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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Architekten sollen Neumarkt retten
Zwischenüberschrift:
Stadt schreibt Gestaltungswettbewerb aus: 15 Büros beteiligt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. 15 Architektenbüros aus ganz Deutschland sollen Vorschläge für die Neugestaltung des Neumarkts machen. Anfang Dezember werden die Ergebnisse erwartet. Im Zusammenhang mit dem Gestaltungswettbewerb hat sich die Stadt von dem zweigeschossigen Stelzenhaus verabschiedet, das nach früheren Plänen über den Bussteigen entstehen sollte.

150 000 Euro steckt der Fachbereich Städtebau in den seit langem angedachten Wettbewerb. Nach Auskunft von Stadtbaurat Frank Otte haben sich 122 Architekturbüros auf die Ausschreibung beworben. 15 von ihnen seien inzwischen durch Losentscheid ausgewählt worden, ihre Entwürfe einzureichen.

Ziel des Wettbewerbs soll es sein, den Neumarkt in seiner Funktion als zentraler Platz mitten in Osnabrück zu stärken und ihn zugleich als Verkehrsraum und Umsteigepunkt für Buskunden zu optimieren. Zu den Vorgaben in der Auslobung gehört, dass die Fahrbahn auf zwei Spuren verengt wird. Der gesamte Planbereich ist zwei Hektar groß, er umfasst auch den nördlichen Teil von Johannisstraße, Seminarstraße und Kollegienwall, außerdem Teile von der Großen Straße und Öwer de Hase.

" Durch eine neue markante Randbebauung soll der Neumarkt als Platzbereich neu definiert werden", heißt es im Auslobungstext des Fachbereichs Städtebau, der den teilnehmenden Büros in diesen Tagen zugestellt wird. Der östliche Teil des Neumarkts solle auf seine " historische Dimension" zurückgeführt werden. Damit wird eine Platzkante in Höhe der Großen Straße notwendig, für die es in den vergangenen Jahren schon diverse Vorschläge gab.

Ein dominierender Baukörper soll vor dem Neumarkt-Carrée (H+ M) als " Raumteiler" errichtet werden. In einer Simulation des Berliner Büros Gewers, Kühn und Kühn für den Masterplan reckt sich ein massiver sechsgeschossiger Block in den Himmel. Die Planer betonen aber, dass diese Vision von 2006 längst überholt sei.

Auf keinen Fall soll das Stelzenhaus über den Bussteigen errichtet werden, für das sich der bisherige Stadtbaurat Wolfgang Griesert starkgemacht hatte. Der 70 Meter lange, aber sehr schmale Baukörper hätte dem westlichen Teil des Platzes am Neuen Graben zwar eine Raumkante gegeben, allerdings eine Reihe von Problemen aufgeworfen. Darauf wies der neue Stadtbaurat Frank Otte vor dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hin. Er zog das Fazit: " Ich favorisiere die Nichtüberbauung", und niemand im Ausschuss widersprach. Im Gegenteil: Einstimmig sprach sich das Gremium für den Verzicht auf dieses sogenannte Baulos 1 aus.

Mit dem Stelzenhaus würde eine " düstere Situation" entstehen, meinte Volker Bajus von den Grünen, SPD-Ratsherr Horst Simon sprach von einer " Bausünde", der die Bäume geopfert werden müssten. Andere Politiker bezeichneten das Stelzenhaus als unattraktiv, weil es sich kaum vermieten lasse. CDU-Ratsfrau Katharina Pötter sprach sich dafür aus, die nun fehlende Raumkante durch eine geeignete Überdachung der Bussteige zu kompensieren.

Zu den Aufgaben der Wettbewerbsteilnehmer gehört auch die Einbindung des geplanten Shoppingcenters am Neumarkt, nicht jedoch dessen Gestaltung. Diesen Part soll das Aachener Architekturbüro Kada Wittfeld übernehmen, das vom Investor mfi damit beauftragt wurde. Anfang September wollen die Centerentwickler der Öffentlichkeit ihre Pläne für die Außenansichten vorstellen.

Bildtexte:
Nicht mehr aktuell: Nach den neuen Überlegungen soll zwar ein dominierender Baukörper vor dem Neumarkt-Carrée (H+ M) entstehen, aber der 70 Meter lange Riegel auf Stelzen über dem Busbahnhof wurde fallen gelassen. Die Simulation stammt aus dem Jahr 2006. Simulation: Gewers, Kühn und Kühn

Der Busbahnhof an der Nordseite des Neumarkts soll nicht mit einem Haus auf Stelzen überbaut werden. Damit stellt sich aber die Frage, wie die Raumkante gestaltet werden soll. Antworten darauf soll der Gestaltungswettbewerb geben.

Fotos:
Jörn Martens
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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