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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wiedergutmachung für Steinkäuze
Zwischenüberschrift:
Mit Nisthilfen wieder nach Osnabrück gelockt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Früher war der Steinkauz in unserer Heimat ein regelmäßiger Brutvogel an Einzelhöfen und Dorfrändern, wo er besonders Höhlungen alter Kopfweiden und Obstbäume bevorzugte. Für Steinkäuze haben sich in der Kulturlandschaft die Lebensverhältnisse katastrophal verschlechtert. Es fehlt an Lebensraum, erreichbarer Nahrung und Bruthöhlen. Dabei meidet der Steinkauz keinesfalls den Menschen, denn er ist ein typischer Garten- und Dorfvogel.

Die existenzielle Bedrohung der Steinkäuze ist auch für den NABU seit Jahren ein Thema und häufig ein Ziel von Artenschutzmaßnahmen. Mit dem Bau von Nistkästen konnte der NABU zumindest lokal den Höhlenmangel beseitigen. Den Hauptmangel, der zum ungebremsten Rückgang der kleinen " Kobolde" führte, konnte auch die größte Naturschutzorganisation nicht aufhalten: Es ist die fast vollständige Beseitigung seines Lebensraumes " Dörfer und Dorfränder mit den kleinbäuerlichen Strukturen". Hier seien zu nennen: Höfesterben, Bebauung in Dorfrandbereichen, Aufgabe der Viehhaltung, Verlust von Grünland, Rodung von Obstwiesen und Kopfbäumen.

Für den Steinkauz schrillten bereits sämtliche Alarmglocken, und hätten sich nicht engagierte Naturschützer seiner angenommen, so wäre die kleine Eule in Osnabrück wohl ausgestorben, und die deprimierende Liste der ausgestorbenen Vögel wäre bei uns um eine Art verlängert worden.

Zu verdanken ist dies vor allen Dingen der Arbeitsgemeinschaft Natur des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums Mettingen, die seit ihrer Gründung im Jahre 2004 dem Steinkauz inzwischen 61 Nisthilfen angeboten hat und ihn dadurch vom Kreis Steinfurt, wo er noch häufig siedelt und eine stabile Population bildet, über die westliche Grenze nach Osnabrück gelockt hat. Die westlichen Stadtteile Atter, Hellern und Voxtrup weisen inzwischen auch die meisten Steinkauzpaare der Stadt auf.

Die AG Natur mit ihrem Leiter und Koordinator Friedhelm Scheel darf stolz auf diesen Erfolg sein. In den 61 Brutröhren, die die Naturschützer seit 2004 in Osnabrück angebracht haben, stieg der Bestand von einem Brutpaar (2004), über sieben (2007) und zehn (2010) auf nunmehr aktuelle 16 Paare (2013). Geht man von Einzelbrütern aus, die nicht in diesen Brutröhren brüten, so ist ein Gesamtbestand von gut 20 Steinkauz-Paaren für die Großstadt realistisch. " Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange", so Friedhelm Scheel: " Es ist noch viel Potenzial nach oben."

Bildtext:
16 Paare wurden in Brutröhren in diesem Jahr in Osnabrück gezählt.

Foto:
Bernhard Volmer
Autor:
Gerhard Kooiker


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