
000
Menschen
an
Tagungen
teilnehmen.
Auch
durch
unsere
Ausstellungen
kommen
viele
Menschen,
und
natürlich
suchen
viele
Gutachter
und
Antragsteller
die
Geschäftsstelle
der
Stiftung
auf.
Wird
die
Region
Osnabrück
überproportional
bei
Projekten
berücksichtigt?
Sagen
wir
mal
so:
Es
gibt
in
Osnabrück
überproportional
viele
gute
Ideen
und
Partner.
Die
räumliche
Nähe
schafft
gutes
Wissen
darüber,
was
wir
fördern,
in
welche
Richtung
wir
Entwicklung
vorantreiben
wollen.
Aber
es
ist
nicht
so,
dass
wir
uns
regional
so
stark
engagieren,
dass
wir
statt
als
Bundesstiftung
als
Osnabrücker
Stiftung
wahrgenommen
werden.
Gibt
es
etwas,
was
Sie
aus
heutiger
Sicht
anders
machen
würden?
Es
gibt
das
ein
oder
andere
Projekt,
bei
dem
man
hinterher
schlauer
war.
Aber
ich
muss
sagen:
Wenn
eine
innovationsorientierte
Stiftung
keine
Projekte
gefördert
hat,
die
scheitern,
ist
sie
falsch
aufgestellt.
Weil
sie
nichts
riskiert
hat?
Genau.
Unter
8600
Projekten
wird
mir
sicher
ein
Dutzend
einfallen,
von
dem
ich
sage:
Die
hätte
man
besser
nicht
gefördert.
Da
war
die
Zeit
noch
nicht
reif,
oder
der
Markt
hat
sich
verändert
und
damit
auch
die
Chancen
für
innovative
Produkte
oder
Dienstleistungen.
Auch
technische
Prozesse
können
scheitern.
Morgen
tritt
Heinrich
Bottermann
Ihre
Nachfolge
an.
Welchen
Ratschlag
geben
Sie
ihm
mit
auf
den
Weg?
Der
Generalsekretär
der
DBU
sollte
immer
dafür
sorgen,
dass
die
DBU
unabhängig
bleibt.
Wir
sind
keine
Stiftung,
die
einer
Partei
nahesteht
oder
abhängig
ist
von
irgendeiner
gesellschaftlichen
Gruppe,
seien
es
Unternehmer
oder
Gewerkschaften.
Wir
sind
auch
keine
verlängerte
Werkbank
eines
Ministeriums.
Das
ist
ja
gerade
der
große
Pluspunkt,
dass
wir
längerfristig
denken
und
sagen
können:
Wir
machen
einen
Förderschwerpunkt
wie
die
industrielle
Biotechnologie
über
15
Jahre.
Als
wir
mit
diesem
Förderschwerpunkt
begonnen
haben,
hat
kein
anderer
in
Deutschland
dieses
Thema
gefördert.
Wir
haben
dort
die
großen
Umweltentlastungspotenziale
gesehen.
Wir
müssen
nicht
Programme
in
Vier-
Jahres-
Rhythmen
machen.
Wir
haben
eine
große
Kontinuität
hier
trotz
der
vielen
Regierungswechsel
in
den
22
Jahren.
Aber
wer
regiert,
ist
Ihnen
doch
nicht
egal,
oder?
Natürlich
arbeitet
man
nicht
im
luftleeren
Raum,
man
nimmt
an
einer
gesellschaftlichen
und
politischen
Diskussion
teil.
Aber
es
ist
ja
eine
sehr
gute
Konstruktion,
dass
von
14
Kuratoriumsmitgliedern
sieben
Vertreter
des
Bundes
sind.
Davon
wiederum
sind
vier
Vertreter
des
Bundestages
und
drei
Vertreter
der
Bundesregierung.
Das
heißt:
Innerhalb
der
sieben
Vertreter
des
Bundes
haben
wir
schon
vier
verschiedene
politische
Farben.
Durch
die
Pluralität
innerhalb
der
sieben
Vertreter
der
Zivilgesellschaft
haben
Sie
auch
eine
ganz
bunte
Landschaft.
Da
sind
unabhängige
Wissenschaftler,
die
Gewerkschaften,
die
mittelständische
Wirtschaft,
die
Bundesbank,
die
Bundesländer.
Das
Kuratorium
ist
von
seiner
Struktur
her
so,
dass
niemand
dort
eine
Mehrheit
hat,
egal
wer
in
Berlin
regiert.
Sie
sind
Generalsekretär
der
DBU,
aber
auch
in
der
CDU
aktiv.
Könnten
Sie
sich
eine
schwarz-
grüne
Koalition
vorstellen?
Ich
habe
mein
Amt
immer
als
überparteilich
verstanden
und
immer
gute
Beziehungen
zu
Politikern
aller
Parteien
gehabt.
Die
Koalitionsfrage
auf
Bundesebene
möchte
ich
als
Generalsekretär
der
DBU
nicht
kommentieren.
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Zoom_max
Autor:
Christof Haverkamp