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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Lokfreunde machten am Piesberg richtig Dampf
Zwischenüberschrift:
Historische Maschinen am Zechenbahnhof
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Mit " Osnabrück unter Dampf" haben die Osnabrücker Dampflokfreunde zum dritten Mal zum Dampfloktag eingeladen. Auf dem Zechenbahnhof Piesberg wurden Maschinen aus verschiedenen Epochen der Dampfkraft präsentiert. Besucher hatten die Möglichkeit, per Dampflok vom Hauptbahnhof anzureisen.

" Die Lokomotiven hier haben eine Seele. Man erkennt, dass sie arbeiten. Der Geruch, das, was man sieht, und die Geräusche jede Lokomotive hat ihre Eigenheiten. Bei den modernen Loks ist das nicht so", sagt Henning Hovermann, stellvertretender Vorsitzender der Osnabrücker Dampflokfreunde.

Sieben große Lokomotiven zeigten die Dampflokfreunde bei " Osnabrück unter Dampf". Darunter auch die Dampflok 01 150. Die Baureihe 01 ist ein Klassiker der Dampflokomotiven. " Die Maschine ist sehr bekannt. Sie war bei der 150- und 100- jährigen Feier der Eisenbahn im Einsatz", sagt Hovermann. 2005 wurde sie durch einen Großbrand zerstört. Seit diesem Jahr ist sie dank Spendengeldern wieder restauriert und betriebsfähig.

Hovermann ist 43 Jahre. Mit 17 wurde er Gründungsmitglied der Osnabrücker Dampflokfreunde. Mehr als sein halbes Leben hat er mit Lokomotiven verbracht. " Mein Opa war komischerweise der Einzige, der in unserer Familie eisenbahnaffin war. Wir haben seine Modelleisenbahn geerbt. Die hat mich fasziniert. Irgendwann bin ich dann zu den Großen gewechselt", sagt Hovermann. Dass heutige ICEs mal eine ähnliche Begeisterung auslösen könnten, kann er sich nicht vorstellen. " Ist die Elektronik kaputt, kann sie nicht mehr fahren. Die ganzen Computer darin, das kann kein Verein mehr machen", sagt Hovermann.

Nicht nur Lokomotiven werden mit Dampfkraft betrieben. Auch Baumaschinen wie Bagger oder Kräne. Kay Lindemann zeigte den Besuchern einen restaurierten Fuchs 301 und Fuchs 400. " Mich hat es schon als Kind immer auf Baustellen gezogen", sagt er. Der Fuchs 400 stand damals auf einem Schrottplatz. Ein Bekannter machte Lindemann darauf aufmerksam. Lindemann kaufte den ausrangierten Bagger und reparierte ihn in Eigenarbeit. " Da gehen viele Stunden Arbeit bei drauf. Man stöbert auf Schrottplätzen nach den Teilen. Aber wenn man konzentriert ist, geht das in zwei bis drei Monaten", sagt Lindemann.

Mit einer Dampfspritze aus dem Jahr 1901 war das Feuerwehrmuseum Salzbergen auf der Veranstaltung vertreten. Die Dampfspritze wurde in Prag gebaut. 1991 wurde sie als Schrott an das Feuerwehrmuseum verkauft. Nun ist sie wieder voll funktionsfähig. Klackernd und dampfend steht sie auf dem Gelände. Bis zu 2000 Liter pro Minute kann die mit Dampf angetriebene Wasserpumpe leisten. " 1700 Arbeitsstunden stecken darin. Ein knappes Jahr wurde daran gearbeitet. Wir haben uns jeden Tag getroffen", sagt Marcus Droste, Vorstandsmitglied des Feuerwehrmuseums Salzbergen. Aufwendig ist eine Reparatur dennoch. Der TÜV kommt jedes Jahr zur Überprüfung der Dampfspritze. Vier- bis fünfmal im Jahr sind die Mitglieder des Feuerwehrmuseums Salzbergen mit den Maschinen unterwegs. " Der Vorteil ist, dass dann alle Maschinen in Schuss sind", sagt Droste. " Es ist zwar auch zeitintensiv, aber für alle ist das ein großes Hobby." Dem Satz dürften Aussteller wie Besucher zustimmen.

Bildtexte:
Einmal Lokführer sein: Dieser Traum ging für einige Glückliche in Erfüllung.

Feuerwehrmänner in historischer Uniform mit dem Blick für das Wesentliche.

Die historische Dampfwalze der Firma Dallmann macht ihrem Namen alle Ehre.

Fotos:

Hermann Pentermann
Autor:
Frederik Theiling


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